
© Neubauer
Zu viel Wasser in Möhne und am Wehr in Wickede – Warnung aufgehoben
Update Ruhr-Hochwasser
Die Möhne-Talsperre droht überzulaufen, das bedeutet noch mehr Wasser in der Ruhr. Das größere Problem ist aber das Wehr in Fröndenberg, dem Überlastung droht. Eine Akutwarnung ist aber mittlerweile aufgehoben.
Aktualisierung, 15.30 Uhr:
Während von der Möhne aus keine Flutwelle drohte, gab der Katastrophenschutz wegen des überlasteten Wehrs in Wickede-Echthausen eine Notfallwarnung heraus. Große Wassermassen wurden angekündigt, ufernahe Bereiche sollten geräumt werden.
Gegen 15.17 Uhr wurde die Warnstufe aufgehoben. Nach Öffnung des Wehrs wurde nicht länger mit einem extremen Pegelanstieg gerechnet.
Da jedoch größere Mengen Treibgut in der Ruhr treiben, wird weiter kontrolliert Wasser abgelassen, um den Druck auf die Stauklappen nicht zu groß werden zu lassen. Das führe natürlich zu einem leichten Anstieg, aber nicht zu einer Flutwelle. Ein Pegel wie zu den Spitzenzeiten am Mittag würde dadurch in der Ruhr nicht wieder erreicht.
Erstmeldung, Donnerstag (15.7.) 12.50 Uhr:
Die Möhne-Talsperre ist nach den Starkregenfällen zu 99,2 Prozent gefüllt. Und am Donnerstagmittag (15.7.) war der Zufluss in den Talsperre noch immer höher als der Abfluss, wie Markus Rüdel, Unternehmenssprecher des Ruhrverbands in Essen, erklärt. Trotzdem müssen die Schwerter und alle anderen Anrainer der Ruhr nicht eine unkontrollierte Flutwelle aus der Möhne befürchten, so der Sprecher des Wasserwirtschaftsunternehmens.
„Wir halten das Wasser aktuell in der Möhne zurück, um etwas zu puffern, damit die Unterlieger nicht noch mehr geschädigt werden“, sagt Markus Rüdel auf Anfrage. Allerdings könnte es sein, dass gegen Mittag die 100-Prozent-Marke und damit die Überlaufschwelle erreicht ist.
Da die Zuflüsse jedoch rückläufig seien und auch die obere Ruhr ihren Scheitelpunkt bereits erreicht hat, würde sich das ausgleichen, so der Ruhrverbandssprecher. Auch am Pegel Bachum nimmt der Durchfluss langsam ab. „Weiter unterhalb an der Ruhr wird es nicht zu einer weiteren Pegelerhöhung kommen.“
Wie wichtig diese Nachricht für die katastrophale Situation in manchen Orten entlang der Ruhr ist, zeigen die aktuellen Durchflussmengen in Hattingen, die mit denen in Schwerte vergleichbar sind: Statt 70 Kubikmetern pro Sekunde rauschen dort am Messpunkt derzeit 1450 Kubikmeter Wasser durch.
Der Pegel bei Villigst steht aktuell bei 436 cm - im Schnitt liegt er bei 143 cm.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
