Rettungsdienst ohne DRK und Malteser Privater Dienst macht Stadt ein Angebot

Rettungsdienst ohne DRK und Malteser: Privater Dienst schickt Stadt ein Angebot
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Wenn man in Unna, Holzwickede und Fröndenberg die 112 anruft, dann kann es sein, dass ein Privatunternehmen mit dem Rettungswagen anrückt. Die Reinoldus Rettungsdienst gGmbH ist dort in den Rettungsdienst eingebunden und will ab Januar auch in anderen Kreisstädten an den Start gehen. Der Stadt Schwerte hat sie bereits signalisiert, dass „wir sehr gerne zur Verfügung stehen, um die Aktivitäten von DRK und Maltesern in Schwerte zu unterstützen“.

Der Gesellschafter des privaten Rettungsdienstes, Peter Schroeter, einst ein DRK-Mann aus Schwerte, ist mit zahlreichen Ehrenamtlichen aus dem Stadtgebiet Schwerte immer noch freundschaftlich verbunden. Und auch Geschäftsführer Magnus Memmeler hält seit vielen Jahren Kontakt mit im Katastrophenschutz engagierten Ehrenamtlern aus dem Kreis Unna.

Als Konzessionsnehmer

Ihr Angebot an die Stadt Schwerte: Um den regelmäßigen Einsatz von Ehrenamtlern im Rettungsdienst zu ermöglichen, „haben wir der Stadt Schwerte angeboten, uns als Konzessionsnehmer im Stadtgebiet Schwerte zu engagieren, wenn wir dazu mit einem regelhaften Versorgungsvertrag ausgestattet werden“.

Bei Erhalt entsprechender Konzessionen würde man die Verwaltung, Logistik und Personalplanung der bislang von DRK und Maltesern betriebenen Rettungs- und Krankenwagen übernehmen und dem Ehrenamt im Stadtgebiet Schwerte weiterhin die Möglichkeit geben, sich zum Wohle aller Schwerter zu engagieren, heißt es.

Wichtig für Katastrophenschutz

„Es ist ja auch für den Katastrophenschutz wichtig, dass die Ehrenamtlichen und übrigen Mitarbeiter der Rettungsdienste ausreichend Erfahrung haben“, erläutert Memmeler. Wenn tatsächlich der Notfall eintrete, wäre es ja schlecht, wenn die Helfer über keine praktische Erfahrung verfügen.

„Uns ist es sehr wichtig, den auf Ehrenamt basierenden Katastrophenschutz im Kreisgebiet personell stabil aufgestellt und gut ausgebildet zu wissen, weshalb wir von Anfang an allen Hilfsorganisationen im Kreisgebiet das Angebot gemacht haben, auf unseren Einsatzfahrzeugen Praktika absolvieren zu können, damit die im Katastrophenschutz tätigen Ehrenamtler praxisnahe Ausbildungen absolvieren können, um im Einsatzfall auf hohem Niveau handlungsfähig zu sein“, so Memmeler.

Stadt: Werden Angebot prüfen

Die Stadt Schwerte bestätigte auf Nachfrage den Eingang des Angebots. „Die Stadt Schwerte hat das Angebot von Reinoldus dankend erhalten und wird es nun prüfen. Ich hoffe, in der nächsten Woche mehr dazu sagen zu können“, so Stadtsprecher Ingo Rous.

Kämmerer Niklas Luhmann hatte angekündigt, in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses etwas zu dem Thema zu sagen. Nachfragen nach Personalstärke, Zahl der Einsätze und Besetzung der Dienste mit DRK und Maltesern wolle er bis dahin nicht beantworten.

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