Serie: Ehemalige Gaststätten
Schwerter erinnern sich gerne an den Birkenkrug
Im Schwerter Norden lockte einst der "Birkenkrug" die Nachbarn aus der Birkenstraße und dem umliegenden Viertel an. Eine Kneipe mitten im Wohngebiet, in einem normalen Mehrfamilienhaus. Ortsheimatpfleger Ferdinand Ziese erinnert sich an eine Nebenerwerbskneipe und einen super Wirt, der mehr unter der Theke hatte als Bier.
Als er den Wohnblock an der Birkenstraße 1 in den Jahren 1958/59 hochziehen ließ, baute der Eigentümer in der rechten Hälfte des Erdgeschosses gleich eine Gaststätte mit ein. So weiß es eine Bewohnerin zu berichten. Selbst hat sie den Tresen allerdings nicht mehr kennengelernt: „Als wir 1972 hier einzogen, war die Kneipe schon zu.“
Ortsheimatpfleger Ferdinand Ziese ist aber noch in der Wirtsstube eingekehrt. Schultheiss-Bier wurde damals gezapft. „Das war so eine Nebenerwerbskneipe“, berichtet er: „Der Wirt war in Ordnung, er war ein Super-Typ.“ Nahezu alles, was man brauchte, habe man bei ihm kaufen können: „Er hatte alles unter der Theke.“
Erinnerungen an Polterabende und den Sparclub
Anwohnerin Gerda Kost erinnert sich noch gern daran, wie sie im „Birkenkrug“ ihren Polterabend gefeiert hat. Der Gastraum sei recht geräumig gewesen, dahinter gab es noch einen kleinen Saal für Feierlichkeiten. „Wir hatten da auch unseren Sparclub“, erzählt sie. Zweimal in der Woche trafen sich die Mitglieder zur fröhlichen Runde.
Eine Speisekarte habe es in der Kneipe anfangs nicht gegeben, sagt Gerda Kost. Erst als ein Grieche hinter dem Tresen stand, sei auch Essen serviert worden. Er sei der wohl letzte Pächter gewesen. Danach wurden die Gasträume in eine Eigentumswohnung umgebaut. Sie hat eine eigene Haustür – den früheren Kneipen-Eingang. Wer genau hinschaut, entdeckt an der Seitenfassade noch Stellen, wo Saalfenster zugemauert wurden.