Mehr Prozente als beim „Rittmeister“ gibt's nirgends
Schwerter Superlative
Wenn es in Schwerte ordentlich etwas zu feiern gibt, kommt auch mal der Schnaps auf den Tisch. Soll dieser auch noch aus dem Ort kommen, greift man am besten zum "Rittmeister". Der Kräuterlikör der Brennerei Potthoff weist ordentlich Umdrehungen auf: Fast die Hälfte des Gesöffs ist purer Alkohol.

42 Prozent. In Zeiten von Magerzinsen können sich Sparer darüber nur verwundert die Augen reiben. Es gibt sie wirklich. Aber nur beim „Rittmeister“, dem Kräuterlikör der Spirituosenherstellung Potthoff.
Brennerei in der fünften Generation
Nach einem alten, geheimen Rezept entsteht im Schnapskeller an der Schützenstraße 2 der edle Tropfen, der nach Wilhelm Potthoff (1881-1941) benannt ist. Der hatte in Kaisers Zeiten als Rittmeister bei den Königsulanen in Hannover gedient.
Mittlerweile leitet bereits die fünfte Generation den Traditionsbetrieb, den Carl Potthoff (1836-1912) im Jahre 1880 als Kornbranntwein-Brennerei gegründet hat. Ihr Wahrzeichen war der lange Schornstein des Kesselhauses, dessen Dampf Schrotmühle und Rührwerke antrieb. Die beim Kornbrennen übrig gebliebene Schlämpe wurde gleich nebenan im Stall an Rinder und Kühe verfüttert.
Gerne auch mal 96 Prozent Alkohol
Der Stall und die alte Brennerei wichen 1984 der Neubebauung „Im Potthoff“. Seither wird der reine Weizenalkohol aus einer Brennerei in Lüdinghausen bezogen. Der hat sogar 96 Prozent und wird bei Potthoff auf Trinkstärke herabgesetzt. Gleichzeitig wird er mit Essenzen nach Familienrezepten verschnitten. Beispielsweise zum Kräuterweizen „Stahl und Eisen“, den Schwerter nur den „Strubbeligen“ nennen, zum Schwerter Tropfen oder zu Likören mit Schlehe und Pflaume.