Klima-Allianz fordert mehr Fahrradfreundlichkeit – und legt eigenes Konzept vor
Radverkehr
Schwerte sei aktuell alles andere als fahrradfreundlich, so die hiesige Klima-Allianz. Deshalb stellte sie bei der Radkonferenz der Stadt ein eigenes, mit Experten erarbeitetes Konzept vor.

Die Fahrradfreundlichkeit in Schwerte könnte größer sein, findet die Klima-Allianz. © Bernd Paulitschke
Fahrradfahren in Schwerte war, ist und bleibt ein schwieriges Thema. Denn der Verkehrsraum der Stadt ist vor allem auf den Kraftverkehr ausgelegt, die Veränderung hin zu einem fahrradfreundlicheren Straßenbild bleibt weiterhin schleppend.
Mit dem Ziel, dies zu ändern, fand jetzt die Radkonferenz der Stadt Schwerte statt. Zu diesem Anlass stellte die Klima-Allianz Schwerte ein Konzept vor, welches gemeinsam mit Experten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), des Umweltverbandes VCD und der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) entwickelt wurde.
Schwerte schneidet beim Fahrradklimatest schlecht ab
Der schlechte Zustand der Schwerter Radinfrastruktur spiegelt sich auch in den Umfragewerten wieder: Im Fahrradklimatest 2020 des ADFC belegte die Ruhrstadt im bundesweiten Ranking gerade einmal Platz 348 von 415 (Kategorie Städte 20.-50.000 Einwohner). Im Vergleich zu 2018 verschlechterte sich die Benotung dabei leicht.
Dabei sieht es die Planung eigentlich vor, das Fahrradklima der Stadt bis 2025 zu verbessern. Das 2016 verabschiedete „Mobilitätskonzept 2025“ sieht so vor, den Radverkehr in dieser Zeitspanne auf 13 Prozent zu verdoppeln.
Der Fokus war hierfür zunächst auf drei Punkte gelegt worden: die Einrichtung von Radverkehrsanlagen auf der Karl-Gerharts-Straße, vorzugsweise durch eine Ummarkierung der Fahrbahn, die Einrichtung von Fahrradstraßen sowie neue Radabstellanlagen in der Innenstadt und an öffentlichen Gebäuden.
Zwar gilt im Stadtzentrum mittlerweile vermehrt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, insgesamt „hat sich die Situation für Fahrradfahrende jedoch nicht durchgreifend gebessert“, so die Klima-Allianz.
Konkretes und umsetzbares Konzept
Um diesen Zustand zu verbessern enthalte das Konzept „Schwerte fahrradfreundlich“ der Klima-Allianz einen laut eigener Aussage stringenten und umsetzbaren Plan, um die Fahrradfreundlichkeit Schwertes zu vergrößern und den Kraftverkehr zu reduzieren.
Zunächst fordert die Allianz ein gleichberechtigtes Verkehrskonzept für den Innenstadtbereich. Dies bedeutet, dass sich der Verkehr den „schwächeren“ Verkehrsteilnehmern anpasst.
Hierfür wird im Konzept eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h vorgeschlagen, wie es bereits in der Bahnhofsstraße der Fall ist. Eine Trennung von Fahrrad- und Kraftverkehr sei in diesem Bereich aufgrund von mangelndem Platz nicht möglich, heißt es in dem Konzept weiter.
Geschwindigkeitsverringerungen und Neuordnung des Straßenraumes
Außerdem wird empfohlen, die Geschwindigkeit auf Hauptverkehrsrouten auf 30 km/h zu begrenzen, sofern keine getrennten Fahrradwege gegeben sind. In diesem Falle sollen zudem Fahrradstreifen zumindest deutlich auf der Straße markiert werden.
Um Wege zu vereinfachen sollen darüber hinaus die Wege von Außenbezirken ins Stadtzentrum besser beschildert werden. Darüber hinaus merkt das Konzept auch die begrüßenswerte Verminderung von Luftverschmutzung und Lärmbelästigung durch die Reduktion des Kraftverkehrs an.
Klima-Allianz Schwerte optimistisch
Die Klima-Allianz Schwerte zeigt sich optimistisch zu dem Konzept: „Wir sehen darin eine gute Chance, Schwerte überzeugend fahrradfreundlich zu gestalten – eine Voraussetzung dafür, dass deutlich mehr Schwerter Bürgerinnen und Bürger häufiger mit dem Fahrrad unterwegs sind“, erklärt Dr. Matthias Geck.
Das gesamte Konzept finden sie auf www.klima-allianz-schwerte.de