28 Wohnungen am Nordwall Investor unternimmt neuen Vorstoß

28 Wohnungen am Nordwall: Investor unternimmt neuen Vorstoß
Lesezeit

Bereits 2019 unternahm das Projektteam Schwerte einen ersten Vorstoß, das Gelände zwischen Wolfsgasse, Ostenstraße und Nordwall zu bebauen. Das Team, dahinter steckt unter anderem der in Schwerte bekannte Immobilienexperte Wolfgang Behr, scheiterte jedoch an der Politik.

Beim dritten Versuch, im Februar 2020, konnte man zwar mit knapper Mehrheit die Einleitung eines Bebauungsplans im Rat erwirken, aber nach der Kommunalwahl stand diese Mehrheit wieder auf der Kippe. Denn CDU und Grüne lehnten die Pläne ab.

Thema im Bauausschuss

Nun steht das Thema erneut auf der Tagesordnung im Bauausschuss und erneut legen Wolfgang Behr und sein Partner Michael Schroer neue Pläne vor. Es soll weniger gebaut werden und vor allem sollen nun alle Wohnungen öffentlich geförderte werden.

Vor zwei Jahren wollte man noch über 40 Wohnungen bauen und davon nur 14 mit öffentlicher Förderung. Jetzt sind nur noch 28 Wohneinheiten auf dem 5.385 Quadratmeter großen Areal geplant.

Pferdekämpers Wiese Schwerte
Pferdekämpers Wiese zwischen Wittekindstraße, Nordwall und Ostenstraße ist bislang eine Grünfläche mit einem alten Bungalow darauf. © Björn Althoff (Archiv)

Im Vergleich zum Bebauungskonzept aus dem Jahr 2020 sieht das jetzige eine deutliche Reduzierung der Wohneinheiten und die Fokussierung auf die im Flächennutzungsplan der Stadt Schwerte bereits dargestellten Wohnbauflächen vor. Damit wird auch der Abstand zu der kleinteiligen Bestandsbebauung im Süden und Osten vergrößert.

Schutzstreifen zur Stadtmauer

Doch grundsäützlich sind immer noch drei Gebäudeteile geplant, die unterirdisch durch eine Tiefgarage verbunden sind. Anders als im ersten Konzept besteht nun ein 15 Meter breiter Schutzstreifen zur denkmalgeschützten Stadtmauer. Auch die dortige Streuobstwiese werde durch den Schutzstreifen geschützt.

Das bestehende Grundstück wird in der Ratsvorlage wie folgt beschrieben: „Das Grundstück ist im Bereich der Wolfsgasse mit einem Bungalow und im Bereich der Ostenstraße mit zwei- bis dreigeschossigen, teilweise gewerblich genutzten Gebäuden und Garagen bebaut. Ein Großteil des Grundstückes wird als artenarmer Ziergarten genutzt, der dem Bungalow zuzuordnen ist. Im Süden und Osten ist dieser Garten durch eine Nadelbaumreihe (Fichten, mittleres Alter) begrenzt.“

Und weiter: „Westlich des oben genannten Privatgartens befindet sich eine gärtnerisch genutzte Kleingartenparzelle mit einer zentralen Zierrasenfläche. Nach Süden schließt sich eine Rasenfläche an, die bis zur Straße ‚Nordwall‘ reicht und mit Obstbäumen (Apfel) jungen bis mittleren Alters bestanden ist. Die Grünfläche wird im Westen von einer eingegrünten Stellplatzfläche begrenzt, die zum benachbarten Schulgelände gehört.“ Bei der Schule handelt es sich um das Ruhrtal-Gymnasium.

Proteste gegen Bebauung

Schon bei der ersten Vorstellung der Pläne hatte es Proteste gegeben. Nachbarn wehrten sich gegen die Bebauung des letzten größeren Grünareals in diesem Bereich der Stadt. Und auch die Grünen und die CDU hatten große Bedenken.

Die Baukörper sind parallel zur Wolfsgasse ausgerichtet. Vorgesehen ist eine drei- bis viergeschossige Bebauung. Die Erschließung des Wohnquartiers erfolgt über die Wolfsgasse. Die bauordnungsrechtlich erforderlichen Abstellplätze für Kraftfahrzeuge werden in einer Tiefgarage unterhalb des Gebäudes, die den Höhenunterschied des Grundstückes nutzt, vorgesehen. Die Zufahrt zu der Tiefgarage erfolgt über die Ostenstraße.

Der Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen tagt am 23. November. Er soll über die Aufstellung eines sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplans entscheiden. Der würde dann den bereits im Februar eingeleiteten, aber nicht weiterverfolgten Bebauungsplan ersetzen. Die Sitzung des Ausschusses ist öffentlich. Allerdings müssen sich Zuschauer bei der Stadtverwaltung anmelden.

Rettungsdienst ohne DRK und Malteser: Privater Dienst macht Stadt ein Angebot

Riesige Graffiti in der Innenstadt von Schwerte: Aus grauen Wänden wird bunte Kunst

Was wird aus Bauplänen für das Nordwall-Karree? Das sagt der Investor