Der 15. September ist der Stichtag. Bis dahin muss die Stadt Schwerte einen Förderantrag und eine Projektskizze beim Bund einreichen, wenn sie Fördermittel für den Neubau des Lehrschwimmbeckens in Ergste erhalten möchte.
Im vergangenen Jahr war man leer ausgegangen. In diesem Jahr erhofft man sich bessere Chancen, da man besser vorbereitet sei und auch und der Schwerpunkt des Förderprogramms zur Sanierung kommunaler Einrichtungen erneut das Thema Schwimmbäder in den Fokus genommen habe.
Das kleine Schwimmbad in Ergste ist schon lange ein Sanierungsfall, und zwar ein ziemlich teurer. Bereits im Jahr 2020 hatte man die Sanierungskosten auf 4 Millionen Euro taxiert. Ein Neubau sollte damals nach der Ermittlung einer Planungsgesellschaft, die man mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt hatte, 6,1 Millionen Euro kosten.
Baukosten für ein neues Lehrschwimmbecken
Mittlerweile sieht das anders aus. Für den aktuellen Schulausschuss werden die Baukosten bereits auf 8,25 Millionen Euro geschätzt. Das steigert auch den Eigenanteil der Stadt, denn die Förderung deckt nur 45 Prozent der Baukosten ab. Da der Neubau des Lehrschwimmbeckens über 70 Jahre und die Schwimmbadtechnik über 20 Jahre abgeschrieben werden, nimmt sich die jährliche Abschreibung ab 2028 mit 70.000 Euro relativ gering aus.

Anders sieht es mit der Netto-Kreditaufnahme aus. Denn die Stadt muss 4,5 Millionen Euro aufnehmen und dafür auch Zinsen zahlen. Im Jahr 2027 wären das bei diesem Rechenmodell immerhin 226.875 Euro.
Damit hätte man allerdings ein neues Bad und könnte in der Umbauphase das alte Lehrschwimmbecken weiter nutzen. Zumindest, wenn es bis dahin hält. Vor einem Jahr hatte sich der Rat nahezu einmütig hinter die Neubaupläne gestellt. Die Grünen hatten aber im Vorfeld dieser Debatte mit einem Antrag überrascht, alles noch einmal zu überdenken und die Nutzerinnen und Nutzer zu befragen, ob sie einen Neubau an alter Stelle, eine Sanierung oder den geplanten Neubau im Unterdorf favorisieren.
Ortstermin mit Vereinen
Den Standortwechsel hatte man vor allem deshalb vorgeschlagen, um das Becken, das von Schulen und zahlreichen Vereinen genutzt wird, ohne eine Schließung sanieren zu können. Denn in Schwerte gibt es keine freien Schwimmzeiten. Im Vorfeld hatte die SPD zu einem Ortstermin mit Vertreterinnen und Vertretern der Parteien im Rat sowie den Nutzern des Bades eingeladen. Laut Presseerklärung der SPD kam man dort überein, das Bad in der neuen Mitte im Unterdorf neu zu bauen. Das hatte man auch bereits im vergangenen Jahr so beschlossen.
Das Thema wird im Sportausschuss am 5. September öffentlich diskutiert. Die Sitzung findet um 17 Uhr im Ratssaal statt.
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