
© Heiko Mühlbauer
Schwerter Musiker planen Solidar-Konzertreihe auf dem Wochenmarkt
Mit Video
Weil zwei Schwerter Musiker beschlossen haben, etwas für die Menschen in der Ukraine zu tun, erhält der Wochenmarkt ab Mittwoch eine neue Attraktion.
Es waren Bilder von Kindern, die aus der Ukraine kamen, die Stefan Breuer tief berührten. „So etwas habe ich noch nie gesehen, die waren im Gesicht ganz leer, wie Gespenster“, erzählt er.
Die Bilder stammten von dem Flüchtlings-Konvoi, an dem auch das Schwerter Busunternehmen Quecke beteiligt war. Der Entschluss war schnell gefasst. Da muss man etwas tun.
Breuer und sein Partner Stefan Käßner beschlossen, für die Opfer des Ukraine-Kriegs zu sammeln. Und zwar mit Solidarkonzerten auf dem Markt. An jedem Markttag bis zum Sommer soll es jeweils ein 45-minütiges Open-Air-Konzert geben.
Immer wieder von anderen Künstlern, meist als Duo, manchmal auch als Trio oder Einzelinterpret. Alles soll technisch möglichst einfach gehalten ein. Und auch die Lautstärke soll moderat bleiben, schließlich muss der Markthändler seine Kunden ja noch verstehen.
Spendenbox soll von Marktbesuchern gefüllt werden
Stefan Breuer erklärt: „Es wird eine Spendenbox aufgestellt und die Marktbesucher werden um Spenden gebeten.“ Und auch mit den Markthändlern ist man schon im Gespräch. Von denen soll auch ein kleiner Solidarbeitrag kommen. Die beiden Gastronomen am Markt spenden den Strom für die Verstärker, denn ganz ohne wird es auf dem Markt nicht gehen.
Unternehmen wollen die beiden Musiker anbieten, sich gegen eine Spende mit einem Banner bei den Konzerten zu präsentieren. Klar, dass alle beteiligten Musiker umsonst auftreten, und auch die Organisation übernehmen Breuer und Käßner gratis. „Die Spenden werden regelmäßig auf ein Konto bei einem Kooperationspartner eingezahlt und in regelmäßigen Abständen einer seriösen Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt“, verspricht Breuer.
Los geht es am Mittwoch mit den beiden Organisatoren
An diesem Mittwoch (16.3.) soll die Konzertreihe starten: Los geht es um 12 Uhr zwischen dem Café Herrlich und dem Lo‘Canta mitten auf dem großen Markt. Den Auftakt machen Breuer und Käßner selbst. „Musikalisch soll aber nicht nur Besinnliches wie Imagine gespielt werden“, sagt Stefan Käßner. „Wir wollen die Leute in dieser Zeit auch ein wenig ablenken.“
Man solle mit einem wippenden Fuß über den Markt gehen. „Ziel ist es, regelmäßig auf unsere Weise den Opfern des Krieges zu helfen und den Menschen bei uns auf dem Markt trotzdem ein paar Momente der Leichtigkeit zu schenken.“
Musikschule sagt Unterstützung zu
Neben Musikern aus dem Netzwerk der beiden Profimusiker hat auch schon die Musikschule ihre Unterstützung zugesagt. „Aber es können sich auch noch Interessenten bei uns melden“, betont Breuer. Denn die Zeit bis zu den Sommerferien ist noch lang.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
