Spießbraten vom Skelett ist die neueste Grusel-Idee, die Patricia Schneider für ihr Horrorhaus umgesetzt hat. Die Figur gestaltete sie aus Bauschaum, der blutrot angemalt wurde.

Spießbraten vom Skelett ist die neueste Grusel-Idee, die Patricia Schneider für ihr Horrorhaus umgesetzt hat. Die Figur gestaltete sie aus Bauschaum, der blutrot angemalt wurde. © Reinhard Schmitz

Skelett am Spieß: Das Horror-Haus von Geisecke trotzt der Energiekrise

rnHalloween in Schwerte

Die Glut unter dem Grill erzeugen ein paar Batterien. Strom aus dem Netz braucht das Horror-Haus von Geisecke nur wenig. Trotz Energiekrise kann zu Halloween noch größer geplant werden.

Geisecke

, 18.10.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sicher ist sicher. Zombies und Skelette waren längst aus dem Vorgarten verschwunden, da wechselten manche Leute noch immer die Straßenseite, wenn sie am Haus von Patricia Schneider vorbeikamen. „Noch eine Woche danach“, sagt die Halloween-Begeisterte mit einem breiten Grinsen.

Diesen Spaß lässt sie sich auch von der Energiekrise nicht verderben, die infolge des Ukraine-Kriegs befürchtet wird. Der Aufbau der Schauer-Landschaft auf ihrem Grundstück an der Geisecker Talstraße ist in vollem Gange.

Stundenlang müssen die Batterien ausgetauscht werden

„Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen“, berichtet Patricia Schneider. „Es ist alles LED-Beleuchtung.“ Und das meiste davon beziehe seinen Strom sowieso aus Batterien. Die sind zwar mit der Inflation ebenfalls teurer geworden. Doch das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Schwerer wiegt der aufwendige Austausch, der jedes Jahr wieder nötig ist: „Das ist eine stundenlange Arbeit.“ Zumal manche Anschlusskästen sich nicht einfach aufklappen lassen, sondern mühsam aufgeschraubt werden müssen.

Die Zombies sind schon aus ihrer Kiste gekrabbelt. Sie werden mit Batterien angetrieben.

Die Zombies sind schon aus ihrer Kiste gekrabbelt. Sie werden mit Batterien angetrieben. © Reinhard Schmitz

Aber was macht man nicht alles, um die Halloween-Fans Ende Oktober wieder den Schauer über den Rücken laufen zu lassen. „Das ist das Horror-Haus“, zeigen Kinder im Vorbeigehen herüber. Jedes Jahr gegen Ende des Sommers beginnen bereits die ersten Vorbereitungen für die lange Nacht des Grauens. Dann setzt sich Familie Schneider an den Tisch und beratschlagt: „Was machen wir dieses Mal?“

Tochter Justine sammelt die meisten Ideen, die von der Mutter handwerklich perfekt in Szene gesetzt werden. So wie jetzt das Skelett am Spieß, das kunstvoll aus Bauschaum und roter Farbe entstanden ist. Ähnlich wie die Höllenglut darunter, für deren zusätzliches Flackern eine Lichterkette sorgt – die Birnchen pfiffig gefärbt mit Nagellack.

Eklig, eklig: Riesige Spinnen entkrabbeln den neugestalteten Spinneneiern.

Eklig, eklig: Riesige Spinnen entkrabbeln den neugestalteten Spinneneiern. © Reinhard Schmitz

Riesengroß ist der Fundus, der sich im Laufe der gut fünf Jahre angesammelt hat, seit das Horrorhaus weit über Geisecke hinaus für Furore sorgt. Sortiert in mehr als 40 blauen Plastikkisten liegen Requisiten für Geister und Kürbisse, Friedhof und Stromkabel griffbereit aufgestapelt. Jedes Mal, wenn ein Familienmitglied in den vergangenen Wochen in den Keller gegangen ist, musste es eine mit nach oben bringen. Nur die lebensgroßen Figuren „übersommern“ im Gewächshaus. Für die ursprünglich geplante Tomatenzucht ist dort längst kein Fleckchen mehr übrig.

Übersichtlich in Themen-Kisten verpackt hat Patricia Schneider die unzähligen Requisiten für ihren Horrorgarten zu Halloween. Bei jedem Gang in den Keller wird jetzt eine von ihnen zum Aufbau wieder mit nach oben genommen.

Übersichtlich in Themen-Kisten verpackt hat Patricia Schneider die unzähligen Requisiten für ihren Horrorgarten zu Halloween. Bei jedem Gang in den Keller wird jetzt eine von ihnen zum Aufbau wieder mit nach oben genommen. © Reinhard Schmitz

Weil der Transportaufwand zu groß wäre, ist auch die Überlegung verworfen, für einen noch größeren Aufbau auf das Gelände am Geisecker Schützenheim umzuziehen. Außerdem erschien es der Ort zu abgelegen, um Kindern den Weg in der Dunkelheit zumuten zu können. So bleibt das Gruselkabinett rund um das Wohnhaus an der Geisecker Talstraße 54, dessen verwinkelter Garten ohnehin die ganz besondere Atmosphäre versprüht. Hinter jeder Ecke kann eine neue Gefahr lauern.

Auch Tochter Justine Schneider hilft tatkräftig mit bei der Gestaltung des Horrorgartens in Geisecke. Hier streicht sie den Galgen, an dem später die Figur eines Paketboten zappeln soll.

Auch Tochter Justine Schneider hilft tatkräftig mit bei der Gestaltung des Horrorgartens in Geisecke. Hier streicht sie den Galgen, an dem später die Figur eines Paketboten zappeln soll. © Reinhard Schmitz

In dem versteckten Teil des Gartens zum Bahndamm hin wird diesmal ein „Tunnel des Grauens“ auf die Besucher warten. Wer es wagt, kann sich durch den dunklen Gang zwängen, der von Bauzäunen mit überstülpten Planen begrenzt wird. Aber Vorsicht: Es ist nicht auszuschließen, dass von den Seiten auf einmal Gespenster nahen. Denn lebende Akteure sind natürlich auch wieder dabei.

Am 30. und 31. Oktober lädt der Horror-Garten zum Besuch ein

Die Schrecken lauern überall. Ob im bluttriefenden Schlachthaus, bei den Luftballon-großen Spinneneiern oder im Angesicht der Weißen Frau, für deren Gestaltung 100 Meter Klarsichtfolie draufgegangen sind. Zu erleben ist es am 30. Oktober (Sonntag) und 31. Oktober (Montag) jeweils ab Einbruch der Dunkelheit an der Geisecker Talstraße 54. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann einen Obolus in die Spendendose stecken. „Die geht allein schon für die Batterien drauf“, erklärt Patricia Schneider.

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