Historische Zeitungen aus Schwerte bald digital
Pilotprojekt
Stadtgeschichte kommt ins Internet: Mit der Digitalisierung der historischen Bände der Schwerter Zeitung hat die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) begonnen. Voraussichtlich Mitte 2018 sollen sie komplett online gestellt werden. In Schwerte startet das Projekt - und das hat auch seine Gründe.

Auch die historischen Zeitungsausgaben, die zu Zeiten des Ersten Weltkriegs erschienen, gehen bald online.
„Die ULB erstellt ein Zeitungsportal“, berichtet Stadtarchivarin Beate Schwietz. Ziel sei es, ein möglichst breites Spektrum an Zeitungen aus NRW ins Internet zu stellen. Die Methoden und Geräte habe das Land finanziert. Begonnen wurde das Pilotprojekt mit der Schwerter Zeitung. „Das hat mich auch gefreut“, sagt Beate Schwietz, die auf einen Aufruf hin wohl am schnellsten reagiert hatte: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, hat man mir gesagt.“
Die Wahl sei aber auch auf Schwerte gefallen, weil die Material-Menge übersichtlich sei. Drei Kartons Mikrofilme, auf denen die Bände in den 1980er-Jahren schon einmal erfasst worden waren, wurden nach Münster gebracht. Sie umfassen den Zeitraum von der ersten Ausgabe im Jahre 1869 bis 1945.
Rechtliche Probleme bei jüngeren Jahrgängen
„Damit haben Archive keine Probleme“ erklärt Beate Schwierz. Die späteren Jahrgänge könnten wegen rechtlicher Probleme noch nicht ins Internet gestellt werden. Sie sind nur direkt im Stadtarchiv im Ruhrtalmuseum einsehbar.
Bereits digitalisiert sind die Mikrofilm-Rollen aus dem ersten Karton. Dabei konnten die Archivare Einstellungen und die Technik ausprobieren. In welchem Speicherformat die Zeitungsseiten später im Internet aufzurufen sind, wurde noch nicht verraten.
Die Digitalisierung sei aber für das Stadtarchiv auf jeden Fall ein großer Vorteil, betont Beate Schwietz: „An dem alten Mikrofilmgerät waren viele Funktionen defekt.“ Nicht nur der schwache Kontrast des Bildschirms, der die Augen arg strapazierte. Ganz ausgefallen ist schon seit langem auch der Drucker, für den es längst keine Ersatzteile mehr gibt.
Geburtstagszeitung zu Hause ausdrucken
„Wir mussten das Zeitungsforschungsinstitut in Dortmund um Ausdrucke bitten“, erklärt die Stadtarchivarin. Dort lagert eine Kopie der Mikrofilme. Das Interesse an den historischen Ausgaben der Schwerter Zeitung ist ungebrochen.
„Immer mal wieder kommen welche, wenn sie etwas über die Vergangenheit erfahren wollen“, sagt Beate Schwietz: „Das ist einfacher als Akten wälzen.“ Eine klassische Anfrage kennt sie auch: Die Geburtstagszeitung, die man sich künftig zu Hause ausdrucken kann.