Schwerter Netzwerk erleichtert das Leben schwerkranker Menschen

Palliativ- und Hospiznetz

Das Palliativ- und Hospiznetz Schwerte ist vor vier Jahren gegründet worden. Jetzt haben sich die Mitglieder wieder getroffen – und festgestellt: Ihre Hilfe wird dringend benötigt.

Schwerte

, 31.05.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schwere, mitunter unheilbare Erkrankungen und auch der Tod sind Teil des Lebens. Wie betroffene Menschen und ihre Angehörigen solche existenziellen Krisen durchleben, hängt stark von der richtigen Hilfe ab.

Mit dem Palliativ- und Hospiznetz Schwerte hat sich die Betreuung schwerkranker Menschen massiv verbessert, wie Jan Wandschneider von der Öffentlichkeitsarbeit des Caritasverbands für den Kreis Unna e.V. jetzt mitgeteilt hat. Daran habe auch die Corona-Pandemie nichts ändern können. Vor Kurzem haben sich die Mitglieder des Netzwerks gemeinsam getroffen – das erste „echte“ Treffen seit Beginn der Pandemie.

Viele Akteure haben sich zusammengeschlossen

2018, noch vor der Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen, hatte das Palliativ- und Hospiznetz seine Arbeit aufgenommen. Ärztinnen und Ärzte, das Marienkrankenhaus, Pflegedienste, Sanitätshäuser, Kirchengemeinden, ehrenamtliche Trauerbegleiter und weitere engagierte Akteure schlossen sich zusammen, um das Leben schwer erkrankter beziehungsweise sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern.

Die Mitglieder des Palliativ- und Hospiznetzes Schwerte haben sich nach zwei jahren Pandemie zum ersten Mal wieder richtig getroffen. Ihr Projekt: Das Leben schwer erkrankter Menschen zu verbessern.

Die Mitglieder des Palliativ- und Hospiznetzes Schwerte haben sich nach zwei Jahren Pandemie zum ersten Mal wieder richtig getroffen. Ihr Projekt: Das Leben schwer erkrankter Menschen zu verbessern. © Jan Wandschneider

Der Gedanke hinter der Initiative: Schwer erkrankte Menschen benötigen sehr viele verschiedene Hilfen in sehr kurzer Zeit. Nur, wenn sich die einzelnen Anbieter vernetzen und über kurze Wege abstimmen, kann die Unterstützung schnell, individuell und in hoher Qualität erfolgen.

Begleitung auf dem letzten Weg

Bernd Unkelbach (62) gehört seit der Gründung zu den Netzwerkmitgliedern. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Ambulanten Malteser Hospizdienstes Schwerte begleitet er Menschen auf ihrem letzten Weg, unterstützt sie dabei, ihre Krankheit und auch den Tod anzunehmen. „Je enger wir alle zusammenarbeiten, desto besser gelingt die Hilfe“, sagt Unkelbach.

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Auch Johannes Neuser und Sandra Bergemann von der Caritas-Sozialstation Schwerte-Holzwickede freuen sich über den Erfolg des Projekts. „Wenn jemand mit einer schlimmen Diagnose und schwerwiegenden Einschränkungen aus dem Krankenhaus entlassen wird, müssen die Vorbereitungen ganz schnell gehen“, erklärt Johannes Neuser. „Da muss dann zum Beispiel innerhalb von 24 Stunden ein Pflegebett organisiert werden. Und das funktioniert mit unserer Netzwerkarbeit.“

Fünf Anfragen gibt es durchschnittlich im Monat

Ob die Einstellung einer Schmerzpumpe, die Hilfe im Haushalt oder entlastende Gespräche mit den Angehörigen: „In der Gemeinschaft geht alles Hand in Hand, weil wir für jeden Fall Ansprechpartner haben“, berichtet Sandra Bergemann, die auf die ambulante Pflege von Palliativpatienten spezialisiert ist.

Durchschnittlich fünf, oft auch mehr Anfragen schwer erkrankter Menschen oder ihrer Angehörigen nimmt das Netzwerk jeden Monat an. „So konnten wir trotz der einschränkenden Corona-Bedingungen schon vielen Menschen in der schwersten Phase ihres Lebens mit vereinten Kräften helfen“, bilanziert Johannes Neuser, Pflegedienstleiter der Sozialstation Schwerte-Holzwickede.

Wer Kontakt zum Palliativ- und Hospiznetz aufnehmen möchte, kann weitere Informationen auf der Homepage unter www.palliativ-hospiznetz-schwerte.de finden.

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