So soll der neue Schwerter Marktplatz aussehen, und das soll er kosten

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So soll der neue Schwerter Marktplatz aussehen, und das soll er kosten

rnFragen und Antworten

Lange wurde über den neuen Marktplatz diskutiert. Dann ein Architektenwettbewerb ausgerufen. Nun steht der Sieger fest: Wie sehen die Pläne aus, was soll es kosten und wann ist Baubeginn?

Schwerte

, 08.09.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Als gute Stube der Stadt ist der Schwerte Markt schon ein wenig in die Jahre gekommen. Doch nun ist eine Renovierung und Umgestaltung in Aussicht. Die Stadt hatte nach Gesprächen mit Bürgern und Anwohnern einen planerischen Wettbewerb ausgestaltet. Nach einer zehnstündigen Jurysitzung am Montag steht der Gewinner fest. Hier alle wichtigen Fragen um den neuen Marktplatz für Schwerte.

? Wie soll der Schwerter Marktplatz in Zukunft aussehen?

Die wahrscheinlich markanteste Veränderung besteht aus einer Art Treppe an der Seite zum City-Centrum, die sogenannten Markt-Terrassen. Hier sollen auf den Stufen Sitzplätze entstehen. Es sei ein Gegenstück zu den markanten historischen Fassaden von Ruhrtalmuseum und der Viktorkirche, erklärt Landschaftsarchitekt Marcel Spieß. Der Platz selbst erhält nach der Sieger-Planung ein neues Pflaster, dass in der Mitte anders gestaltet wird, als an den Rändern. Der Brunnen vor St. Viktor soll so erhalten bleiben.

? Was wird aus dem kleinen Markt?

Der soll anders als sein großer Bruder, der ja für Stadtfeste und die Ausrichtung des Wochenmarktes wichtig ist, eine grüne Ruhezone werden. Hier sind Inseln mit Bäumen und Sträuchern sowie ein Wasserspiel geplant. Wie das genau aussehen soll, ergibt aber erst die Detailplanung. In der Sprache der Landschaftsarchitekten, wird hier ein Stück der Ruhraue in die Stadt getragen.

So sehen die Marktterassen in der Draufsicht aus.

So sehen die Marktterassen in der Draufsicht aus. © Riehl Bauermann Partner


? Was passiert mit den Bäumen, die jetzt schon am Markt stehen bleiben?

Sechs der sieben Linden, die an der Südseite des Marktes vor den Geschäften dort stehen, sollen laut Plan erhalten bleiben. Jury-Vorsitzender Gerd Aufemkolk war bei den Planern dafür, auch den siebten Baum zu erhalten. Denn gerade der schonende Umgang mit der Bausubstanz und dem vorhandenen Grün habe gerade diesen Entwurf zum Sieg geführt.

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? Wird auch etwas an den Zugängen zum Markt verändert?

Ja, der Bürgersteig der Brückstraße wird auf der Seite zum Markt verbreitert, das geht zu Lasten der Fahrbahn, die hier verkleinert wird - mehr Platz für Fußgänger, weniger für Autos. Und auch der Zugang zum Wuckenhof soll aufgewertet werden. Der Zugang über den Fußgängerüberweg zum City-Center über die Hagener Straße erhält einen neuen Belag, der signalisiert, dass dies eine fußläufige Verbindung ist.

Eine Planansicht, des neuen Marktplatzes. Vor allem auf dem kleinen Markt kann man die Pflanzinseln und das Wasserspiel sehen. Der Bürgersteig (grau) entlang der Brückstraße wird verbreitert.

Eine Planansicht, des neuen Marktplatzes. Vor allem auf dem kleinen Markt kann man die Pflanzinseln und das Wasserspiel sehen. Der Bürgersteig (grau) entlang der Brückstraße wird verbreitert. © Riehl Bauermann Partner

? Wann könnte mit dem Umbau des Marktes begonnen werden?

