Grüne wollen von Stadtverwaltung wissen Wo ist ein Platz für ein Taubenhaus in der City?

Grüne stellen Anfrage: Wo ist ein Platz für ein Taubenhaus in der City?
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Das war schnell. Fast schneller, als die Brieftauben auf ihren Preisflügen durch die Lüfte eilen. Auf ein offenes Ohr ist Katrin Radix von der Stadttaubenhilfe Schwerte mit ihrem Wunsch nach einem Taubenhaus bei den Schwerter Grünen gestoßen. Kaum hatte die Tierschützerin noch einmal öffentlich für ihr Herzensprojekt geworben, da tippte die Grünen-Fraktion schon eine entsprechende Anfrage für den Umweltausschuss am 12. September (Dienstag) in den PC. Sie konnte auf kurzem Wege direkt an ihren Parteifreund und Fraktionschef Bruno Heinz-Fischer gerichtet werden, der den Vorsitz des Gremiums führt.

Standort und Kosten

In dem Papier bittet die Grünen-Fraktion darum, in der Ausschusssitzung von der Stadtverwaltung zwei Fragen zum Thema beantworten zu lassen: „Wo im Bereich der Schwerter Innenstadt wären geeignete Standorte zur Aufstellung von Taubenhäusern vorhanden?“ Und: „Welche Kosten würden für die Aufstellung an einem Standort voraussichtlich entstehen?“

Vorbild für Schwerte? Tauben hocken an künstlichen Nistplätzen in einem Taubenhaus, das sich im Fahrradparkhaus der Stadt Bernau (Landkreis Barnim/Brandenburg) befindet.
Vorbild für Schwerte? Tauben hocken an künstlichen Nistplätzen in einem Taubenhaus, das sich im Fahrradparkhaus der Stadt Bernau (Landkreis Barnim/Brandenburg) befindet. © dpa

Zu dieser Betrachtung gehöre natürlich auch der Aufwand für die Betreuung, erklärt Bruno Heinz-Fischer auf Nachfrage. „Wir können die Problemlage nachvollziehen“, sagt er zu den Sorgen der Stadttaubenhilfe. Katrin Radix habe ihre Idee schon einmal vor zwei Jahren bei den Grünen vorgetragen. Doch bei früheren Nachfragen im Rathaus - so berichtet der Antrag - habe die Verwaltung einer Umsetzung skeptisch gegenübergestanden.

Verbesserung des Stadtbildes

Ziel war schon damals eine Nistmöglichkeit für Stadttauben, die eine Entnahme von Eiern ermöglichen soll, um das Brutgeschäft zu beschränken. Inzwischen hat sich die Situation verschärft. „Die Taubenpopulation in Schwerte ist spürbar angestiegen und verteilt sich im Vergleich zu früheren Jahren auf andere Orte“, macht die Antrags-Begründung deutlich. Beispiele aus anderen Städten zeigten, dass Taubenhäuser einen wertvollen Beitrag sowohl zum Tierschutz als auch zur Verbesserung des Stadtbildes leisteten.

Großes Thema Natur in Städten

Das Thema Taubenhaus könnte laut Bruno Heinz-Fischer darüber hinaus ein Anlass zum Nachdenken sein, wie man sich in den Städten überhaupt gegenüber der Natur aufgestellt habe. Beispielsweise sei der Besitz von Hunden in die persönliche Freiheit jedes Einzelnen gestellt. Doch irgendwo stoße auch deren Zahl an Grenzen der Verträglichkeit: „Dabei übersehen wir, dass wir nicht alleine auf der Welt sind.“ Ähnliches gelte für die Menge der Autos oder den Verbrauch von Flächen. Man könnte die Sichtweise also in einen größeren Rahmen setzen.

Keine Grundsatzdebatte

„Vieles ist nicht gut miteinander gewichtet“, sagt Bruno Heinz-Fischer. Er wolle jetzt aber keine große Grundsatzdebatte führen, sondern das Detail des Taubenhauses herausgreifen.

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