Die Liebe zum Auto zum Beruf gemacht hatte Hans Wagener, der am 24. Januar im Alter von 78 Jahren gestorben ist. 1974 eröffnete der Kraftfahrzeug-Meister und Diplom-Ingenieur in seinem Wohnhaus Auf der Gunst das erste Kfz-Sachverständigenbüro der Stadt. Sein Rat war auch in der Oldtimer-Szene geschätzt, in der er gern mit seinem Mercedes 300 „Adenauer“ unterwegs war.

Es waren bewegende Bilder. Während seine Kirmesorgel erklang, begleitete ein Fahnenmeer der Schaustellervereine den Sarg von Hans-Otto Schäfer. Rund 300 bis 400 Gäste begleiteten den prominenten Schausteller auf seinem letzten Weg. Hans-Otto Schäfer starb am 28. Januar im Alter von 81 Jahren.

Architekt mit Leib und Seele war Herbert Radix, der am 4. März im Alter von 70 Jahren starb. Der Villigster, der sich 1980 mit einem eigenen Büro selbstständig gemacht hat, hinterließ viele steinerne Spuren in der Stadt. Neben Großprojekten wie dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke und dem Jeep-Autohaus in Westhofen plante er unzählige Wohnhäuser – vom ersten Entwurf bis zur schlüsselfertigen Übergabe.

Als „gute Seele des Elsebads“ galt Günter Lemmes, der am 5. März im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Gemeinsam mit seiner gleichaltrigen Ehefrau Else, die er 1944 in dem Freibad kennengelernt hatte, zählte er bis zuletzt zu den Stammgästen und aktiven Mitstreitern. Er war Gründungsmitglied des Fördervereins, der die vernachlässigte Anlage von der Stadt übernahm und wieder zu einer Freizeit-Perle werden ließ. Außerdem engagierte sich der frühere Industriekaufmann bei Hoesch stark bei der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft.

Die Fassade der evangelischen Jakobuskirche in Kalthof trägt die Handschrift von Ernst Dossmann, der am 10. März im Alter von 95 Jahren in Iserlohn gestorben ist. Aber das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Schaffen des Architekten, der mehr als 2000 Bauwerke hinterließ. Darunter sind zwei Dutzend Gotteshäuser, das Parktheater und Rathaus in Iserlohn sowie die Autobahn-Raststätten in Lüdenscheid. Große Verdienste erwarb er sich zudem als Heimatpfleger.

Der Name des Gartencenter-Pioniers Hans Augsburg, der am 11. März im Alter von 86 Jahren gestorben ist, leuchtet immer noch groß über den Gewächshäusern gegenüber der Autobahnauffahrt Schwerte. In verkehrsgünstigster Lage hatte der Diplomgärtner dort im Herbst 1965 seine aus von einer USA-Reise mitgebrachte Idee umgesetzt, Pflanzen in Selbstbedienung zu verkaufen. Aus ersten Beeten mit Rosen und Baumschulware entwickelte sich eine ganze Gartencenter-Kette, die seit 2013 von der Hellweg-Baumarktgruppe weitergeführt wird.

Generationen von Schwimmern geprägt hat Dieter Mücke, der am 7. April im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Ein halbes Jahrhundert lang setzte er als Trainer sein Anliegen um, dass möglichst jedes Kind schwimmen lernt und im besten Fall noch Leidenschaft für den Sport entwickelt. Das Stadtbadcafé wurde zum zweiten Wohnzimmer des „Mister SV Schwerte 06“, der in seinem Verein fast alle Vorstandsposten bekleidet hat. Allein 15 Jahre lang war er als Vorsitzender aktiv.

Als Stadtschützenkönig (2009) und König der Heideschützen (2004) weit über seinen Heimatverein hinaus bekannt war Peter Bolbrinker, der am 5. Juni im Alter von 71 Jahren gestorben ist. 40 Jahre lang trug er die Uniform der Heideschützen, deren Vorsitz er ab 2017 übernommen hatte. Neben dem Zusammenhalt des Vereins lag es ihm am Herzen, männliche Schützenstrukturen zu durchbrechen.

