Zumindest eines steht fest: Das Lehrschwimmbecken in Ergste muss erneuert werden. Denn das Becken und der Bau sind marode. Bis zur Sommerpause für Stadtrat und Ausschüsse schien man sich auch einig: Es wird ein neues Lehrschwimmbecken geben, allerdings nicht Am Winkelstück, sondern in der Ergster Mitte.
Der Vorteil: Dann könne man das alte Becken so lange nutzen, bis das neue gebaut ist. Der Nachteil: Die Grundschule, die von der Mitte zum Winkelstück gezogen ist, müsste für den Schwimmunterricht ins Unterdorf fahren.

Doch dann gab es keine Fördermittel für den Neubau und die veranschlagten 7,9 Millionen Euro kann der städtische Haushalt nicht alleine stemmen. Also wollte man in diesem Jahr erneut einen Antrag auf Förderung stellen. Doch die Grünen eröffneten eine neue Diskussion. Man solle noch einmal alle Alternativen auf den Prüfstand stellen, mit den Nutzerinnen und Nutzern des kleinen Schwimmbades reden und dann eine Förderung für die beste Möglichkeit anfordern.
Warteliste für Schwimmkurse
Die SPD lud daraufhin für Mittwochabend (16.8.) zu einer interfraktionellen Runde ein. Neben Vertreterinnen und Vertretern von SPD, CDU, FDP und Grünen nahmen Vertreter der SG Eintracht Ergste und der DLRG Ergste-Villigst-Hennen teil sowie Mitglieder des Stadtsportverbands, der Awo-Familienbildungsstätte und die Morbus-Bechterew-Gruppe Hemer-Iserlohn-Menden.
Bei diesem Treffen sei man sich einig geworden, dass das neue Lehrschwimmbecken am Grandweg neben der Turnhalle in der jetzt schulfreien Ergster Mitte entstehen soll.
Rund 500 Kinder lernen laut Bastian Schulte, Vorsitzender der Schwimmabteilung der SG Eintracht Ergste, und Marcel Mitze von der DLRG in Ergste schwimmen. Auf der Warteliste stünden allein bei der SG Eintracht bereits weitere 300 Kinder. Würde das Lehrschwimmbecken am derzeitigen Standort neu gebaut, stünde für mindestens zwei Jahre kein Bad zur Verfügung.
„Das wäre fatal für die Kinder; das Personal in den Schwimmabteilungen würde sich andere Betätigungsfelder suchen, die Schwimmabteilungen wären insgesamt in ihrer Existenz bedroht. Zusätzlich säßen 200 Teilnehmer der Aquafitness-Kurse und neun Rehasport-Gruppen auf dem Trockenen“, so die SPD in einer Pressemitteilung.
Auch Grundschüler profitieren
Bäder mit freien Kapazitäten gebe es in der Umgebung nicht. „Idealerweise gelingt ein reibungsloser Übergang“, erläuterte Angelika Schröder, die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Und weiter: „Für die Grundschüler aus Villigst und Westhofen, die auch das Lehrschwimmbecken nutzen, macht es keinen Unterschied, ob sie mit dem Bus zum Derkmannsstück oder zum Grandweg fahren. Einzig die Ergster Grundschüler hätten es nicht mehr so nah wie bislang: Aber auch sie profitieren davon, wenn das Bad nicht für Jahre außer Betrieb ist.“
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