Räume für Asylbewerber: TaF muss ausziehen

Ausschuss hat entschieden

Die Zeit der Theatergruppen im ehemaligen Kindergarten Lilliput in Villigst ist definitiv abgelaufen. In dem ehemaligen Kindergarten sollen künftig Flüchtlinge untergebracht werden. Das hat der zuständige Ausschuss entschieden. Beim Theater am Fluss (TaF) herrscht Ratlosigkeit, ein Anwalt wurde eingeschaltet.

SCHWERTE

, 08.09.2014, 15:54 Uhr / Lesedauer: 2 min
Zu einem Übergangsheim für Asylbewerber herrichten will die Stadt Schwerte den stillgelegten Kindergarten Lilliput in Villigst, in dem derzeit das Theater am Fluss probt.

Zu einem Übergangsheim für Asylbewerber herrichten will die Stadt Schwerte den stillgelegten Kindergarten Lilliput in Villigst, in dem derzeit das Theater am Fluss probt.

Im Jahr 2009 hatte die Stadtverwaltung den ehemaligen Kindergarten, für den es keinen Bedarf mehr gab, dem Theater am Fluss und dem Studio 7 überlassen. Während das TaF, das in der Theaterhalle an der Rohrmeisterei eine feste Bühne hat, dort nur probte, waren es für das Studio 7 die einzigen verfügbaren Räume.

Beim TaF herrscht nach dem definitiven Aus Ratlosigkeit. Von den alternativen Probemöglichkeiten für das ehrenamtliche Projekt, die Sozialdezernent Winkler im Ausschuss angekündigt hatte, habe man noch nichts gehört, so Intendant Lars Blömer auf Anfrage. Das TaF hat einen Anwalt beauftragt, der der Kündigung des Mietvertrages zum 31. August widersprochen hat.

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Nach Ansicht von Verwaltung und Politik ist der Druck, der durch die immer größer werdenden Flüchtlingsströme entsteht, zu groß. Seit 2011 habe sich die Anzahl der Asylsuchenden in Schwerte verdoppelt. „Wir sind verpflichtet, die Flüchtlinge aufzunehmen“, betont Winkler. Deshalb dränge es auch, den Kindergarten umzubauen. 60.000 Euro will die Stadt dafür in die Hand nehmen.

Die Unterbringung in den beiden Heimen und künftig dann auch im umgebauten Kindergarten soll aber in Schwerte nicht die Regel bleiben. In einem gemeinsamen Antrag aller Parteien forderte der Ausschuss ein neues Gesamtkonzept für die Flüchtlingspolitik der Stadt.

Bis zur Ratssitzung am 17. September seien erste Schritte einzuleiten, die Flüchtlinge in normalen Wohnungen unterzubringen. Erste Wohnungen, die geeignet seien, habe der Arbeitskreis Asyl, der in Schwerte Flüchtlinge betreut, schon der Stadt vorgeschlagen. „Wir prüfen jetzt die Angebote“, so Winkler.

Zwei Flüchtlingsheime - an der Hörder Straße und der Schützenstraße - hat die Stadt in den vergangenen fünf Jahren zur Haushaltskonsolidierung verkauft. Seit den 1990er-Jahren waren die Zahlen der Asylbewerber kontinuierlich zurückgegangen. Mit Beginn dieses Jahres stiegen sie plötzlich wieder an und stellten die Kommunen vor neue Herausforderungen. 89 Menschen leben derzeit im Heim am Großen Feld, 50 an der Regenbogenstraße. 2012 waren es noch 83 und 12 Personen.

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