Viele, die sich gesellschaftskonform verhalten haben und impfen lassen, fühlen sich nun von jenen, die das nicht machen, erpresst.

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Nicht die Impfpflicht, sondern keine Impfpflicht spaltet die Gesellschaft

rnMeinung

Nicht eine mögliche Impfpflicht, sondern das Ausschließen der Impfpflicht spaltet die Gesellschaft. Zumindest in einer Demokratie, findet unser Autor.

Schwerte

, 23.11.2021, 11:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Hilft die Impfung eigentlich wirklich gegen Corona? Nahezu alle Mediziner, mit denen ich in diesem Jahr gesprochen habe, sagen ja. Nicht so gut, wie man es sich am Anfang erhofft hätte, aber grundsätzlich hilft die Impfung. Auch, um wieder zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Zumindest dann, wenn genügend Menschen mitmachen.

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Einmal vorausgesetzt, dies sei auch die Grunderkenntnis, die Bundes- und Landespolitiker teilen, dann frage ich mich: Warum lehnt man die Impfpflicht ab mit der Begründung, man wolle die Gesellschaft nicht noch mehr spalten? Man hat eine Mehrheit von Menschen, die sich impfen lassen. Und eine Minderheit von Menschen, die es könnten, aber nicht wollen. Tiefer kann ein Riss nicht durch die Gesellschaft gehen.

Keine Impfpflicht durch die Hintertür

Es gibt Situationen, in denen kann man über Monate oder gar Jahre Überzeugungsarbeit leisten, aber nicht in einer Pandemie, in dieser Situation. Wer immer noch glaubt, ohne eine Impfpflicht auszukommen, sorgt für mehr gesellschaftlichen Zündstoff.

Denn wenn sich eine große Mehrheit von einer kleinen Minderheit erpresst fühlt, ist das in einer Demokratie um Längen gefährlicher, als wenn sich diese Minderheit der Mehrheit beugen muss.

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Wohlgemerkt, es geht um eine verfassungsrechtlich abgesicherte Impfpflicht und nicht per 2G durch die Hintertür. Denn zu 2G gehört auch genesen: Das ist das, was auf eine Infektion folgt.

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