Ex-Vize-Bürgermeister Jürgen Paul verlässt die CDU. © CDU
Politik
Persönlich enttäuscht: Ex-Vize-Bürgermeister Jürgen Paul tritt aus CDU aus
Im November wurde dem ehemaligen ersten stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Paul der Ehrenring der Stadt verliehen. Jetzt trat er aus der CDU aus – aus politischen und persönlichen Gründen.
Elf Jahre lang war Jürgen Paul der erste Stellvertreter des Bürgermeisters. Erst unter Heinrich Böckelühr, dann unter Dimitrios Axourgos. Und auch im Rat der Stadt und im Kreistag war er ein Aushängeschild seiner Partei, der CDU.
Doch spätestens seit seinem Rücktritt nach der Kommunalwahl 2020 war sein Verhältnis zur CDU in Schwerte getrübt. Jetzt kündigte Paul seinen Austritt aus der Partei an. Zum Jahreswechsel ist der Kommunalpolitiker im Ruhestand nicht mehr Mitglied der CDU. Das bestätigte Jürgen Paul am Mittwoch (22.12.) auf Anfrage der Redaktion.
„Ich habe Probleme mit der CDU in Schwerte“
Zu den Gründen erklärte er: „Ich habe schon länger Probleme mit der CDU in Schwerte, nicht mit der Partei im Allgemeinen.“ Schon vor der Kommunalwahl habe er sich gewünscht, dass man mal fragt oder einen Rat einholt.
Das sei nicht geschehen und das schlechte Wahlergebnis habe man dann auch nicht aufgearbeitet. Themen wie die alternde Stadt, die ja Realität sei, kämen in der aktuellen Kommunalpolitik nicht mehr vor. Und bei der Bundestagswahl habe man ja dann noch schlechter abgeschnitten.
Den neuen Parteivorsitzenden, Sascha Enders, nimmt Jürgen Paul bei seiner Abrechnung mit den alten Parteifreunden ausdrücklich aus. „Der hat damit nichts zu tun“, betont er. „Dem wünsche ich eine glückliche Hand.“ Dennoch ließ er sich auch von ihm im Gespräch nicht umstimmen. Da habe er einfach irgendwann konsequent sein müssen, so der Ex-Vize-Bürgermeister.
Brief an die Kreisgeschäftsstelle
Anfang Dezember habe er in einem Brief an die Kreisgeschäftsstelle seinen Entschluss mitgeteilt und dort auch Gründe genannt. Grundsätzlich sei er auch persönlich von den handelnden Personen enttäuscht, so Jürgen Paul – ohne nähere Angaben zu den Personen zu machen.
Um wen es sich handeln könnte, dazu ließ Paul indes bereits bei einer Diskussion auf Facebook kurz nach der Bundestagswahl einen Satz fallen. Damals forderte er in einer Diskussion über eine Erneuerung der CDU-Bundesspitze „Wir sollten in Schwerte anfangen.“
Dass sich darunter eine kurze Diskussion über den Fraktionsvorsitzenden und seine seine Nachfolgerin als Bürgermeisterin entspann, fanden einige Parteimitglieder unpassend.
Seit 1999 in der Schwerter Kommunalpolitik aktiv
Jürgen Paul mischt seit 1999 in der Schwerter Kommunalpolitik mit. Der Christdemokrat war zunächst ab 1999 Ratsmitglied. Nach fünf Jahren im Rat wurde er in den Kreistag gewählt und nach fünf Jahren dort wieder in den Rat.
Das war 2009. Von da an war er bis zur Kommunalwahl 2020 Erster Stellvertretender Bürgermeister der Stadt.
Paul will in der Seniorenunion bleiben
Darüber hinaus hat der gelernte Werkzeugmacher zwölf Jahr den Vorsitz der Schwerter Seniorenunion innegehabt. Umtriebig hatte er viele Projekte auf den Weg gebracht. Von der Rollator-Teststrecke im Stadtpark über die Schulwegbeschilderung Paul&Pauline bis zu seinem Engagement für den ambulanten Kinderhospizdienst reichte sein Einsatz. Im November wurde ihm dafür der Ehrenring der Stadt verliehen.
Die Seniorenunion will Paul hingegen nicht verlassen. Das sei eine Vereinigung, die keine Parteimitgliedschaft benötige, erklärte er. Dort würde er sein Wissen und seiner Ratschläge gerne noch einbringen.
CDU-Fraktionschef Marco Kordt erklärte am Mittwoch auf Anfrage der Redaktion, man wolle den Vorgang nicht kommentieren.
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