Christa und Rüdiger Raschinsky in Schwerte

Christa und Rüdiger Raschinsky machen sich bisher keine Sorgen vor einer überraschenden Nachzahlung. © Irina Höfken

Heizkosten steigen: Machen die Schwerter trotzdem schon die Heizung an?

rnEnergiekrise

Unsere Straßenumfrage hat ergeben: Die Schwerterinnen und Schwerter gehen unterschiedlich mit dem herbstlichen Wetter um. Längst nicht alle stellen ihre Heizungen schon an – aus gutem Grund.

Schwerte

, 30.09.2022, 17:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Tagen werden wieder kürzer, der Herbst hat nach dem heißen Sommer nicht lange auf sich warten lassen. Doch mit dem Herbst kommen nicht nur Kastanien und braune Blätter, sondern auch Regen, Nebel und die Kälte.

Mal eben die Heizung aufdrehen, weil es sich schon ein bisschen abgekühlt hat, möchten einige Menschen allerdings noch nicht.

Sorgen vor hohen Nachzahlungen

Einige Schwerterinnen und Schwerter lassen ihre Heizkörper lieber noch aus. Die Sorge vor einer hohen Strom- und Gasnachzahlungen sind groß und für manche noch nicht einschätzbar.

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„Man weiß ja noch nicht, was an Kosten auf einen zukommt“, sagt Jutta Brüggemann bei unserer Straßenumfrage. Sie heize deshalb nur die Räume auf, in denen sie sich aufhält.

Jutta Brüggemann in Schwerte

Jutta Brüggemann weiß noch nicht, was an Energiekosten auf sie zukommt. © Irina Höfken

Auch Karin Ippolito schalte ihre Heizung aktuell noch nicht an. „Weil ich ein bisschen zu geizig bin“, begründet sie und lacht. Dennoch spricht sie ernst über das Thema. „Wie soll man das nachher alles bezahlen?“, fragt sie sich. Die Rentnerin sorgt sich, weil nicht nur die Nebenkosten, sondern auch Lebensmittel teurer werden.

Karin Ippolito in Schwerte

Die Rentnerin Karin Ippolito fragt sich, wie sie die steigenden Kosten nachher bezahlen soll. © Irina Höfken

„Die Rente erhöht sich ja nicht“, erklärt sie. In den nächsten Tagen möchte sie die Heizung dann vielleicht aber doch auf die zweite Stufe stellen, falls es sich noch weiter abkühlen sollte.

Die Kosten im Blick

Andere Schwerterinnen und Schwerter betrachten die Situation etwas gelassener. Rainer Wissuwa beobachtet den Energie-Verbrauch jetzt ab Oktober, sagt er. Die Kosten habe er dabei im Blick, dennoch warte er erst einmal die Jahresabrechnung und die Preiserhöhungen ab.

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Christa und Rüdiger Raschinsky sind selbst Eigentümer und sagen ebenfalls, dass sie die Kosten im Blick haben. Bisher hat das Ehepaar die Heizung in Bad und Wohnzimmer angeschaltet. Sie erwarten keine teure Nachzahlung, die sie nicht stemmen könnten.

Irmtraud Schankat in Schwerte

Die Bluse lässt Irmtraud Schankat im Schrank, stattdessen zieht sie den Pullover an. Weniger Heizen, das ist sie schon gewohnt. © Irina Höfken

In Irmtraud Schankats Wohnung reicht derzeit noch die Restwärme des heißen Sommers aus. Die Wände ihrer Wohnung seien noch warm genug und mehr als 20 Grad sei die Schwerterin ohnehin nicht gewohnt. Sie erzählt von einer Freundin, die erst einmal nicht vorhatte, zu heizen.

Dem Putin gönne sie das nicht. Als sie ihren Mantel nicht fand, wurde ihr dann aber doch zu kalt und sie drehte die Heizung auf. Irmtraud Schankat nimmt das Thema mit Humor, sagt aber auch, dass jetzt, während des Krieges und der Weltlage, alle ein Opfer bringen müssen. Ein bis zwei Grad sparen, darin sieht sie kein Problem.

Alternativen zur Heizung

Und es gibt auch Alternativen. Silke Potthoff zündet Zuhause den Kamin an. Sonja Liebelt hilft sich aktuell mit einem Heizstrahler aus, den sie abends für ein, zwei Stunden anschaltet. „Wir zögern das auch noch weiter hinaus“, sagt sie.

Silke Potthoff und Sonja Liebelt in Schwerte

Silke Potthoff und Sonja Liebelt heizen vorerst selten mit der Heizung. Sie helfen sich aktuell mit Kamin und Heizstrahler aus. © Irina Höfken

Simone Kipka hat indes noch keinen Bedarf, ihre Heizung aufzudrehen. „Natürlich macht man sich Gedanken, ist doch klar“, sagt sie. Sie hat jedoch eine Solaranlage auf dem Dach und macht sich keine Sorgen, erhöhte Kosten nicht tragen zu können. Dass sie sich in einer glücklichen Lage befinde, das sei ihr aber durchaus bewusst, so Simone Kipka.

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Die einen machen sich Sorgen, weil sie eine geringe Rente haben, die anderen beobachten und behalten die Kosten im Blick. Wieder andere fürchten sich nicht vor den steigenden Energiepreisen oder suchen nach Alternativen, wie Kamin, Heizstrahler und Solarpanel. Aber zur Not zieht sich Karin Ippolito dicke Socken und Pullover an und packt die Wolldecke aus, sagt sie.

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