Umstrittener AfD-Ratsherr Stefan Fiene tritt zurück Es gibt einen Nachfolger für den Schwerter Rat

Umstrittener AfD-Ratsherr Stefan Fiene tritt zurück: Nachfolger steht fest
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Auf die kommunalpolitische Arbeit im Rat hatte der AfD-Ratsherr Stefan Fiene offensichtlich wenig Lust. Nur zu Beginn seiner Wahlperiode besuchte er wenige Rats- und Ausschusssitzungen. Dann ließ er sich nicht mehr blicken.

Seine Aufwandsentschädigung kassierte er aber weiterhin. Zunächst als Fraktionsvorsitzender mit mehrfach erhöhtem Satz, dann als fraktionsloser Abgeordneter. Denn sein einziger politischer Mitstreiter Sebastian Rühling hatte inzwischen Fraktion und Partei verlassen.

Stadt bereitete Beschluss vor

Die Stadt Schwerte bereitete bereits einen Ratsbeschluss vor, Fiene den Geldhahn zuzudrehen. Dem kam der AfD-Ratsherr zuvor. Wie die Stadt auf Anfrage bestätigte, hat Fiene sein Ratsmandat zurückgegeben.

Allerdings ist die AfD im Stadtrat damit nicht Geschichte. Denn von der durch den Streit mit Rühling reichlich ausgedünnten Reserveliste der Partei rückt nun Maximilian Klinger als Ratsmitglied nach.

Klinger ist offiziell die Nummer 3 auf der fünf Namen umfassenden Reserveliste der AfD in Schwerte. Im Sitzungsdienst der Stadt ist er von November 2020 bis Ende August 2022 als sachkundiger Bürger der Partei im Bauausschuss aufgeführt. Dort nahm er auch an einigen Sitzungen teil.

Streit schon vor der Wahl

Fiene war schon vor der Kommunalwahl umstritten. Die damals gemäßigten Vertreter der Partei hatten Fiene damals zum Rücktritt vom Mandat aufgefordert. Fiene, der als Kandidat der Rechten in der Partei galt, wurde damals schon zu geringes Engagement vorgeworfen. Dem Vernehmen nach war er mit drei Stimmen bei fünf stimmberechtigten Personen auf die Nummer eins der Liste gewählt worden.

3,7 Prozent der Stimmen

3,7 Prozent der Stimmen hatte die AfD bei der Kommunalwahl in Schwerte geholt. Das hätte normalerweise nur für ein Ratsmandat gereicht. Da aber die SPD in so vielen Wahlbezirken die Direktmandate holte, dass sie dadurch mehr Sitze als Stimmen hatte, mussten Ausgleichsmandate her. Die Bescherten der AfD einen Fraktionsstatus.

Doch die Zusammenarbeit der beiden Ratsmitglieder stand von Beginn an unter einem unglücklichen Stern. Zumal Fiene, der immerhin den dreifachen Satz an Aufwandsentschädigung kassierte, so gut wie nie zu Ratssitzungen kam und laut Auskunft von Sebastian Rühling auch die internen Fraktionssitzungen schwänzte.

Ende August 2022 warf Rühling das Handtuch, trat aus Fraktion und Partei aus, blieb aber im Rat. Damit wurde die AfD-Ratsfraktion aufgelöst.

Zu Beginn der Wahlperiode traten die beiden AfD-Fraktionsmitglieder nioch gemeinsam vor die Kamera. Sebastian Rühling (links) als Fraktionssprecher und Stefan Fiene als Fraktionsvorsitzender. Mittlerweile ist Rühling aus der partei ausgetreten und Fiene gab jetzt sein Amt zurück.
Zu Beginn der Wahlperiode traten die beiden AfD-Fraktionsmitglieder noch gemeinsam vor die Kamera. Sebastian Rühling (l.) damals als Fraktionssprecher, und Stefan Fiene als Fraktionsvorsitzender. Mittlerweile ist Rühling aus der Partei ausgetreten und Fiene gab jetzt sein Amt zurück. © AfD Schwerte

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