Etwas über vier Monate ist die Sparkasse noch Mieterin in dem Gebäude an der Amtsstraße 2a in Westhofen. Danach zieht sie aus und verlässt den SB-Bereich mitsamt den Geldautomaten. Die restliche Fläche der früheren Zweigstelle, wo einst Verkauf und Beratung stattfand, steht schon seit 2017 leer.
Streitigkeiten zwischen der Sparkasse und dem Vermieter hatten schlussendlich zu einer Kündigung geführt. Das Mietverhältnis ist schon seit mehreren Jahren angespannt. Immer wieder gab es Ärger: ob wegen der Reinigung, Instandhaltung oder der kaputten Rampe. Der Streit landete schließlich beim Anwalt. Zum 31. Dezember 2023 endet nun das Mietverhältnis.
„Die Sparkasse zieht definitiv aus“, bestätigt Vermieter Heinz Wuttke auf Nachfrage. Mit einem Aushang im SB-Raum sucht er schon länger nach Ersatz für die „Gewerbefläche in Toplage“. Zum 1. Januar 2024 können Interessenten das Ladenlokal mieten. Potenzielle Nachmieter gebe es bereits. Eine Tagesmutter und eine Sprachschule könnten in die Räumlichkeiten einziehen. „Aktuell laufen dazu die Verhandlungen“, sagt Heinz Wuttke.
SB-Pavillon soll kommen
Indes war lange unklar, was mit dem Bankenstandort passiert. Nach der Geldautomatensprengung Ende 2018 machte sich Sorge bei den Anwohnerinnen und Anwohnern breit, dass sich die Sparkasse bald komplett aus Westhofen zurückziehen könnte. Der SB-Standort blieb zunächst. Doch ebenso die Angst vor einer endgültigen Schließung. Damit das nicht passiert, startete Gabi Weck bereits 2019 und 2022 Unterschriftenaktionen.
Gänzlich werde man sich nicht aus Westhofen zurückziehen, hieß es dann schon vor einigen Monaten vonseiten der Sparkasse. Ein SB-Pavillon soll unweit der jetzigen Filiale entstehen. „Der von der Stadt Schwerte angebotene Standort liegt in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort“, teilt Stefan Knoche aus der Unternehmenskommunikation mit. Wo genau der Container stehen soll, sagt der Sprecher nicht.
Gabi Weck hat aber bereits eine Vermutung: Wenige Meter weiter am Spielplatz an der Amtswiese, direkt an der Bushaltestelle „Sparkasse“ sei ihrer Ansicht nach der neue Standort. Momentan wird die Fläche noch durch einen Baumstumpf blockiert. „Wenn die den wegmachen, könnte der Container hier stehen“, erklärt Gabi Weck. Platz genug wäre dort und Parkmöglichkeiten gäbe es auch direkt vor der Tür.

Offiziell bestätigt ist der Standort seitens Sparkasse nicht. Vorkehrungen für den Bau sind auch noch nicht zu erkennen. Dafür werde es aber langsam Zeit, so Gabi Weck. Wichtig ist der Aktivistin, dass es einen fließenden Übergang zwischen den Standorten gebe, damit die Menschen über den Jahreswechsel auch Geld abholen können. Eine Nachfrage bei der Sparkasse ergibt, dass ein Übergang bis spätestens zum 31. Dezember 2023 angestrebt wird.
Ein Automat für beide Banken
Ob mit dem neuen Pavillon alte Probleme – wie tagelang leere Geldautomaten oder mangelnde Sauberkeit im SB-Raum – endlich der Vergangenheit angehören, lässt sich noch nicht sagen. Einiges spricht jedoch dafür. „In dem Pavillon wird ein neuer Automat mit Auszahlfunktion installiert“, sagt der Pressesprecher. Dadurch werde sich auch die Störanfälligkeit reduzieren, heißt es weiter.
In der jetzigen Filiale stehen bisher ein Geldautomat der Sparkasse und einer der Volksbank sowie ein Selbstbedienungsgerät für Überweisungen und Kontoauszüge. In dem neuen Pavillon soll jedoch zukünftig neben dem SB-Gerät nur ein Geldautomat vorhanden sein, an dem Kundinnen und Kunden beider Banken gebührenfrei Geld abheben können.
Schon an den jetzigen Automaten wurden vor kurzem Aufkleber angebracht, die an beiden Automaten eine gebührenfreie Nutzung für Volksbank- und Sparkassenkunden vorsehen. Wenige Tage später waren die Aufkleber jedoch schon wieder weg. Das begründet die Sparkasse damit, dass die Aufkleber zu früh angebracht worden seien.

Keine Reinigung mehr?
Schon damals hat das Thema Sauberkeit erheblich zum Mieterstreit zwischen Sparkasse und dem Eigentümer beigetragen. Vor einem Jahr sagte der Vermieter der Redaktion auf Nachfrage, dass er das Gebäude einmal im Monat reinigen ließe. Der Sparkasse war dies wohl zu wenig. Wie es jetzt um die Reinigung steht und wer zuständig ist, dazu möchte sich Heinz Wuttke nicht mehr äußern. Er sei froh, dass Ruhe eingekehrt sei.
Von der Sparkasse ist zu erfahren, dass das Kreditinstitut selbst für die Reinigung der Filiale verantwortlich sei und man einen Dienstleister beauftragt habe. „Ein Kollege hat sich persönlich ein Bild des Reinigungszustandes gemacht“, erklärt Stefan Knoche. „Der Dienstleister wird jetzt auf eine ordnungsgemäße Reinigung hingewiesen.“
Denn Fakt ist: Der SB-Raum wie auch der Außenbereich sieht alles andere als einladend aus. Die Scheiben sind dreckig und staubig. Drinnen im SB-Raum liegt an mehreren Stellen Müll auf dem Boden, darunter zerrissene Kontoauszüge und Zigarettenkippen. Der einstige Pflanzkübel vor der Tür wird ebenfalls nur noch als Aschenbecher benutzt. Einen Mülleimer sucht man vergebens.

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