
© Bernd Paulitschke (A)
Schausteller zum Kirmesstart in Schwerte: „Wir beten den Wettergott an“
Sturmtief Ignatz
Vier Tage lang (22.-25.10) wird in Schwerte der berühmte Kirmesduft in der Luft liegen. Am Donnerstag fegte Orkantief Ignatz durch die Stadt. Ist der Sturm eine Hiobsbotschaft für die Schausteller?
Mit dem Orkantief Ignatz haben Schwerte teils schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 110 Kilometer pro Stunde erreicht: Ab 9 Uhr am Donnerstag (21.10) waren die Einsatzkräfte der Schwerter Feuerwehr im Dauereinsatz. Nur einen Tag später, am Freitag (22.10.) soll in der Ruhrstadt die Herbstkirmes eröffnet werden: Ist Orkantief Ignatz eine Hiobsbotschaft für die Schausteller?
Erhört der Wettergott die Gebete der Schausteller?
„Das Wetter wird pünktlich um 14 Uhr gut sein“, sagt Frank Foulon, Schausteller-Chef des Vereins Iserlohn-Schwerte. Er lacht. Die Wetterprognose sei im ersten Moment „etwas unangenehm“ gewesen, aber Sorgen für das Kirmes-Wochenende mache er sich nicht. Warum? „Wir sind Berufsoptimisten. Wir beten den Wettergott an. Nach zwei Jahren ohne Kirmes wird er uns gerecht werden.“

Schausteller-Chef Frank Foulon freut sich, nach zweijähriger Pause „fast ganz normal“ durchstarten zu können. © Stefan Milk
Obwohl am Donnerstagmittag noch einmal heftige Böen der Windstärke neun bis zehn, zwischen 80 und 90 Kilometer pro Stunde, für Schwerte angesagt waren, werde sich die Lage am Freitag schon beruhigen, bekräftigte Meteorologin Maria Hafenrichter vom Deutschen Wetterdienst gegenüber unserer Redaktion. „Böen der Windstärke acht sollte die Kirmes aushalten.“ Dem kann Schausteller-Chef Frank Foulon nur zustimmen: „Im Herbst ist es schon mal windig.“
Er rechnet auf der Herbstkirmes mit einem höheren Besucheraufkommen wegen der Corona-bedingten Abstinenz von zwei Jahren: „Die Leute sind ausgehungert und heiß darauf, vor die Tür zu gehen.“ Die Herbstkirmes ist eine der ersten Veranstaltungen ohne Corona-Regeln. Für die 3G-Regelung müssten 2500 Menschen gleichzeitig da sein, in Schwerte wird die Besucherzahl darunter liegen. Auch auf die Maske können die Schwertinnern und Schwerter beim Bummel über die Kirmes im Freien verzichten.

Die Severinskirmes in der Kamener Innenstadt war gut besucht. © Stefan Milk
Kirmes ohne Regeln in Kamen: „Es war durchweg gut besucht“
In Kamen sei die Severinskirmes ohne Corona-Regeln bereits gut angekommen, keiner habe sich ängstlich oder bedrängt gefühlt, ist der Eindruck des Schausteller-Chefs: „Es war durchweg gut besucht.“ Wer Sorge hat, die Preise von Fahrgeschäften und Leckereien würden nun nach der zweijährigen Pause explodieren, kann Frank Foulon beruhigen: „Die Preise bleiben gleich. Wir erhöhen nicht. Das wäre für die Stimmung nun wirklich nicht förderlich.“
Gerade Kinder, die im Lockdown nur wenig soziale Kontakte hatten, sollen sich gerade an diesem Wochenende austoben können, findet Foulon. Ob auf dem Kinderkarussell oder beim Eisessen in der Stadt am verkaufsoffenen Sonntag. Das gute Wetter haben die Schausteller beim Wettergott bereits bestellt. Wird da auch was draus?
„Nach derzeitigem Stand (21.10, 11.30 Uhr, Anm. d. Red.) wird der Sonntag mit größeren Sonnenanteilen bei Temperaturen bis 14 Grad recht freundlich“, sagt Meteorologin Maria Hafenrichter. Am Samstag soll es auch weder stürmen noch regnen.
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
