Der Kiefernorthopäde Dr. Willy Dotzel muss nach einem Skiurlaub 14 Tage in Quarantäne verbringen. Obwohl sein Test negativ ist. © Dotzel

Coronavirus

Kieferorthopäde wehrt sich gegen böses Corona-Gerücht

Wer ist der Corona-Patient aus Schwerte? Gerüchte mit einem Namen machen seit Mittwoch die Runde. Doch der Kieferorthopäde Dr. Willy Dotzel ist es nicht. Wie das Gerücht entstand.

Schwerte

, 13.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Nachdem der Kreis am Mittwoch den ersten Corona-Fall in Schwerte verkündet hatte, machte das Gerücht schnell die Runde. Zunächst hieß es noch, es würde sich um einen Zahnarzt handeln. Dann wurde es konkreter.

Es sei der Kieferorthopäde Dr. Willy Dotzel, schrieb jemand auf Facebook in die Kommentarleiste des Artikels über die Erkenntnisse des Gesundheitsamtes zu dem Fall.

Test aus Vorsicht nach Urlaub in Südtirol gemacht

Vorab: Das Gerücht stimmt nicht. Auch wenn sich der Kieferorthopäde derzeit zuhause in Quarantäne befindet. Aus Vorsicht, wie er betont. Dotzel hatte nämlich im Februar Skiurlaub in Südtirol gemacht.

Als er zurückkehrte, machte er einen Coronatest. Der fiel negativ aus. Das bescheinigte ihm das Labor Dr. Eberhard in Dortmund am Mittwoch. Doch das Gerücht ließ sich nicht mehr stoppen, zumal der Mediziner nicht in seiner Praxis anzutreffen war.

Praxis ist geöffnet

Die Praxis war am Freitagmorgen wie gewohnt geöffnet. „Bei uns haben sich schon viele gemeldet“, sagt die Angestellte Evelyn Gerlach, die die Praxis geöffnet hält. „Es wäre schon schön, wenn das Gerücht aus der Welt geschafft werden könnte.“ Aus Vorsicht habe man auch das gesamte Personal getestet, natürlich ebenfalls negativ. Aber immer wieder rufen besorgte Patienten an.

Der Doktor ist erst am Dienstag in einer Woche wieder in der Praxis. Bis dahin dauert die Quarantäne. Die wurde aber nur sicherheitshalber verhängt.

„Wir waren in Wolkenstein in Südtirol im Skiurlaub“, berichtete Dotzel am Freitag per Telefon.

Ein kleiner Ort mit wenig Kontakten. Am Samstag, 29. Februar, kehrte er bereits zurück. Das war noch bevor Südtirol auch zum Risikogebiet erklärt wurde. Erst im Nachhinein habe man erfahren, dass auch in dem kleinen Ort schon viele Menschen infiziert waren.

Kreis hält sich an Datenschutz

Am Donnerstag hatte der Kreis auf seiner Internetseite veröffentlicht: „Für die Person aus Schwerte konnte der Kreis nun jedoch bekannt geben, dass es sich dabei um einen Urlaubsrückkehrer handelt. Die erkrankte Person hat sich in Norditalien angesteckt, damit ist der Infektionsweg klar.“ Aus Datenschutzgründen gebe es keine weiteren Informationen zu dem Patienten, so Kreissprecher Max Rolke.

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Auch die Kinderarztpraxis Wiggermann/Kaluza hatte kurz mit Gerüchten zu kämpfen, weil man wegen einer geplanten Renovierung die Praxis für zwei Tage Ende kommender Woche schließen will. Mit Corona hatte das nichts zu tun.

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