Neues Containerdorf wächst an der Grünstraße
Flüchtlinge in Schwerte
Die weißen Container stehen schon. Auch eine Satelliten-Schüssel ist bereits zu sehen. Zwischen der Gesamtschule an der Grünstraße und den benachbarten Einfamilienhäusern entsteht seit vergangener Woche in Schwerte ein Containerdorf. Die Anwohner sind nicht begeistert. Doch der Bürgermeister beschwichtigt.

Das neue Containerdorf entsteht an der Grünstraße. Rund 900.000 Euro kostet die Stadt Schwerte die Miete für die Container sowie Auf- und Abbau. Bis Ende 2019 sollen hier Flüchtlinge untergebracht werden.
Rund 80 Flüchtlinge sollen im November dort einziehen. „Es werden Familien sein“, kündigte Bürgermeister Heinrich Böckelühr gestern an. Und er betonte noch einmal: „Das Containerdorf wird Ende 2019 wieder aufgelöst.“
Bis dahin dauern auch nur die Mietverträge mit der Spezialfirma. Die Container seien nicht gekauft, sondern gemietet, erklärte Stadtplaner Adrian Mork gestern auf Anfrage. Insgesamt rund 900.000 Euro kosten Miete, Aufstellung und Abbau. 20 Wohncontainer und eine Handvoll Container für Küche, Gemeinschaftsräume und Personal stehen bereits. Derzeit werden sie gerade an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen.
Nachbarn sind besorgt
Viele Nachbarn sehen das Projekt mit Sorge. Sie hatten gerichtlich versucht, den Bau zu verhindern. Doch der Eilantrag scheiterte sowohl vor dem Verwaltungs-, als auch vor dem Oberverwaltungsgericht. Das reguläre Verfahren ist zwar noch nicht entschieden, doch die Stadt glaubt sich auf der sicheren Seite. „Die Begründung der Ablehnung des Eilantrages war sieben Seiten lang, das hat schon den Umfang eines Urteils“, erklärte Böckelühr gestern.
Während an der Grünstraße bald Flüchtlinge einziehen, lässt der Bau eines Dorfes für 150 Asylsuchende auf dem Gelände des ehemaligen Freizeit- und Allwetterbades (FAB) noch auf sich warten' type='' href='http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/schwerte/fl%FCchtlinge+in+schwerte./Wohnungen-fuer-Fluechtlinge-Auf-FAB-Gelaende-sollen-Haeuser-und-das-dauert;art937,3037127. „Uns liegt ein Angebot der Firma Derwall vor, dort Sozialwohnungen zu errichten“, erläutert Stadtplaner Mork. Die Stadt könne dann diese Gebäude 15 Jahre als Unterkunft mieten. Im Anschluss fielen sie an die Dortmunder Baufirma zurück, die sie dann in Sozialwohnungen umbauen würde. Doch darüber, so Mork, müsse noch der Rat befinden. Das gehe frühestens im November. Danach müsste man ein Bebauungsplanverfahren einleiten, und das dauere in der Regel eineinhalb Jahre. Die Bauzeit ist da noch nicht eingerechnet.
Mindestens 164 Flüchtlinge bis zum Jahresende erwartet
In der aktuellen Situation hilft das wenig. Denn bis Jahresende erwartet die Stadt noch mindestens 164 Neuankömmlinge. „Die Bezirkssregierung hat darauf verwiesen, dass alle Kommunen ihre Quote erfüllen müssen“, erklärt Böckelühr. Und nach dem Verteilschlüssel des Landes muss Schwerte noch genau diese Zahl an Flüchtlingen aufnehmen.