
Die Schülerinnen und Schüler der Theodor Fleitmann Gesamtschule besuchten den Info-Truck bei Deutsche Nickel. © Laura Quellenberg
Riesiger grauer Truck mit zwei Etagen sorgte bei der Deutschen Nickel für Aufsehen
Deutsche Nickel
Der Truck sah unter dem grauen Himmel noch imposanter aus als ohnehin schon: Er stand in diesen Tagen auf dem Gelände der Deutschen Nickel. Sein Innenleben? Informativ und kein bisschen eintönig.
Keine eintönigen Vorträge vor der Klasse, sondern praktische Informationen und echte Erfahrungen vor Ort. In diesen Tagen stand auf dem Gelände von Deutsche Nickel in Schwerte ein großer Truck.
Dort konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Gänsewinkel und der Theodor Fleitmann Gesamtschule über die möglichen Ausbildungsberufe in der Metall- und Elektroindustrie und explizit bei der Deutschen Nickel informieren.
Direkte Fragen statt theoretische Vorträge
Ganze 10 Trucks des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall fahren durch Deutschland und bieten kostenfreie Zwischenstopps auf Firmengeländen, Schulen und Ausstellungen an. Auf zwei Etagen können Schülerinnen und Schüler dort echte Maschinen ausprobieren und alle Fragen stellen, die sie haben.
Lorik und Dragos besuchen die 9. Klasse der Theodor Fleitmann Gesamtschule. Sie schauen sich an diesem Tag unter anderem eine Fräsmaschine an.

Lorik (l.) und Dragos (r.) schauen sich im Info-Truck an, wie eine Fräsmaschine funktioniert. © Laura Quellenberg
Damit die Maschine, die in der Industrie deutlich größer ist, funktioniert, benötige es ein Koordinatensystem, so Dirk Kowitz. Er erklärt den beiden, dass es einen Sinn habe, was sie im Matheunterricht über x- und y-Achsen lernen. Und auch die anderen Maschinen und Übungen im Erdgeschoss des Trucks bringen den Schülerinnen und Schülern räumliches Verstehen bei, so Kowitz.
Deutsche Nickel setzt Vorsätze um
„Wir wussten gar nicht, dass es das gibt“, sagt Martina Poprawski zu dem Info-Truck. Die Ausbildungsleiterin bei Deutsche Nickel teilte bereits mit, dass sie aktiver werden möchten, um neue Auszubildende anzuwerben. Als sie die Anfrage erhielt, den Truck auf dem Deutsche Nickel Gelände aufzustellen, habe sie sofort ja gesagt.

Martina Poprawski ist Ausbildungsleiterin bei Deutsche Nickel. Auf den interaktiven Touchscreens im Info-Truck finden die Jugendlichen die Firmen, die Ausbildungsberufe anbieten. So auch Deutsche Nickel. © Laura Quellenberg
„Das ist besser als sich vor die Klasse zu stellen und einen Vortrag zu halten“, sagt Martina Poprawski. Hier können die Schülerinnen und Schüler den Azubis direkt Fragen stellen.
Auszubildende erzählen von Arbeitsalltag und Gehalt
Genau diese Fragen kann die 9. Klasse der Theodor Fleitmann Gesamtschule auch Dominik Meuser stellen. Der 23-Jährige macht zurzeit eine Ausbildung bei Deutsche Nickel. Eine schmale Treppe im Truck führt in die zweite Etage. Dort berichten Dominik Meuser und zwei weitere Auszubildende von ihrem Arbeitsalltag.

Die Schülerinnen und Schüler konnten dem Auszubildenden Dominik Meuser Fragen zu Berufsalltag, Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten stellen. © Laura Quellenberg
Sie beantworten, wie lang eine Ausbildung dauert, wie die Arbeitszeiten aussehen, welche Aufstiegsmöglichkeiten es gibt und wie das Gehalt ausfällt. Auf die Frage, was man mitbringen muss, antwortet Dominik Meuser unter anderem mit „Bock“. „Nur guten Noten bringen nichts, wenn man nicht auch Lust mitbringt, hier zu arbeiten.“
Im Anschluss schauen die Schülerinnen und Schüler noch einen kurzen Imagefilm auf einem der Bildschirme. Überall im Truck sind die Touchscreens verteilt, auf denen neben Filmen die Maschinen erklärt werden und auch konkrete Ausbildungsplätze gesucht werden können. So tippt man entweder eine Postleitzahl ein oder wählt einen Ausbildungsberuf aus, der einen interessiert und es werden Stellen in der Umgebung auf dem Bildschirm angezeigt.
Es muss nicht immer ein Studium sein
Dominik Meuser hat sich für eine Ausbildung bei Deutsche Nickel entschieden , weil er aus der Nähe kommt und lieber praktisch arbeiten statt theoretisch lernen wollte. Man müsse nach der Schule nicht zwangsläufig studieren, betonen seine beiden Kollegen. Auch das Abitur könne man nach der Ausbildung noch nachholen. Wer sich interessiert, könne auch erst einmal ein Praktikum machen und den Job ausprobieren.

Im Info-Truck für Berufe in der Metall- und Elektro-Industrie können sich Schülerinnen und Schüler über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten informieren. © Laura Quellenberg
Die Schülerinnen und Schüler der Theodor Fleitmann Gesamtschule finden den Info-Truck „besser als Schule“ und lachen. Aber neben der typischen Antwort scheint der Truck gut bei den Jugendlichen anzukommen. Sie seien erstaunt darüber, dass der Wagen mehrstöckig ist und es darin echte Maschinen zum Ausprobieren gibt.
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