Neuer Wald in Ergste - 13.000 Bäume gepflanzt
Nahe des Michaeliswegs
Der Landesbetrieb Straßen.NRW pflanzt in Ergste an einer Schonung in der Nähe des Michaeliswegs 13.000 Bäume. Noch sind es dürre Zweige, die zum Teil durch Plastikrohre geschützt werden - in einigen Jahren soll ein kräftiger Wald entstehen. Doch was ist der Grund für den Wald-Neubau?

Am Michaelisweg in Schwerte-Ergste hat die Regionalniederlassung Südwestfalen im Rahmen einer Waldumbaumaßnahme einen bestehenden 2,9 Hektar großen Fichtenbestand in eine Ausgleichsfläche für im Zuge von verschiedenen Baumaßnahmen entfallende Gehölzflächen umgewandelt.
Das Gelände in Ergste ist eine Ausgleichsfläche, denn der Landesbetrieb erweitert seine Autobahnrastplätze Klosterholz, Bruchmühle und Funkenhausen. Dabei muss auch in den umliegenden Wald eingegriffen werden. „Die Erweiterungen sind notwendig, weil es mehr LKW-Parkplätze geben muss“, erklärt Christoph Geck vom Landesbetrieb. Dafür muss man aber einen Ausgleich schaffen. Und der soll hier in Ergste liegen.
Fläche war einst mit Fichten bepflanzt
Die Fläche gehört der Evangelischen Kirche und war einst mit Fichten bepflanzt. Doch Sturm, Borkenkäfer und die hier nicht günstigen Bodenverhältnisse für die Flachwurzler hatten dem Baumbestand auf dem 2,9 Hektar großen Areal schon kräftig zugesetzt.
Also wurden die Fichten geschlagen und in diesem Monat durch Traubeneichen und Hainbuchen ersetzt. Der Waldrand wurde aus ökologischen Gründen mit Wildbirne, Wildapfel, Eisbeere und sogar Walnuss bepflanzt. „Das sorgt dafür, dass die Tiere hier Nahrung finden“, erklärt Förster Andreas Weber.
Pachtvertrag für 120 Jahre gültig
Mit der Kirche vereinbarte man einen Pachtvertrag über 120 Jahre. „Bei der Forstwirtschaft denkt man tatsächlich in Generationen“, betont Franz-Josef Pauly vom Landesbetrieb Holz und Forst. Denn es dauert mindestens eine Generation, bis die Laubbäume geerntet werden können. Das heißt, auch die Bäume der Ausgleichsfläche werden eines Tages gefällt. Der Wald ist aber so angelegt, dass er sich selbst verjüngt.
Wenn denn eines Tages die ersten großen Eichen fallen, machen sie Licht und Platz für nachwachsende Bäume. Denn die heimischen Wälder sind in erster Linie auch Nutzwälder. So darf die Evangelische Kirche auch während der Pachtzeit einzelne Bäume entnehmen. „Doch bis Sie hier überhaupt so etwas wie einen Wald sehen, dauert es noch mindestens 40 Jahre“, sagt Förster Weber.
Problem mit Monokulturen von Fichten
Aus den Fichten, die einst hier standen, wurde übrigens Bauholz gefertigt. „Nach wie vor ist die Fichte der Brotbaum der meisten Forstbetriebe“, sagt Franz-Josef Pauly. Und ohne die schnell wachsenden Nadelbäume würde es auch gar nicht gehen. Das Problem sei, dass man Fichtenmonokulturen auch auf vielen Flächen gepflanzt habe, die als Standort für die durstigen Flachwurzler nicht geeignet sind.
Ausgleichflächen dienen der Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft.
Der Landesbetrieb Straßen ist verpflichtet, die Ausgleichfläche in einem dafür vorgesehenen Bereich zu schaffen.
Für die Aufforstung im Wald ist der Landesbetrieb Wald und Holz zuständig.
Die für die LKW-Parkplätze verbrauchten Flächen sind insgesamt 2,2 Hektar groß, sodass man noch 0,7 Hektar als Ausgleich für künftige Baumaßnahmen übrig hat.
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