Dunkel ist es im Friseursalon an der Friedensstraße. Tim Wagener musste den Salon im Lockdown schließen. Derzeit lebt er von Ersparnissen.

© Carina Strauß

Schwerter Friseure im Lockdown: „Der Terminstau wird natürlich immer größer“

rnFriseure im Lockdown

Während es nicht rosig aussieht für Friseur Tim Wagener, kann eine Kollegin aus Schwerte auch im Lockdown arbeiten. Es gibt Sonderregeln für Kunden, die auf die Dienstleistung angewiesen sind.

Schwerte

, 11.01.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Lockdown wird bis zum 31. Januar verlängert, darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Das heißt, auch Friseure bleiben weiter geschlossen.

Für Tim Wagener, der seinen Friseursalon an der Friedensstraße in Schwerte betreibt, sieht es im Moment nicht sehr rosig aus. „Im Moment leben wir von Ersparnissen“, so Wagener. „Es wäre von Vorteil, wenn man einen sicheren Termin hätte, wann es wieder losgeht. Aber im Moment gibt es den noch nicht.“

Termine für Februar?

Deshalb vergibt Wagener auch noch keine Termine, zum Beispiel für Anfang Februar. „Erst wenn wir hundertprozentig wissen, wann wir wieder öffnen dürfen, vergeben wir wieder Termine.“

Genauso hält es auch Klarissa Eickelmann, die ihren Friseursalon an der Ostenstraße in Schwerte betreibt. Auch wenn die Kunden anrufen und um Termine bitten, muss Klarissa Eickelmann sie vertrösten, denn: „Wir wissen ja noch gar nicht, was weiter passiert.“

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Für die Kunden hat zum Beispiel Tim Wagener eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen, damit die Kunden sofort Bescheid wissen. „Aber der Terminstau wird natürlich immer größer“, so Wagener.

„Die meisten Kunden sind treu geblieben"

Gleichzeitig ist er froh über seine treuen Kunden. „Die meisten Kunden sind uns auch nach dem letzten Lockdown treu geblieben und haben uns unterstützt“, so Wagener. So konnten er und sein Team an der ein oder anderen Stelle Corona-Haarschnitte und verfärbte Haare retten.

Ein besonderes Problem sieht Wagener allerdings für die älteren Kunden. „Die versuchen sich jetzt so gut es geht, selber die Haare zu waschen und zu trocknen. Aber die haben das nicht wie wir von klein auf gelernt.“ Das sei schon ein Problem.

Bei Regina Winkler ist manchmal Licht an

Bei Regina Winkler an der Bahnhofstraße ist trotz Lockdown manchmal Licht an. Sie ist von den Krankenkassen zertifiziert und kann so auch im Lockdown arbeiten. „Ich kümmere mich um Perücken zum Beispiel für Chemo-Patienten oder auch für Dauerpatienten, die immer Perücken tragen. Dazu bin ich auch verpflichtet“, so Winkler.

Außerdem liefert sie „Notfallpakete" mit Haarfarbe an ihre Kunden aus, aber auch deren Lieblingsprodukte. Auch bei ihr haben die Erfahrungen nach dem letzten Lockdown gezeigt, dass besonders selbst gefärbte Haare ein Problem darstellen.

Termine trotz Ungewissheit

Zudem vergibt Regina Winkler auch schon Termine für den Februar. „Ich gehe immer ans Telefon und mache auch Termine für Februar, auch wenn sich die Regierung natürlich noch mal anders entscheiden kann. Aber wenn das so ist, kann ich mit den Kunden Ende des Monats noch mal telefonieren.“

Die Situation betreffe nun mal alle und man müsse jetzt „das Beste aus der Situation machen“.

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Unter diesem Motto hat Regina Winkler auch an einer Gemeinschaftsproduktion sechs unabhängiger Friseurunternehmer aus NRW teilgenommen. Zusammen mit Andrea Filthaus aus Gummersbach, Kai Flagmeier aus Herford, Fiol Thorman aus Ahlen, Haargenau Pia & Alexandra aus Iserlohn und Hermes Friseure aus Bad Oeyenhausen hat sie bereits im Herbst 2020 eine eigene Trendkollektion kreiert.

Sechs Friseurbetriebe aus NRW wollten zeigen, wie kreativ und vielseitig der Friseurberuf sein kann. Darunter Regina Winkler aus Schwerte.

Sechs Friseurbetriebe aus NRW wollten zeigen, wie kreativ und vielseitig der Friseurberuf sein kann. Darunter Regina Winkler aus Schwerte. © Petra Hützen

„Trotz – oder gerade wegen – Corona wollten sich die sechs Betriebe nicht unterkriegen lassen und zeigen, wie kreativ und vielseitig der Friseurberuf sein kann“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Kollektion „Einfach Ich“. Die Botschaft dahinter: „Nur im Team, in der Gruppe können wir etwas bewegen und verändern!“