Der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte, der Oratorienchor der Stadt Kamen und die Neue Philharmonie Westfalen führten unter der Leitung von Franz Leo Matzerath den Messias von Händel in St. Viktor auf. © Bernd Paulitschke
Konzert in St. Viktor
Konzertgesellschaft Schwerte widmete sich Händels „Messias“ - am Ende sangen alle mit
Am dritten Advent geht der Schwerter zum Weihnachtsoratorium. Doch in diesem Jahr gab es statt Bach Hädels Messias. Warum das gelungen war, sagt unser Autor Martin Schreckenschläger.
Den Messias brachte der Chor der Konzertgesellschaft auf die Chorstufen in der Marktkirche. Nach vielen Jahren, in denen das Weihnachtsoratorium von Bach mit erstem und zweitem Teil in jährlichem Wechsel zum feststehenden Ritual geworden war, wurde diese Gleichförmigkeit nun aufgebrochen. Händel, im gleichen Jahr wie Bach geboren, erzielte auf den Britischen Inseln großen Erfolg mit diesem dort unter dem Titel „Messiah“ bekannt gewordenen Werk. Auch in St. Viktor war es auf Englisch zu erleben, allerdings in der Sprache unserer Tage.
Den Chor unter bewährter Leitung von Franz Leo Matzerath unterstützen ein handverlesenes kleines Orchester sowie Kantorin Clara Ernst an der Chororgel. In der Solistenriege fand sich auch in diesem Jahr wieder eine Preisträgerin der Internationalen Opernakademie Schwerte. Schade, dass diese 2018 ausfiel und nun nach Bremerhaven abwandert. Es stehen also künftig keine neuen Preisträger für Konzerte in Schwerte zur Verfügung.
Düstere Rezitative? Nein: sprühende Munterkeit
Begleitet von Streichern und Continuo entfalteten die Chorstimmen gleich Farbenreichtum, überwand düstere Rezitative mit sprühender Munterkeit. In Wechselgesängen ebenso wie fugierten Passagen zeigten die über 50 Choristen ihr Können. Den größten Eindruck erzielten jedoch die Jubelgesänge wie „Glory to God“, das große „Hallelujah!“ mit Pauken und Clarin-Trompeten, ebenso der Schlusschor, bei dem sich langsame und energisch vorantreibende Passagen abwechselten.
Nicht alle Solistenpassagen waren in dieser zeitlich gestrafften Fassung zu hören. Dennoch bot das Quartett tolle Leistungen, etwa Tenor Thomas Iwe mit lang gehaltenen Tönen und kraftvoll selbst in den Koloraturen. Vielfach war die junge finnische Altistin Ruut Mattila, Akademie-Preisträgerin 2017, zu erleben, klar und ruhig in den Rezitativen, ausdrucksstark etwa mit der Arie „He was dispised“ oder im Duett mit der Sopranistin Antje Bitterlich.
Deren Arien boten sowohl erzählenden Charakter bis ins Pianissimo als auch druckvollen Passagen mit dynamischen Aufwallungen. Markus Volpert, bereits im November bei Mendelssohns Elias im Freischütz zu hören, glänzte in sonorem Einklang mit dem Orchester, unheilverkündenden Linien oder geheimnisvoll in beeindruckende Tiefen hinabsteigend bei „The last Trumpet“, durchdrungen von den strahlenden Einlagen des Solo-Trompeters.
Mit „Oh du fröhliche“ zum Mitsingen verabschiedete sich die Konzertgesellschaft für dieses Jahr.
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