Kein Burkini-Verbot in Schwerter Bädern
Aktuelle Diskussion
Bislang war der Burkini für Schwertes Freibäder kein Thema. „Wir werden uns allerdings bei der nächsten Vorstandssitzung wohl mal damit beschäftigen“, erklärte Dieter Requardt vom Elsebad am Mittwoch. In Lünen hat ein Verbot schließlich kürzlich große Wellen geschlagen.
Dabei haben die Kollegen aus Lünen und die beiden Schwerter Schwimmbäder eigentlich in diesem Punkt ähnliche Badeordnungen. Erlaubt im Becken ist „badeübliche Bekleidung“. Die Frage lautet: Wie sieht die badeübliche Kleidung aus? Badeshorts reichen heutzutage auch bereits bis zum Knie. „Wenn die allzu lang sind, redet der Schwimmmeister auch schon mal mit den Gästen“, sagt Requardt. Letztlich wisse man ja nicht, was die Leute darunter tragen.
Im Stadtbad ist man sich sicher: Ein Burkini ist Schwimmbekleidung. Zumindest, wenn es sich um einen echten handelt. „Bei uns sind Burkinis erlaubt, wenn sie aus demselben Material wie Schwimmbekleidung sind“, stellt Stadtwerkegeschäftsführer Michael Grüll fest.
Fall wird bislang nur theoretisch diskutiert
Doch auch hier wird der Fall eher theoretisch diskutiert. Denn bislang besuchte noch niemand im Burkini das Stadtbad. Allerdings gebe es die Anfrage einer Frauengruppe, die einen Termin haben möchte, zu dem sie das Bad für sich allein habe.
„Das ist für uns organisatorisch derzeit nicht umsetzbar“, so Grüll. Er habe eine Anfrage bei der SG Eintracht Ergste gestellt, die das Lehrschwimmbecken in der ehemaligen Schule an der Ruhr betreut.
Hygienefrage und Sicherheitsrisiko
Neben der Hygienefrage, wird derzeit in Cappenberg und anderen Bädern mit Burkini-Verbot auch auf das Sicherheitsrisiko hingewiesen. Schwimmerinnen, die mehr Stoff tragen, sind nach Auffassung dieser Bäder im Fall der Fälle schwerer zu retten.
Die Sicherheitsaspekte diskutiert derzeit auch der Verband der Schwimmbäder. „Deren Ergebnis warten wir ab“, so Grüll. Letztlich handele es sich um eine hoch emotionale Diskussion. Davon können auch die Betreiber des Cappenberger Schwimmbades ein Lied singen. Sie erhielten für ihr Burkini-Verbot öffentliche Schelte.