Zunächst muss am 30. September ein Förderantrag beim Land eingereicht werden. Die Erteilung der Fördermittel ist aber wahrscheinlich, da sie noch zum bereits pauschal bewilligten Förderkonzept für die Innenstadt gehören. Wenn alles klappt könnte man mit dem Bau bereits im kommenden Herbst beginnen.

? Was kostet so eine Umbau-Maßnahme?

Die Kosten betragen 3,5 Millionen Euro. 80 Prozent davon soll das Land fördern. „Mit diesem Geld soll und muss man auskommen“, erklärt Bürgermeister Dimitrios Axourgos.

? Was wird aus dem Bunker unter dem Kleinen Markt?

Die mittlerweile ziemlich hässlichen Bögen aus Sichtbeton, die einst als Trümmerschutz die Tiefgarage schützen sollten, dürfen wohl abgerissen werden. Das Bundesamt für Katastrophenschutz, dass für die verbliebenen Bunker aus dem kalten Krieg zuständig ist, hat zumindest seine Zustimmung signalisiert.

? Wer hat eigentlich den Sieger-Entwurf ausgesucht?

Die Jury, die am Montag getagt hat, bestand aus vier Vertretern der Politik, nämlich dem Bürgermeister und der drei größten Ratsfraktionen (SPD, CDU und Grünen), sowie fünf Experten. Entschieden habe man aber letztlich einstimmig, erklärte der Jury-Vorsitzende. Er ist ein preisgekrönter Landschaftsarchitekt aus Nürnberg. Begleitet wurde der Wettbewerb von Scheuvens und Wachten, einem Planungsbüro, dass in Schwerte schon einige Spuren hinterlassen hat.

Stellten die Marktpläne vor: (v.l.) Stadtplaner Christian Vöcks, Marcel Spieß und Professor Wigbert Riehl von Büro Riehl Bauermann + Partner, das den Wettbewerb gewonnen hat, Bügermeister Dimitrios Axourgos, Jury-Vorsitzender Gerd Aufmkolk und Christian Heppner vom Planungsamt.

Stellten die Marktpläne vor: (v.l.) Stadtplaner Christian Vöcks, Marcel Spieß und Professor Wigbert Riehl von Büro Riehl Bauermann + Partner, das den Wettbewerb gewonnen hat, Bügermeister Dimitrios Axourgos, Jury-Vorsitzender Gerd Aufmkolk und Christian Heppner vom Planungsamt. © Heiko Mühlbauer

? Gab es auch andere Entwürfe?

Ja, insgesamt nahmen acht Büros an dem Wettbewerb teil. Die meisten Entwürfe orientierten sich sehr, an der aktuellen Marktplatzgestaltung. Manche ebneten den Markt ein, zum Teil sogar die Treppe zum City-Center. Ein Büro überplante beide Marktplätze mit viel Grün und neuen Wasserspielen.

? Kann der neue Marktplatz genau wie der alte genutzt werden?

Bürgermeister Dimitrios Axourgos sagt ja. Pannekaukenfest und Wochenmarkt seien möglich, das sei eine der Planungsvorgaben.

? Sind die neuen Pläne jetzt in Stein gemeißelt?

Nein, sie stellen einen groben Entwurf dar, weder die Pflastersteine, noch die ganz konkrete Ausgestaltung der Marktterrassen, der Bepflanzung oder des Wasserspiels auf dem kleinen Markt stehen fest. Und auch um den Verbleib der siebten Linde wird noch diskutiert.

? Kann man sich die Pläne selbst ansehen?

Ja, das Mitmachbüro der Stadt, Am Markt 11, zeigt alle Entwürfe mit Erläuterungen. Geöffnet ist das Büro dienstags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 14 bis 19 Uhr, sowie jeden 1. Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr. Am Mittwoch (9. September) von 9 bis 13 Uhr und am Donnerstag 17. September von 14 bis 19 Uhr erläutern Vertreter des Planungsamtes Fragen zu dem Plan.

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