Namen wurden zu Tönen: Dortmunder Streichsextett beeindruckte in der Rohrmeisterei
Konzertgesellschaft Schwerte
Werke von Brahms aber auch eigene Stücke hat das Dortmunder Streichsextett in Schwerte zum Besten gegeben. Abwechslungsreich und erzählerisch war der Abend in der Rohrmeisterei.

Das Dortmunder Streichsextett konnte bei "Höhepunkte der Kammermusik" in der Rohrmeisterei überzeugen. © Konzertgesellschaft
Einen besonderen Leckerbissen bot die Konzertgesellschaft mit dem Auftritt des Dortmunder Streichsextetts. Die Musiker, zumeist Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker, begeisterten mit Brahms, aber auch mit Eigenen Stücken. Die stammten aus der Feder des umtriebigen Cellisten Hauke Hack.
Neben dem Dienst im Orchester spielt er in verschiedenen Kammermusik-Ensembles, leitet alljährlich den Berghofer Cellosommer mit jeweils fünfzig Teilnehmern. Aus seinen „Stücken für Frieden“ waren sechs von insgesamt zehn Trios zu hören. Unterstützt wurde Hack dabei von Branca Weller, Violine, und Hindenburg Leka, Viola.
Namen hatte er dabei als entsprechende Töne in seine Stücke eingewoben. Anlass fand er oft in privaten Anlässen, um mit diesen Stücken gute Freunde anzusprechen. Der langsame Einstieg gestaltete sich als ein Gespräch der Instrumente mit vielen Harmonien, aber auch einigen Dissonanzen als Salz in der Suppe. Süßlich mit einem bitteren Beigeschmack, dann wieder sich tänzerisch wiegend, ein wenig spirituell, melancholisch verwoben, kam der erste Block daher. Majestätisch ließ Leka den „Edlen Schwan“ aufziehen. Mit Namen spielte auch der beschwingte Geburtstagswalzer, gipfelnd in bekanntem Gratulationslied. Melancholisch-wehmütige Momente würzten die Gedanken an „Good Friends“.
Aufbrausendes Finale huldigte Brahms
Das Sextett, vervollständigt mit Judith Schween, Violine, Saskia Simion, Bratsche, und Christiane Schröder, Cello, widmete sich Brahms. Auch ihm war das Spiel mit Namen und Tönen vertraut. Weit schweifende Romantik, eingeworfene Impressionen, etwa aus Spanien, bescherte das Ensemble mit sichtlicher Spielfreude. Erzählerisch, bald in eiferndem Wettstreit begegneten sich die Instrumente.
Verschmitzt präsentierten die Musiker muntere Motive, nachdrücklich und ambitioniert. Dunkel erklangen die ersten Takte des Andantes, doch mit jeder Variation flogen die Bögen schneller, entwickelte sich die Dramatik von Filmmusik. Effektvolles Scherzo, wechselnde Tempi leiteten zum aufbrausenden Finale. Großer Applaus sicherte den Besuchern im Foyer der Rohrmeisterei eine Zugabe.
Hack trocken: „Zum Abschluss Brahms!“ Beherzt und mit Feuereifer intonierten die Musiker den Ungarischen Tanz No.5, vermittelten den Eindruck, als wolle ein jeder eine ganze Stimmgruppe des Orchesters aufwiegen. Einfach klasse!