Eine große Ära verdankt die Arbeiterwohlfahrt Schwerte ihrer langjährigen Vorsitzenden Theresia Michael, die am 14. Juni im Alter von 85 Jahren gestorben ist. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem AWO-Geschäftsführer Karl-Friedhelm Michael, organisierte sie in den 1980er-Jahren unzählige Urlaubsreisen, Theaterfahrten, Konzerte und weitere Veranstaltungen für die Mitglieder. Nach dessen Tod gab die frühere Sekretärin im Evangelischen Gemeindebüro Westhofen 2011/12 den Vereinsvorsitz ab.

Die Blutegeltherapie war das Spezialgebiet von Heilpraktiker Rolf Fahrion, der am 15. Juni im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Geboren in Argentinien, hatte er 1984 seine Praxis an der Beckestraße eröffnet, in der er fast bis zuletzt mit großer Hingabe für seine Patienten da war. Ursprünglich im Hotelfach erfolgreich, war sein großer Wunsch immer die Medizin gewesen. 1979 konnte er sich diesen mit der fünfjährigen Ausbildung an der Heilpraktikerschule Unna erfüllen.

Ein Urgestein und Vordenker der Schwerter Grünen war Ratsherr Dr. Christian Schmidt, der am 30. Juni im Alter von 71 Jahren gestorben. Schon mit der ersten Ratsfraktion der neuen Partei zog der Biologe 1984 in den Stadtrat ein. Von 1991 bis 2014 prägte er als Erster Beigeordneter die Entwicklung der Nachbarstadt Hagen mit. In Schwerte machte er sich durch seinen Kampf gegen die schließlich aufgegebene Südumgehung über das Rohrmeisterei-Plateau einen Namen. Von 2012 bis 2022 leitete er zudem mit seiner Frau in einem Fachwerkhaus an der Mühlenstraße das kleinste Hotel der Stadt, das Bed&Breakfast No.1.

Ein aktiver Naturschützer ersten Ranges war Reinhard Wohlgemuth, der am 2. Juli im Alter von 82 Jahren starb. 30 Jahre lang gehörte er der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (Agon) an, wo er sich als Experte besonders um den Arterhalt der Fledermäuse und Turmfalken kümmerte. Er baute Nistmöglichkeiten und veranstaltete Führungen für Jugendliche. Für dieses Engagement wurde er gemeinsam mit seiner Frau 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Mit dem „Reichshof“ an der Bahnhofstraße untrennbar verknüpft ist der Name von Karl-Heinz Max, der am 25. Juli im Alter von 90 Jahren starb. Von 1966 bis 1995 leitete er das gediegene Traditionshaus, das sein Vater 1938 gekauft hatte. Bis zur Modernisierung 1988 gab es im Erdgeschoss auch ein feines Restaurant. Dort traf sich die Schwerter Turnerschaft, die den Hotelier später zum Ehrenmitglied ernannte. Auch als Torwart beim VfL Schwerte machte er sich einen Namen. Der Reichshof wird heute in dritter Familiengeneration von Tochter Jutta Max geführt.

Chefarzt Prof. Reiner Labitzke, der am 4. September im Alter von 83 Jahren starb, hat fast ein Vierteljahrhundert lang die Entwicklung des früheren Evangelischen Krankenhauses geprägt. Von 1982 bis 2004 leitete er die Chirurgie, wo er zum Wegbereiter der sogenannten „Schlüsselloch-Technik“, wurde. Der Mediziner erfand zahlreiche Operationsverfahren und Instrumente, hielt insgesamt fünf Patente. Seine Leidenschaft war die Fliegerei, der er bis ins hohe Alter nachging.

