Immobilienpreise in Schwerte In welchem Stadtteil ist das Eigenheim am teuersten?

Immobilienpreise: In welchem Stadtteil ist das Eigenheim am teuersten?
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Dass es in Villigst am Ruhrblick etwas teurer ist als in Holzen, gilt vielen als sicher. Doch nicht überall werden die Immobilien dort so hoch gerankt. Immobilienportale nehmen zumeist die Durchschnittswerte der bei ihnen verkauften oder angeboten Immobilien. Dazu ist der Zuschnitt der Ortsteile relativ grob.

Immowelt in Rot, Gelb Grün

Im Portal Immowelt gibt es nur drei Durchschnittspreise für Häuser, die als Raster über die Stadt gelegt wurden. Rot sind die teuersten Gegenden, grün die günstigsten, dazwischen hat man mit gelb eine dritte Kategorie eingefügt: In Zahlen drückt sich das wie folgt aus: Eine Immobilie im grünen Bereich ist im Durchschnitt 2849 Euro pro Quadratmeter wert, im gelben 3082 und im roten 3321 Euro. An der geringen Preisspanne sieht man schon, dass alle Gebiete relativ groß sind und vermutlich Immobilien aller Preisklassen beinhalten.

Holzen vor Villigst?

Doch was ist nun Schwertes teuerste Lage: Laut Immowelt ist es Ergste. Zu den gelben Bereichen gehören Westhofen, Holzen westlich der Friedrich Hegel Straße, Geisecke und überraschender Weise Schwerte-Ost. Letzteres aber wahrscheinlich deshalb, weil hier das meiste der EWG gehört und damit so gut wie keine Verkäufe stattfanden. Alle anderen Stadtteile, inklusive Villigst, sind im grünen Bereich.

Blick aus der Vogelperspektive auf Westhofen.
In Westhofen ist es teuer oder günstig, je nach Datenbank. © Oskar_Neubauer

Ob die Angaben tatsächlich so stimmen: Das Portal Immoscout kommt zu anderen Werten. Zwischen 2430 Euro und 4875 Euro sei die Schwerter Immobilie im Durchschnitt wert. Hier kann man aber auch die einzelnen gelisteten Verkäufe auf einer Karte einsehen. Und hier stellt man schnell fest, in Villigst gab es zuletzt kaum Verkäufe. Und wenn, waren die Häuser relativ alt.

Aktuelle Hausverkäufe, wie in Ergste, sind deutlich höher im Preis. Die Immobilienpreise für Häuser hätten in Schwerte in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent angezogen, so die Statistik von Immowelt.

Nur ein Haus auf dem Markt

Ein ähnlicher Effekt sorgt auch für die angeblich hohen Immobilienpreise in Westhofen. Bei Immoscout ist hier ein Haus auf dem Markt mit einem Angebotspreis von 3438 Euro. Das Haus steht im Neubaugebiet Minna-Marcus-Straße und stammt aus dem Jahr 2021.

So beurteilt es das Land

Immobilienwerte gibt auch die Datenbank Boris des Landes aus. Sie sind genau wie die Bodenrichtwerte in einer Karte aufgeführt und orientieren sich an bestätigten Verkäufen.

Bei dieser Betrachtungsweise liegt der Wert für Ein- bis Zweifamilienhäusern mit 3310 Euro und 4080 Euro und damit exakt bei denselben Werten wie Ergste, nämlich 4080 Euro pro Quadratmeter in besseren Lagen, 3310 Euro in den schlechteren. Der Gutachterausschuss hat auch ein Kompendium erarbeitet, wie man daraus einen besseren Wert eines Hauses errechnen kann. So gibt es Zu- oder Abschläge für Ausstattungsklassen, Grundstücksgröße, Baujahr und andere Einzelheiten.

In der Innenstadt liegt der Immobilienrichtwert dieser Datenbank für die wenigen Einfamilienhäuser bei 2870 Euro pro Quadratmeter und in Holzen bei 2870 Euro.

Nur auf der Heide und im Neubaugebiet Josef-Spiegel-Straße liegen die Durchschnittspreise mit 4080 ebenfalls im Schwerter Spitzensegment. Und laut Boris gibt es die günstigsten Immobilien in Wandhofen und Westhofen.

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