Gudrun Körber (2. Vorsitzende) und Herbert Sobiech (1. Vorsitzender) setzen sich für die Schwerter Partnerschaften zu England und Frankreich ein.

Gudrun Körber (2. Vorsitzende) und Herbert Sobiech (1. Vorsitzender) setzen sich für die Schwerter Partnerschaften zu England und Frankreich ein. © Hella Horstendahl

Mit neuem Vorsitzenden: Schwerte bewahrt Freundschaften in Krisenzeiten

rnStädte-Partnerschaften

Nicht nur die Pandemie, sondern auch Kriege belasten internationale Freundschaften. Wie sehr leidet der Kontakt zu Schwertes Partnerstädten? Herbert Sobiech und Gudrun Körber berichten.

Schwerte

, 09.08.2022, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schwerte hat insgesamt neun Partnerstädte in Frankreich, Italien, Finnland, Russland und Polen. Normalerweise funktionieren Austausch und Kontakt gut – doch mit der Corona-Pandemie und dem derzeitigen Krieg in der Ukraine kamen Einschränkungen und Unsicherheit auf allen Seiten.

Die ,Gesellschaft zur Förderung europäischer Städtepartnerschaften der Stadt Schwerte e.V.‘ wird von Herbert Sobiech (1. Vorsitzender) und Gudrun Körber (2. Vorsitzende) geleitet. Sie möchten den kulturellen Austausch trotz aller Schwierigkeiten wieder intensivieren und verfolgen gemeinsam mit ihren Mitstreitern das Ziel, wieder konkrete Besuche, Praktika und Konzerte in Schwerte und den Partnerstädten zu ermöglichen.

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Diese sollen dem übergeordneten Ziel der Erhaltung und Förderung des Friedens in Europa dienen. Eine gute Zusammenarbeit der Städtepartnerschaftsgesellschaft und der Arbeitskreise mit dem Schwerter Rathaus, den Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen sowie entsprechenden Einrichtungen in den Partnerstädten soll das vertrauensvolle Miteinander auf europäischer Ebene unterstützen.

Neuer Vorsitzender engagiert sich schon seit Jahren

„Als neuer Vorsitzender möchte ich im Laufe der Zeit möglichst alle Partnerstädte und die jeweiligen Verantwortlichen kennenlernen“, erklärt Herbert Sobiech, der erst kürzlich den Vorsitz übernommen hat. „Nach den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen des letzten Jahrhunderts und angesichts der aktuellen Kriege und Konflikte in vielen Ländern der Welt, liegt mir der freundschaftliche Austausch mit unseren Partnerstädten sehr am Herzen.“

Herbert Sobiech engagiert sich seit mehr als sechs Jahren als Vorsitzender des Arbeitskreises Schwerte-Béthune in der Städtepartnerschaftsgesellschaft. Jahrelang organisierte der ehemalige Französischlehrer des Ruhrtal-Gymnasiums, gemeinsam mit Kolleginnen des Friedrich-Bährens-Gymnasiums, den Schüleraustausch zwischen den beiden Schwerter Gymnasien und der Partnerschule in Béthune, dem Lycée Blaringhem.

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Gudrun Körber ist bereits seit 38 Jahren engagiertes Mitglied des Arbeitskreises Schwerte-Hastings. Seit 2014 ist sie außerdem 2. Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins.

Corona und Krieg belasten die Partnerschaften

Die Corona-Pandemie habe natürlich alle neun Städtepartnerschaften erheblich belastet, so die Vorsitzenden. Nur dürftig hätten sie sie aufrechterhalten können.

Die mit Herzblut geplanten Veranstaltungen und Austauschmaßnahmen der Schwerter Arbeitskreise mussten abgesagt werden. „Beide Seiten mussten wegen Corona leider einfach sagen: Es geht nicht“, blickt Gudrun Körber bedauernd auf die letzten zweieinhalb Jahre zurück. Der Kontakt zu den Partnern erfolgte nur telefonisch oder schriftlich.

Der ehemalige RTG-Lehrer Herbert Sobiech ist seit Kurzem 1. Vorsitzender der Städtepartnerschaftsgesellschaft Schwerte.

Der ehemalige RTG-Lehrer Herbert Sobiech ist seit Kurzem 1. Vorsitzender der Städtepartnerschaftsgesellschaft Schwerte. © Hella Horstendahl

Die 1992 geschlossene Partnerschaft mit der russischen Stadt Pjatigorsk liege zudem vorläufig auf Eis. Der vor allem über die Kirchengemeinden verlaufende Austausch werde durch den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, der politisch hinter Putin steht, zusätzlich belastet.

Der Schwerter Pfarrer und Friedensaktivist Fritz-Günter Held versuche zwar, die Partnerschaft neu zu beleben, doch der Krieg in der Ukraine führe zu spürbarer Verunsicherung auf beiden Seiten.

Zurück zur Normalität

Langsam, aber sicher kommen die Veranstaltungen jedoch wieder in Schwung. Die Corona-Auflagen wurden reduziert und daher stehen einige Termine schon wieder auf dem Plan der Städtepartnerschaftsgesellschaft. Vom 16. bis zum 19. September ist ein Besuch des Arbeitskreises Schwerte-Hastings in der englischen Partnerstadt geplant. Gudrun Körber hofft, dass Corona keinen Strich durch diese Rechnung macht.

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Dies gilt ebenso für den Besuch des Arbeitskreises Schwerte-Leppävirta in Finnland, der vom 30. September bis zum 9. Oktober stattfinden soll. Im Frühjahr 2023 bekommt Schwerte „hohen“ Besuch aus Frankreich: Eine Delegation, bestehend aus den Bürgermeistern aller französischen Partnerstädte, Vertretern der Wirtschaft und der Arbeitskreise, reist an.

Zu diesem Anlass plant der Arbeitskreis Schwerte-Béthune, seine Feier zum 60-jährigen Jubiläum der Gründung der ersten Städtepartnerschaft im Jahr 1960 mit dreijähriger Verspätung nachzuholen.

Anreize für Kinder und Jugendliche schaffen

Gudrun Körber und Herbert Sobiech versuchen also, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Sie hoffen, dass die gegenseitigen Besuche in nächster Zeit wie geplant stattfinden können und die Zahl der Interessierten, insbesondere der jungen Menschen, langsam wieder steigt.

Das Ziel ist, die Aktivitäten zwischen den derzeitigen Partnerstädten zu reaktivieren und eventuell auch neue Partnerstädte zu gewinnen. Denn Freunde gebe es auf der ganzen Welt, so die beiden Vorsitzenden.

Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website der Städtepartnerschaftsgesellschaft Schwerte unter www.staedtepartnerschaft.schwerte.de

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