Die Sterbe- und Trauerbegleitung „Die Brücke“ gründete Antje Drescher mit, die am 29. September im Alter von 78 Jahren starb. Die in jungen Jahren erfolgreiche Handballerin setzte sich mit Herzenswärme und Tatkraft dafür ein, dass niemand in den letzten Stunden seines Lebens allein sein sollte. Deshalb schickte ihre Gruppe auf Anruf Sterbebegleiter in Krankenhäuser und Altenheime sowie in Privatwohnungen. Diese Arbeit trug dazu bei, die Themen Sterben und Trauer in der Gesellschaft aus dem Tabu zu holen.

Fast 65 Jahre lang trug Manfred Kramer, der am 5. Oktober im Alter von 80 Jahren gestorben ist, die Uniform der Heideschützen. Er schoss sich zum Schützenkönig (1970) und Stadtschützenkönig (1998), war auch lange Zeit Hauptmann. Am Herzen lagen ihm das Vereinsleben und der intensive Zusammenhalt der Heideschützen.

Als „Borussen-Itze“ kannten die meisten Schwerter Hans-Jürgen Schweers, der am 10. Oktober im Alter von 76 Jahren starb. Kaum zu glauben, dass er nicht mehr mit seinem schwarz-gelben Renault-Twingo in der Stadt unterwegs ist. Der ehemalige Hundhausen-Mitarbeiter war ein Original und Edel-Fan des BVB. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern des Fanclubs Treue Borussen, engagierte sich als Ordner im Westfalenstadion. Nicht nur sein Auto, auch sein Liegerad war über und über gespickt mit Devotionalien seines Verein.

Die Pommes nach Schwerte brachte Maria Laborge, die am 10. November im Alter von 92 Jahren starb. In Gelsenkirchen-Buer hatte sie die Idee zu ihrer ersten Imbissstube. 1963 eröffnete sie eine Filiale an der Kleppingstraße in Schwerte, das bald zum Mittelpunkt einer kleinen Kette wurde. Eine Portion Fritten kostete 50 Pfennig. Die Soßen für 15 Pfennig extra wurden noch zu Hause zubereitet. Später ahmten Konkurrenten ihr erfolgreiches Geschäftsmodell nach.

Visionär, Organisator und Lenker der Bogenschützen Schwerte war Artur Ehrke, der am 23. September im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Der gelernte Automechaniker und spätere Bundesbahn-Beamte bewies als Teilnehmer an mehreren Deutschen Meisterschaften eine sichere Hand. 20 Jahre lang leitete er den Verein, der ihn 2013 zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Mit seinem Namen untrennbar verbunden ist der Aufbau des Bogenplatzes an der Hörder Straße.

Den Ayuda-Weltladen mitgegründet hat Otfried Altfeld, der am 27. November im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Er war einer der Ersten in der Stadt, der sich für die Dritte-Welt-Arbeit engagierte. Mit großem Engagement leitete er die Öffentlichkeitsarbeit, um den Laden in den Blickpunkt zu rücken. Dort stand er auch regelmäßig bis ins hohe Alter noch hinter dem Verkaufstresen.

Weit über Holzen hinaus bekannt war der Gastwirt Heinrich Ledendecker, der am 20. Dezember im Alter von nur 61 Jahren überraschend gestorben ist. In dritter Generation führte er das Familienrestaurant an der Kreisstraße, das zum Treffpunkt des Rotary Clubs und des Lions Clubs sowie vieler weiterer Vereine wurde.

Seine Vereinslegende verlor der VfL Schwerte mit dem Ehrenvorsitzenden Udo Wilkes, der am 23. Dezember im Alter von 77 Jahren gestorben ist. 26 Jahre lang führte er den Verein. In diese Ära fiel nicht nur der Aufstieg der 1. Mannschaft bis in die Verbandsliga, sondern auch der Bau der Tribüne und der Umbau des Vereinsheims am Sportplatz Schützenhof.

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