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Nach Corona-Pause: Doppeltes Wiedersehen mit dem Ruhrstadt-Orchester
Ruhrstadt-Orchester
Nach langer Corona-Pause begrüßte das Ruhrstadt-Orchester in der Halle 3 der Rohrmeisterei sein Publikum zurück. Der Vorverkauf für das nächste Event am 22. August ist schon gestartet.
Gleich doppelt begrüßte das Ruhrstadtorchester nach langer Pandemie-Pause sein Publikum zurück. Zweimal spielten die Musiker am Sonntag (27.6.) unter der Leitung von Claus Eickhoff ihr Programm, denn immer noch sind die Möglichkeiten geprägt von Abstand und Maske.
Gerade einmal 70 Plätze standen in der Halle 3 der Rohrmeisterei zur Verfügung. Die Musiker als reines Streicherensemble saßen ebenfalls vor der Bühne, umweht vom frischen Luftzug der geöffneten Außentüren.
Erstes Konzert nach Pandemie-Pause in der Rohrmeisterei
Barock mit der Chacony in g von Henry Purcell, ein wenig Wehmut verbreitend, startete das Orchester. Schwung dazu lieferte der gezupfte Bass. Weit ausladender, theatralisch, kam das Präludium des Klassikers Albrechtsberger daher. Nach kontemplativen Momenten blickte die Fuge, oftmals dem Stakkato verhaftet, auf die barocke Epoche zurück.
Mit fünf Stücken für Cello und Orchester von Francois Couperin breiteten sich noch einmal Klänge des französischen Barocks aus. Langsam, Schüben gleich, das Prélude, sanft der zweite Satz mit Rolf Petrich als Solisten, weckte die Nachahmung der Jagdtrompete in „La Tromba“ die Geister.
Im Kontrast dazu stand die „Plainte“, ein Klagelied, bei dem sich die Besetzung in zwei Blöcke teilte. Erklangen zunächst Bratschen und tiefe Streicher, hatten die Geigen im Mittelteil ihren Auftritt, bald unterstützt vom Pizzicato der Bassstimmen.
Ungemein zart endete dieser Satz. Keineswegs diabolisch erschien das abschließende Teufels-Air. Muntere Striche und Zupfer, der Dialog zwischen Soloinstrument und Violinen, machten das „Air de Diable“ aus.
Zwei klassische Werke von Luigi Boccherin
Mit zwei Werken Luigi Boccherins wandten sich die Musiker der Klassik zu. In deren Entstehung fast 30 Jahre auseinander, erklang zuerst das bekannte Menuett für Streicher, gefolgt von einem nun deutlich dem dortigen Kolorit zuneigenden Spätwerk des in Spanien lebenden Italieners. „Introduction er Fandango“ aus seinem Gitarrenquartett Nr. 4. Sabine Thielmann sorgte solistisch für die energischen Ausbrüche.
Interessante Einwürfe der Stimmführer erinnerten an Rossinis Katzenduett. Am Ende des Nachmittags stand Mozarts Salzburger Sinfonie, eigentlich ein kammermusikalisches Divertimento mit gemischter Besetzung. Nachdrückliches Allegro, blühende Melodieschübe im Andante gingen der Verarbeitung des Themenmaterials im Presto voran, welches in neuerer Zeit als medialer Jingle Verwendung fand.
Das nächste Konzert des Ruhrstadt-Orchesters findet am 22. August um 17 Uhr in St. Viktor statt. Mit diesem „Young Artists Festival“ erhalten einmal mehr junge Musiker ein Forum. Eintrittskarten an der Abendkasse 25 Euro, ermäßigt 10 Euro. Informationen zum Vorverkauf finden sich unter ruhrstadt-orchester.blogspot.com
Hat seinen Schwerpunkt auf klassischer Musik, ist aber auch Konzerten anderer musikalischer Genres nicht abgeneigt und bringt den Lesern ebenso gerne Musik- und Tanztheater, Lesungen, Dramen oder Komödien näher. Berichtet über kulturelle Ereignisse und Ausstellungen.
