Muss das Rattenloch jetzt weichen? Friedrich-Kayser-Schule braucht eine Mensa

Friedrich-Kayser-Schule braucht Mensa: Muss das Rattenloch weichen?
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Als das Rattenloch Anfang der 90er dem Verein Kunterbunt überlassen wurde, hatte der Jugendclub einen Geburtsfehler, der bis heute nicht behoben wurde. Eine Grundschule und ein Veranstaltungsort für Punk-Konzerte teilen sich ein Gebäude.

Zwar schön getrennt, zeitlich wie räumlich, lebten die Schule und der Verein Kunterbunt dort in Koexistenz. Doch immer wieder kam es zu Forderungen, diese aufzulösen. Und immer wieder scheiterten die Versuche. Nicht zuletzt, weil es kein angemessenes Ausweichquartier für den Verein gibt.

95 Kinder teilen 28 Plätze

Nun steht die Debatte jedoch wieder an. Der Grund: Die Friedrich-Kayser-Schule benötigt neue Räume für die Ganztagskinder. „Derzeit werden 95 Kinder jede Woche in der OGS betreut, davon sind 92 Kinder Warmesser.

Die Gesamtfläche des OGS-Baus beträgt rund 210 Quadratmeter und wurde erbaut für maximal 50 Kinder. Es gibt lediglich knapp 35 Quadratmeter mit 28 Plätzen für die Essenseinnahme von 95 Kindern. Es muss daher in mehreren Schichten gegessen werden“, heißt es in einem Antrag von SPD und Grünen im Schulausschuss.

Die beiden Parteien forderten, sich schnell um eine Erweiterung der Schule zu kümmern, ohne dabei das ehemalige Lehrschwimmbecken, in dem das Rattenloch untergebracht ist, in Betracht zu ziehen.

Verhandlungen mit Kunterbunt

Doch die Diskussion um die Erweiterung laufe bereits. Und es gebe auch Verhandlungen mit dem Verein Kunterbunt, so Schuldezernent Tim Frommeyer, der auch für die Jugendarbeit zuständig ist. „Ich bin enttäuscht, dass jetzt dieser Antrag kommt, da wir mit Kunterbunt, der Schule und anderen an einem runden Tisch zusammensitzen“, erklärte Tim Frommeyer. Wenn man eine Lösung kategorisch ausschließe, müsse man auch beachten, dass auf dem Schulgelände kein Platz mehr sei, um etwas zu bauen.

Die anschließende Diskussion polarisierte. Während sich SPD und Grüne für den Erhalt des Rattenlochs einsetzen, waren CDU, FDP und WfS deutlich dagegen. „Das ist originär eine Schule, kein Veranstaltungsraum“, sagte CDU-Sprecher Stefan Simon. Und Sabine Becker (WfS) fragte sich, warum man immer bei den Kindern ansetze und die zurückstecken müssten.

Antrag zurückgezogen

Letztlich zogen die Fraktionen den Antrag zurück, um dem runden Tisch der Verwaltung mit den Beteiligten eine Chance zu geben. Der Verwaltungsrat des Kultur- und Weiterbildungsbetriebs hatte sich bei seiner Sitzung dafür ausgesprochen, eine Lösung für die Friedrich-Kayser-Schule ohne die Nutzung des Rattenlochs zu finden.

Die Friedrich-Kayser-Schule braucht mehr Platz für ihre OGS.
Die Friedrich-Kayser-Schule braucht mehr Platz für ihre OGS. © Manuela Schwerte

Viel Zeit bleibt nicht, bis eine Lösung gefunden werden muss. Denn ab 2026 haben Kinder einen Anspruch auf einen Platz in der offenen Ganztagsschule. Und da ist die Nachfrage an der Friedrich-Kayser-Schule auch deshalb so groß, weil hier viele nicht-deutschsprachige Kinder zur Schule gehen und diese in der OGS besser Deutsch lernen.

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