
© Heiko Mühlbauer
Nach Kritik an roten Fußgängerüberwegen reagiert jetzt das Ordnungsamt
Bürgerbeschwerden
Gefährlich und rechtlich nicht eindeutig: Die Kritik an den roten Fußgängerüberwegen in der Schwerter City war von Anfang an massiv. Jetzt reagiert das Ordnungsamt.
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Diskussionen um den roten Streifen auf der Rathausstraße. Die Markierung sollte Autofahrer und Fußgänger auf die neue Verkehrssituation hinweisen. Denn dort gab es ursprünglich einen Zebrastreifen.
Doch anders als die weißen Balken auf der Fahrbahn hat das rote Band keine Rechtswirkung. Und das führte immer wieder zu Missverständnissen und Beinahe-Unfällen.
Thema im Beschwerdeausschuss
Jetzt soll der Streifen wieder entfernt werden. Das erfuhren die Mitglieder des Beschwerdeausschusses am Dienstagabend (16.3.), bevor ein Bürgerantrag zu diesem Thema erörtert werden konnte.
Horst Brand hatte in seinem Antrag gefordert, den Streifen zu entfernen, weil er zu lebensgefährlichen Situationen führen würde. Die Stadt kam ihm zuvor: „Wir hatten ohnehin vor, den roten Streifen zu entfernen“, so die Leiterin des Ordnungsamtes, Jenny Golombek.
Beleuchtung für Zebrastreifen geprüft
Die Stadt hatte im vergangenen Jahr ihre Zebrastreifen auf die Beleuchtungsrichtlinie überprüft. Und bei der Rathausstraße stellte man fast, dass der aktuelle Zebrastreifen nicht ausreichend beleuchtet war. Eine Verbesserung der Situation sei ohne das Fällen eines Baumes nicht machbar gewesen, erläuterte die Ordnungsamtsleiterin.
Auf der anderen Seite herrscht hier seit einiger Zeit Tempo 20 und schon bei Tempo 30 sei rein rechtlich kein Fußgängerüberweg notwendig. Deshalb habe man sich entschieden, ganz auf den Zebrastreifen zu verzichten.
„Weil da aber viele Fußgänger die Straße queren, wollten wir schrittweise vorgehen“, so Golombek. So habe man mit der roten Farbe und einem Verkehrsschild auf die neue Situation hingewiesen.
Kreis empfiehlt, die Streifen zu entfernen
In der Zwischenzeit habe es immer wieder mal Beschwerden über den roten Streifen gegeben. Aufgrund der Berichterstattung in den Medien habe sich auch der Kreis Unna an die Verwaltung gewendet und empfohlen, die roten Bänder zu entfernen. „Und das hatten wir ohnehin vor“, so Jenny Golombek.
Auf Anfrage bestätigte Stadtsprecher Ingo Rous am Mittwoch (17.3.), dass nicht nur das rote Band auf der Rathausstraße, sondern auch sein Pendant auf der Bahnhofstraße zwischen Geschäften und der Sparkasse wieder weggemacht wird.
Ob sich das Thema dadurch erledigt hat: Sicher sei das nicht, so SPD-Ratsherr Uwe Gerken. Er empfahl der Stadt, dort mal eine der automatischen Geschwindigkeitsmesstafeln aufzustellen. Und Maximilian Ziel von den Grünen ergänzte: Wie man den Verkehr dort beruhigen kann, ist ja vielleicht auch ein Thema für den Mobilitätsausschuss.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
