Paten für Geflüchtete gesucht: „Wir fragen auch gezielt nach Familien“
Krieg in der Ukraine
Vor allem Frauen, Kinder und alte Leute fliehen vor dem Krieg in der Ukraine. Der Arbeitskreis Asyl in Schwerte sucht ehrenamtliche Begleiter. Besonders Familien mit Kindern können helfen.

Kinder gehen an einer Autoschlange vorbei, die auf dem Weg zur polnischen Grenze ist. Auch in Schwerte werden bald mehr Flüchtlinge aus der Ukraine eintreffen. Der Arbeitskreis Asyl sucht deshalb nach Paten. Besonders Familien können helfen. © picture alliance/dpa/AP
Sie fliehen vor dem Krieg in ihrem Land: Hunderttausende Menschen sind aus der Ukraine geflüchtet. Darunter sind vor allem Frauen, Kinder und ältere Leute. Auch in Schwerte sind inzwischen einige eingetroffen. Die meisten sind bisher bei ihren Verwandten untergebracht, wie Hans-Bernd Marks vom Arbeitskreis Asyl berichtet.
„Es sind schon einige Flüchtlinge hier, schätzungsweise sind es zwischen 12 und 14 Personen“, sagt er. Der Sprecher des Arbeitskreises Asyl Schwerte war am Donnerstag (2.3.) dabei, als die Stadtverwaltung sich zu einer Bestandsaufnahme getroffen hatte.
Denn die Hilfe soll koordiniert werden – gerade weil erwartet wird, dass in den nächsten Tagen weitere Flüchtlinge eintreffen werden. So ist beispielsweise das Reiseunternehmen Quecke an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren, um von dort an diesem Wochenende Flüchtlinge in die Ruhrstadt zu holen.
„Dauerhafte Hilfe ist wichtig“
Hans-Bernd Marks hat bereits während der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 Erfahrungen mit der Betreuung von Geflüchteten gesammelt. „Die erste Hilfe mit Unterkunft und Lebensmitteln ist natürlich wichtig. Aber gerade auf Dauer müssen wir uns als Menschen um diese Menschen kümmern.“
Deshalb startet der Arbeitskreis einen Aufruf. Gesucht werden Menschen, die sich bereiterklären, sich im Rahmen einer Patenschaft ehrenamtlich um Personen aus der Ukraine zu kümmern. In Begegnungscafés oder bei privaten Treffen. Mit Hilfe bei Behördengängen oder mit Fahrdiensten. „Sicher müssen die Leute wegen ihrer Ausweisdokumente oder anderer Behördengänge mal nach Unna gebracht werden“, erläutert Hans-Bernd Marks ein ganz praktisches Beispiel für Hilfe.
Vor allem Familien können helfen
Auch die Betreuung der Kinder sei langfristig wichtig. „Wir sprechen deshalb auch gezielt Familien mit Kindern an, die geflüchteten Familien mit Kindern helfen möchten“, sagt er. Das könne schon ein Gespräch sein, ein Spieltreffen oder ein gemeinsamer Ausflug.
„Da hatten wir 2015 schon eine ganze Reihe von Familien, die sich fantastisch engagiert haben“, erinnert sich Hans-Bernd Marks. Wie genau die ehrenamtliche Hilfe später organisiert wird, soll sich bei einem Treffen am Dienstag (15. März) entscheiden.
Das Treffen findet um 19 Uhr in der Goethestraße 22 im katholischen Pfarrheim St. Marien statt. Genauere Infos zu dem Treffen, auch was die Corona-Regeln betrifft, sollen zeitnah folgen. Wer sich jetzt bereits vorstellen kann, sich im Rahmen einer Patenschaft in Schwerte um Geflüchtete zu kümmern, kann sich gern per E-Mail beim Arbeitskreis Asyl melden: ak-asyl@skf-schwerte.de