Abschied kreativ verarbeiten – besonders in Zeiten der Pandemie
Trauer bewältigen
In der Ausstellung „Hoffnungsfroh und Seelenschwer“ zeigen Trauernde kreative Mutmach-Botschaften. Der Verein Leuchtturm lädt damit zur Besinnung und zum stillen Gedenken ein.

Ein Abendsegen im Meer von Licht beschließt die besinnliche Zeit, in der Trauernde ihrer Lieben gedenken. © Leuchtturm-Team
Sei es ein Tattoo, ein Gedicht oder eine Wort-Collage – Trauernde suchen und finden kreative Ausdrucksformen und -farben, „damit die Trauer sie nicht erdrückt", sagt Walburga Schnock-Störmer von Leuchtturm e.V., dem Beratungszentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und Familien.
Sie ist Initiatorin der Ausstellung „Hoffnungsfroh und Seelenschwer“, die vom 27. Februar bis zum 6. März in der Kirche St. Christophorus, Rosenweg 75, und am 27. März in St. Petrus, St.-Peter-Weg 2, zu sehen sein wird.
Trauernde zeigen Mutmach-Botschaften
„Insbesondere in der Pandemie müssen Menschen Solidarität erleben können", sagt Walburga Schnock-Störmer. Menschen aus ganz Deutschland haben dabei geholfen, diese Ausstellung zu bestücken. „Die Arbeiten sind echte Mutmach-Botschaften", freut sich die Initiatorin.

Die Collage zeigt Worte, die in der Trauer helfen können. © Leuchtturm e.V.
Sich versöhnen mit dem Abschied von einem nahen Menschen braucht Zeit und sicheren Raum, erst Recht, wenn kein guter Abschied möglich war. Dies erleben viele Menschen, die in der und durch die Pandemie einen Menschen verloren haben.
„Wir möchten einen Raum für stilles Gedenken öffnen und Trauerraum ermöglichen und zulassen", erklärt Walburga Schnock-Störmer, die die Ausstellung gemeinsam mit dem Bundesverband Trauerbegleitung e.V. Deutschland organisiert.
Verstorbenen einen Platz geben
„Die Trauernden finden durch die Produktivität neue Hoffnung im Leben und geben Verstorbenen einen Platz." Die Ausstellung zeigt unter anderem ein Tattoo des verstorbenen Partners auf der Schulter oder eine Collage aus Begriffen, die einem in der Trauerzeit geholfen haben.
Die Kunstwerke wurden fotografiert und auf großen Roll-Ups verewigt. Gezeigt werden auch „Herzarbeiten“ von Jugendlichen, Müttern und Vätern aus der Trauerbegleitung im Original.
„Begleittexte der trauenden Künstlerinnen und Künstler berühren, schaffen Verbindung und lassen das Gefühl von Getragen-Sein zu", sagt Walburga Schnock-Störmer. Der erste Teil des Ausstellungtitels „Hoffnungsfroh" war den Machern wichtig: „Wir wollen auch die Hoffnung zeigen, die viele aus ihrer Arbeit geschöpft haben."
Meer von Licht
Ein Begleitbuch macht möglich, dass Besucher ihre innere Bewegung aufschreiben und ein Anliegen vor Gott tragen können. Ein schlichtes Kerzen-Gedenkritual für die Anliegen der Besucher begleitet die Ausstellung. Ein Abendsegen im Meer von Licht beschließt die besinnliche Zeit.
Die Ausstellung ist in der Woche vom 27. Februar bis zum 6. März in dem Kirchenraum in St. Christophorus zu sehen. Interessierte, Selbsthilfegruppen oder Trauer-Cafés können auch während der Woche Gedenkzeit für eigene Anliegen nutzen. Das Leuchtturm-Team öffnet auf Anfrage die Türen zum stillen Gedenken und stellt frische Gedenkkerzen zu Verfügung.
„Hoffnungsvoll und Seelenschwer“
Öffnungszeiten der Ausstellung
Das Leuchtturm-Team öffnet die Türen in St. Christophorus Schwerte-Holzen am: - Sonntag, 27. Februar, 16 bis 18 Uhr, Beginn des Abendsegens um 17.30 Uhr
- Sonntag, 6. März, 16 bis 18 Uhr, Beginn des Abendsegens um 17.30 Uhr
- Sonntag, 27. März, 15 bis 18 Uhr, Abendsegen: 17.30 Uhr