Pneumologe Hans-Christian Blum bereitet sich schon auf die ersten Coronavirus-Fälle in Schwerte vor. © Blum
Coronavirus in Schwerte
Lungenarzt aus Schwerte: „Ich rechne damit, dass wir das Coronavirus bald hier haben“
Für den Ernstfall gibt es in der Praxis ein isoliertes Wartezimmer und einen Weg zum Krankenhaus. Lungen-Spezialist Dr. Blum glaubt, dass die Krankheit bald Schwerte erreicht.
Erst in dieser Woche hat Dr. Hans-Christian Blum gedacht: „Jetzt ist es soweit“. Eine Ärztin aus Dortmund hatte ihn am Telefon um Rat gefragt, ihre Patientin klagte über Fieber und trockenen Husten. Die typischen Symptome für eine Infektion mit dem Coronavirus.
Kurz vorher war sie aus Venedig zurückgekehrt.
Anrufe wie diese bekommt der Lungenfacharzt öfter. Solche, bei denen sich Hausärzte lieber rückversichern, ob es sich hier um die neuartige Erkrankung handeln könnte. Was sie dann mit den Patienten machen sollen. Zwei bis drei Mal täglich passiere das, schätzt Blum.
Für Verdacht-Patienten gibt es einen isolierten Warteraum
Er selbst hatte noch keinen Verdachtsfall in seiner Praxis an der Bethunestraße. „Hier ist noch keiner aufgelaufen. Und ich hoffe auch, das wird nicht so sein.“
Bei einem seiner Kollegen habe es vor etwa zwei Wochen mal einen Patienten mit auffälligen Symptomen gegeben. Diesen Verdacht konnte aber bislang niemand bestätigen. Und auch um die Frau, die frisch aus Venedig kam, ist es still geblieben.
Trotzdem: Einen Extraraum für Menschen, die möglicherweise an Covid-19 erkrankt sind, gibt es schon in der Gemeinschaftspraxis im Medical Center. Fern ab von den regulären Patienten. Und je nachdem wie hoch der Verdacht ist „bringen wir die Person auf direktem Weg isoliert ins Krankenhaus.“ Fachärzte, Hausärzte und Krankenhäuser seien vom Robert-Koch-Institut gebrieft worden, damit sich alle im Ernstfall richtig verhalten können.
Und für diesen Ernstfall haben sich Blum und seine Kollegen vorbereitet: „Ich rechne fest damit, dass wir das Coronavirus bald hier in Schwerte haben.“
„Panik ist Quatsch“ – Quarantäne ist notwendiges Mittel
Solange es noch ungeklärte Fragen zur Verbreitung und Wirkung des Virus gibt, seien Quarantänen und Abriegelungen mehr als sinnvoll, so Blum. „Wenn wir es schaffen, in Europa die schnelle Ausbreitung zu bremsen oder zu verhindern, können wir viele Menschen retten.“ Die Mortalitätsrate liege zwar bei zwei Prozent, „aber zwei Prozent von einer Million sind eben auch verdammt viele Menschen.“
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