Die Glocke 1 „Frieden“ hat einen Schaden. Den Riss kann man auf diesem Bild aber nicht erkennen.

Die Glocke 1 – sie trägt den Namen „Frieden“ – hat einen Riss. Den kann man auf diesem Bild nicht erkennen. Wie groß er tatsächlich ist, ist nicht bekannt, aber das Läuten der Glocke klang bereits seit einiger Zeit seltsam, sagt die Gemeinde. © Daniel Groß

Glocke 1 steht still: „Gefahr, dass sie im Betrieb auseinander bricht und in die Tiefe stürzt“

rnSt. Viktor Kirche

Ihr Klang war seltsam. Nun ist klar, wieso. Die Glocke 1 in der Schwerter St. Viktor Kirche hat einen Riss. Sie wurde stillgelegt – eine Sicherheitsmaßnahme. Wird sie je wieder läuten?

Schwerte

, 21.09.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Klang der Glocke sei schon seit einiger Zeit seltsam gewesen. Nun, im Rahmen von Renovierungs-Arbeiten und weil St. Viktor aktuell eingerüstet ist, habe man einen Blick auf die Glocke werfen können.

Das Ergebnis: Die Glocke 1 der St. Viktor Kirche in Schwerte ist gerissen. Aus sicherheitstechnischen Gründen musste sie sogar stillgelegt werden. „Bei einem weiteren Betrieb besteht die Gefahr, dass sie auseinander bricht und in die Tiefe stürzt“, berichtet Pfarrer Hartmut Görler. Wie groß der Riss aber tatsächlich ist, ist nicht genau bekannt.

Glocke hängt sicher, läutet aber nicht mehr

Sie wurde also stillgelegt, läutet aktuell nicht. Weil die Glocke aber nicht einfach so entfernt werden kann, solange das Gerüst steht, wird es auf absehbare Zeit keine Reparaturmaßnahmen oder dergleichen geben können. Die beschädigte Glocke hängt laut Hartmut Görler sicher, für Besucher der Kirche bestehe keine Gefahr.

1917 wurden die alten Glocken von St. Viktor als „Metallspende“ ausgebaut und eingeschmolzen.

1917 wurden die alten Glocken von St. Viktor als „Metallspende für Kanonen“ ausgebaut und eingeschmolzen. Sie wurden in die Eifel transportiert. © Gemeinde-Archiv

Die Glocke trägt den Namen „Frieden“, wurde im Jahr 1920 von der Firma Ulrich & Weule gegossen und besteht aus Eisenhartguss. Sie ist 2554 Kilogramm schwer und im Durchmesser 1802 mm groß. Der Originalschlagring ist 126 mm lang. Der offensichtlich minderwertige Eisenhartguss hatte nur eine Lebenserwartung von 100 Jahren, so Hartmut Görler.

Ein historisches Foto vom Einbau der Glocken nach dem Ersten Weltkrieg.

Ein historisches Foto vom Einbau der Glocken nach dem Ersten Weltkrieg. © Gemeinde-Archiv

Mit der Entdeckung des Schadens hat in der evangelischen Gemeinde das Gedankenspiel um einen Ersatz begonnen. Aber: „Eine neue Glocke kostet eine halbe Million“, sagt Pfarrer Görler.

Neue Zukunft am Markt für vier andere Glocken?

Aber vielleicht geht es auch ohne große Ausgaben. Denn die Gemeinde hat noch vier Glocken. Die stammen aus dem Paulushaus, das 2013 in Villigst abgerissen wurde.

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Weil die anderen Glocken von St. Viktor wegen des minderwertigen Materials vermutlich in absehbarer Zukunft auch erneuert werden müssen, so Görler, könnten diese vier Bronzeglocken eine neue Zukunft in der Kirche am Markt bekommen. Doch mit der Entscheidungsfindung ist man erst am Anfang.

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