
© Reinhard Schmitz
Tulpenstraße: Schwerter (32) soll Streit provoziert und Whiskey-Flasche geworfen haben
Polizeieinsatz
Ohne Führerschein und mit reichlich Alkohol im Blut testete ein Schwerter (32) offenbar seine „Fahrkünste“ – vor den Augen seiner Nachbarn. Das Ganze gipfelte in einem Polizeieinsatz.
Der Zwischenfall, der sich über Umwege offenbarte, ereignete sich am Mittag des 15. Januar im Bereich der Tulpenstraße. Der Mann (32) aus Schwerte, so zumindest der Vorwurf, stellte sein Auto auf einem Parkplatz für Anwohner ab und tat das augenscheinlich mit so viel Getöse, dass Nachbarn auf ihn aufmerksam wurden.
Die späteren Zeugen dachten sich nichts dabei, wunderten sich vielmehr über die eher mangelhaft scheinenden Fahrfähigkeiten des 32-Jährigen. Der geriet kurz darauf mit anderen Männern aneinander und der Disput gipfelte darin, dass er eine leere Whiskey-Flasche vom Balkon in Richtung seiner Gegner warf.
Einsatz der Polizei
Die Polizei wurde verständigt, Beamte klärten die Lage vor Ort und befragten in dem Kontext auch das Paar aus der Nachbarschaft. Beide Zeugen schilderten daraufhin ihre Wahrnehmungen und erwähnten dabei beiläufig, dass sie den Schwerter kurz zuvor noch hinter dem Steuer sahen.
Und auch das interessierte die Polizisten brennend. So kam ans Licht, dass der 32-Jährige offenbar nicht nur streitbar, sondern auch alkoholisiert und ohne Fahrerlaubnis mit dem Auto unterwegs war.
Keine Einsicht vor Gericht
Vor dem Schwerter Amtsgericht dachte der Angeklagte nicht daran, den Vorwurf auf sich sitzen zu lassen. Er sprach von einer stets bösartigen Nachbarin, mit der es wegen des Mülls und des Lärms seiner Kinder ständig Ärger gebe. „Sie beschuldigt mich, obwohl das nicht stimmt“, beschwerte er sich. An dem Tag habe er auf einer Feier zwar Alkohol getrunken, sei aber nicht gefahren.
Sein Nachbar indes hatte im Zeugenstand keine Zweifel, dass es sich bei dem Mann auf der Anklagebank auch um denjenigen handelte, der an dem Mittag im Januar im Pkw saß. „Wenn er keinen Zwillingsbruder hat, der genau so aussieht, dann war er das“, bekundete der 54-Jährige und gab überdies an, keinerlei Streitigkeiten mit dem Angeklagten zu haben.
Ähnlich überrascht reagierte seine Partnerin, als sie bei ihrer Aussage auf vorherigen Ärger mit dem Schwerter angesprochen wurde. Sie habe keine Probleme mit ihm gehabt. Und was den Fahrer betraf, erklärte sie: „Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass er das war.“ Der Angeklagte blieb dennoch dabei: „Ich bin nicht gefahren.“
Überzeugen konnte er nicht. Vielmehr hatten weder die Anklagevertreterin noch die Richterin Zweifel an seiner Schuld. Die Folge: 1.200 Euro Geldstrafe und ein Jahr Sperrfrist zur Erteilung der Fahrerlaubnis.
Lebt im Sauerland und fühlt sich dort überaus wohl. Saß vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einem Gerichtssaal, um über einen Prozess zu berichten und hat dabei ihren Traumjob gefunden.
