Schwerte bereitet sich auf zusätzliche Flüchtlinge vor

Aufnahmequote muss erfüllt werden

Rund 200 Flüchtlinge muss die Stadt Schwerte noch aufnehmen, um die von der Bezirksregierung Arnsberg geforderte Quote zu erfüllen. Noch im November werden 60 Flüchtlinge aufgenommen und auf verschiedene Unterkünfte aufgeteilt. Zukünftig könnte es zu Problemen und Überlastungen kommen.

SCHWERTE

, 05.11.2016, 05:14 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Flüchtlings-Containerdorf an der Grünstraße ist gerade fertig gestellt. Noch im November sollen die ersten Flüchtlinge dort einziehen. Hier besichtigten die Schwerter Grünen mit ihrer Sprecherin Andrea Hosang (2.v.l.) das Containerdorf.

Das Flüchtlings-Containerdorf an der Grünstraße ist gerade fertig gestellt. Noch im November sollen die ersten Flüchtlinge dort einziehen. Hier besichtigten die Schwerter Grünen mit ihrer Sprecherin Andrea Hosang (2.v.l.) das Containerdorf.

Wieder ansteigende Flüchtlingszahlen stellen die Stadt vor große Herausforderungen. „Wir werden noch im November 60 Menschen aufnehmen“, sagte Sozialdezernent Hans-Georg Winkler, als er am Donnerstagnachmittag eine Abordnung der Grünen durch das gerade fertiggestellte Containerdorf an der Grünstraße führte. In einem ersten Schritt sollten dort 30 Personen untergebracht werden. Die anderen 30 Flüchtlinge würden auf sonstige vorhandene Unterkünfte verteilt.

Laut Planung bietet das Containerdorf im Gänsewinkel Platz für 80 Menschen, sozialverträglich ließen sich dort mindestens 60 unterbringen, berichtete Winkler: „Das hängt von den Strukturen ab.“ Das heißt: Personen aus derselben Familie können ein wenig enger zusammenrücken als wildfremde.

Die Kapazitäten des Containerdorfs könnten schnell erschöpft sein, wenn Schwerte die Aufnahmequote vollständig erfüllen muss. „Wir müssten noch 233 Menschen aufnehmen, um auf 100 Prozent zu kommen“, rechnete Winkler mit Stand vom 2. November vor. Die Bezirksregierung Arnsberg fordere mindestens 90 Prozent.

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Deshalb ist Schwerte im Rückstand mit der Quote

Die Lücke ist so groß geworden, weil Migranten nicht mehr auf die Quote angerechnet werden, sobald sie als Flüchtlinge anerkannt sind oder eine Arbeit gefunden haben. „Dann scheiden sie aus dem Asylbewerber-Leistungsgesetz aus“, erklärte Winkler. Stattdessen gibt es Geld nach Hartz-IV.

Ein Problem ist, dass die anerkannten Flüchtlinge aber weiter in den Häusern leben, die die Stadt als Notunterkünfte gekauft oder angemietet hat. Diese Wohnungen stehen somit für Neuankömmlinge nicht zur Verfügung.

Nach der dezentralen Unterbringung forderten die Grünen als nächsten Schritt ein Konzept zur dauerhaften Integration von Flüchtlingen. Unter dem Aspekt „Fördern und Fordern“ sollten darin – so Sprecherin Andrea Hosang – nicht nur Kinder, sondern auch ältere Migranten eingebunden werden.

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