Grund zur Freude in der Gaststätte auf der Heide: Die SPD holt in Schwerte rund ein Drittel der Stimmen und ist erstmals seit 1994 wieder stärkste Partei in Schwerte geworden. © Bernd Paulitschke
Wahlabend 2020
Kommunalwahl in Kürze: SPD wieder stärkste Kraft und CDU verliert deutlich
Die SPD ist stärkste Kraft, die Grünen gewinnen kräftig dazu und der CDU-Parteichef tritt plötzlich vom Amt zurück. Das ist die knappe Bilanz des Wahlabends in Schwerte.
Wahlpartys weit ab vom Rathaus, unerwartete Ergebnisse und der Rücktritt des CDU-Parteichefs. Der Wahlabend in Schwerte war schon bemerkenswert. Auch wenn die Wahlbeteiligung am Ende die Schlangen vor den Wahllokalen Lügen strafte.
Mit am Ende 51,78 Prozent lag sie deutlich unter dem erwarteten Ergebnis.
SPD ist stärkste Kraft
Die SPD ist eindeutig stärkste Kraft in der Ruhrstadt. Doch um ihre Ideen und Pläne durchzusetzen, werden die Sozialdemokraten auch in den nächsten fünf Jahren Hilfe brauchen. Und zwar von Grünen oder CDU.
Dennoch herrschte bei der Wahlparty der SPD große Freude. Lange Zeit hatte es dennoch so ausgesehen, dass die Sozialdemokraten eine bittere Pille hätten schlucken müssen: Durch den großen Erfolg bei den Direktmandaten war zunächst weder für die Fraktionsvorsitzende Angelika Schröder noch für die Parteivorsitzende Sigrid Reihs ein Platz im neuen Rat frei.
Beide waren zwar durch die Reserveliste gut abgesichert. Da die SPD aber in 14 Stimmbezirken ein Direktmandat holte, wird kein Sozialdemokrat über die Reserveliste in den Rat einziehen. So zumindest war der Stand bis 0.31, bis zum vorläufigen Endergebnis. Das brachte mit sich, dass es Überhangmandate gibt, dass der Rat von 38 auf 44 Sitze aufgestockt wird und sogar dass eins dieser Überhangmandate an die SPD gehen wird: an Listenplatz 1, Angelika Schröder.
Schon bevor das feststand, freute sich Schröder allerdings über das Ergebnis und kündigte an, dass man mit allen demokratischen Parteien im Rat zusammenarbeiten werde.
Grünen waren die Sieger der Wahl
Die Grünen dürfen sich mit Fug und Recht als Sieger der Kommunalwahl fühlen, mit einem Zugewinn von rund 10 Prozent und einem Endergebnis von deutlich über 20 Prozent konnten sie kräftig zulegen. „Wir können jetzt unstrittig feststellen, dass es in Schwerte nicht mehr nur zwei große Parteien und den Rest gibt, sondern drei“, sagte Ratsherr Bruno Heinz-Fischer.
Erstmals gelang es den Grünen auch zwei Direktmandate zu holen. Denn mit Ulrich Halbach, Unternehmer und Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung St. Viktor, setzte sich in Villigst ein Grüner Kandidat durch. Und auch mit Spitzenkandidatin der Grünen, Natalie Kirsch, gewann erstmals in Ergste eine Grüne den Wahlkreis Ergste 1.
Bei der CDU trat Parteichef Schrezenmaier zurück
Verlierer des Wahlabends war die CDU. Dementsprechend die Gesichter bei der Wahlparty in der Gaststätte Zum Rathaus. Dort sah man mit Entsetzen den Absturz. Zwar blieb die CDU zweitstärkste Kraft, allerdings mit deutlich weniger Ratssitzen.
Und vor allem mit drei Direktmandaten konnte man sich nahezu nirgendwo durchsetzen. Selbst die Hochburgen der CDU südlich der Ruhr gingen an Grüne und SPD. Lediglich in Westhofen und auf der Schwerterheide konnte man die CDU-Kandidaten direkt durchbringen. Dementsprechend geknickt war Parteichef Egon Schrezenmaier.
Der hatte bereits im Vorfeld seinen Rückzug vom Amt des Parteichefs erklärt. Am 1. Oktober werde er das Amt niederlegen. Dabei hatte Schrezenmaier als einer der wenigen Christdemokraten seinen Wahlkreis in Westhofen gewonnen. Dabei wurde auch deutlich, dass durch die Schwerter CDU derzeit ein ein Riss geht. „Wir haben einen guten modernen Wahlkampf gemacht“, betonte Schrezenmaier.
FDP wieder mit zwei Mandaten im Stadtrat
Freude dürfte auch bei der FDP geherrscht haben. Nach dem schlechten Ergebnis 2014 brachte man nun wieder zwei Ratsmitglieder durch. Damit ist die FDP unter den kleinen Parteien von der kleinsten zur größten aufgestiegen.
Die AfD brachte zwei Kandidaten in den Stadtrat. Allerdings war die Partei auch nur in 12 von 19 Wahlbezirken angetreten.
Die WfS wird wieder mit zwei Kandidaten in den Rat einziehen. Federn lassen mussten auch die Linken. Sie kommen auf einen Sitz im Rat.
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