Wo sind König, Alpaka und Schaf? Figuren vom Krippenweg gestohlen

© Martina Schulte

Wo sind König, Alpaka und Schaf? Figuren vom Krippenweg gestohlen

rn6. Schwerter Krippenweg

Der 6. Schwerter Krippenweg steht – in diesen Zeiten eine besondere Freude für die Besucher. Doch schon kurz nach der Eröffnung macht sich Enttäuschung breit – vor allem bei den Kindern.

Schwerte

, 01.12.2020, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der 6. Schwerter Krippenweg ist seit Sonntag (29.11.) offiziell eröffnet. Bereits in der vergangenen Wochen wurden die Figuren und Krippen aufgestellt, Steckbriefe verteilt und alles liebevoll dekoriert.

Doch noch vor der offiziellen Eröffnung kam der erste Rückschlag. Martina Schulte, die mit ihrer Malschule schon seit dem ersten Krippenweg dabei ist und unter anderem den Zaun an der St.-Viktor-Kirche gestaltet hat, entdeckte am Samstag, dass drei der Figuren vom Zaun verschwunden sind.

Ein Schaf, ein Alpaka und ein König sind verschwunden

„Fünf Jahre lang ist alles gut gegangen“, erzählt die Künstlerin im Gespräch. Und jetzt das. Verschwunden sind ein Schaf, ein Alpaka und ein König. Die Figuren, die an dem Zaun hängen, wurden von den Kindern in ihrer Malschule gestaltet. Und die Kinder hängen an ihren Figuren. „Einige Figuren habe ich eingelagert, andere haben die Kinder bei sich zu Hause und stellen diese jedes Jahr wieder zur Verfügung“, so Martina Schulte.

Unter anderem dieses kleine Schaf wurde vom Krippenweg entwendet.

Unter anderem dieses kleine Schaf wurde vom Krippenweg entwendet. © Martina Schulte

Die Kinder seien nun entsprechend traurig und enttäuscht. Aber nicht nur die. „Alle Beteiligten, die die den Krippenweg gestalten, die ihn aufbauen, die ihn besuchen, sind enttäuscht. Es ist sehr bedauerlich, dass so etwas passiert, wo im Moment sowieso nicht so viel läuft und sich die Leute extra die Mühe machen und so etwas auf die Beine stellen.“

„Nicht einknicken, sondern weitermachen“

Nun könnte man natürlich aufgeben und sagen, man baut die Figuren wieder ab, so Martina Schulte. Doch die Eltern und die Kinder machen ihr Mut. „Eine Mutter kam vorbei und hat zu mir gesagt, man sollte gerade jetzt nicht einknicken, sondern weitermachen.“

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Man wisse, dass es ein Risiko ist, die Figuren ungeschützt am Krippenweg auszustellen, zumal es nicht das erste Mal sei, dass etwas entwendet oder beschädigt wurde. Aber die Kinder lassen sich nicht so leicht beeindrucken. „Ein Kind, mit dem ich telefoniert habe, hat sofort gesagt, dass seine Figur hängen bleiben soll“, erzählt die Malschullehrerin.

Mit Kabelbinder befestigt gewesen

Die Figuren seien mit Kabelbinder am Zaun befestigt gewesen, erklärt Martina Schulte. „Als ich dort war, habe ich nur einen Kabelbinder gefunden. Es sieht fast so aus, als hätte derjenige hinter sich aufgeräumt.“

Die Figuren müssen laut Martina Schulte zwischen dem späten Mittwochnachmittag, als sie die ersten Figuren aufgehangen hatte, und Freitagnachmittag, als sie einige Figuren nachträglich platzierte, entwendet worden sein.

Auch diese König fehlt nun auf dem Schwerter Krippenweg.

Auch diese König fehlt nun auf dem Schwerter Krippenweg. © Martina Schulte

Nun hofft sie, dass derjenige, der die Holzfiguren entwendet hat, dies vielleicht doch noch bereut. „Es gibt ja die Möglichkeit, die Figuren anonym in den umliegenden Geschäften abzugeben oder sie einfach hinter den Zaun zu legen.“ Denn, so Martina Schulte, sie wisse nicht, wie man sich an sowas erfreuen kann, wenn man solche Dinge einfach entwendet.

Herzen zum Mitnehmen – und das ganz offiziell

Wer ein Stück Krippenweg mitnehmen möchte, der hat übrigens ganz offiziell die Möglichkeit, eines der Herzen mitzunehmen, die Martina Schulte und ihre Schüler auch in diesem Jahr wieder gestaltet und ein Stück unterhalb der Kirche in einer Efeuhecke aufgehangen haben.

Es sind allerdings wegen der Corona-Einschränkungen nicht so viele geworden wie sonst. „Wir müssen die Herzen einteilen, damit auch zu Weihnachten noch Besucher die Möglichkeit haben, eines mitzunehmen.“

Aber wer kein Glück hat, und gerade kein Herz mehr da ist, der könne „die Erinnerung in seinem Herzen tragen“.