Bauzäune, Absperrungen, Flatterbänder, neu aufgestellte Stelen und die große Marktplatz-Baustelle prägen derzeit das Bild: Das Schwerter Stadtzentrum rund um die St. Viktor-Kirche befindet sich voll im Arbeitsmodus. Und das war auch der Anlass, dass dort am Samstag (6.5.) allerhand los war. Attraktive und für die Stadt Schwerte durchaus wichtige Aktionen standen auf dem Plan:
Gemeinsam mit Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitales des Landes Nordrhein-Westfalen konnte Bürgermeister Dimitrios Axourgos den neu hergerichteten Hanse-Rundweg durch die Schwerter Altstadt feierlich und ganz offiziell mit dem Durchschneiden des dafür vorgesehenen, roten Bandes eröffnen.
Und die Bürgerstiftung „Schwerter Mitte“ gab den Besuchern einen überaus interessanten Einblick zum aktuellen Stand der Arbeiten zur Restaurierung, zum Umbau und zur Neugestaltung des Alten Rathauses und der ehemaligen Marktschänke – historische Dinge und alte Dönekes inklusive.

Förderzusage mitgebracht
Ministerin Ina Scharrenbach hob in ihrer Ansprache das Engagement sowie das rege, hansemäßig geprägte Handeln der Schwerter Bürgerinnen und Bürger hervor und überzeugte sich vor Ort vom Fortschritt des Projektes.
Das sollte seinen Grund haben: Wurden doch bereits 2,4 Millionen Euro aus Landesmitteln für den Umbau des Ensembles „Altes Rathaus – Ehemalige Marktschänke – Anbindung an das Gemeindehaus“ zur Verfügung gestellt, versprach Ministerin Scharrenbach zur Freude und unter Beifall aller Anwesenden weitere 2,9 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt: „Das Geld wird in Kürze zur Verfügung gestellt – es kann weitergehen.“
Bürgermeister Dimitrios Axourgos ergänzte nicht ohne Stolz: „Vor allem das bürgerliche Ehrenamt sorgt dafür, dass dieses komplexe Projekt überhaupt realisiert werden kann.“
Historische Balken erhalten
So ließen es sich die Ministerin, der Bürgermeister und einige der Besucher nicht nehmen, in das dunkle Verlies der ehemaligen Marktschänke einzusteigen. Thomas Buhl erklärte im Licht der provisorischen Beleuchtung und unter Beachtung des Personenschutzes die erforderlichen Maßnahmen und versprach, dass die alten, zum Teil mit Inschriften versehenen Balken, soweit statisch möglich, mit in die Restaurierung einbezogen werden sollen.
„Wir wollen hier eine Begegnungsstätte mit einem Café und Zugang zum St. Viktor-Gemeindezentrum erstellen“, sagte Stadtpfarrer Tom Damm und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Die ehemalige Verwendung als Kneipe nach dem Gottesdienstbesuch wird es im herkömmlichen Sinn allerdings nicht geben.“
Das mit der Erhaltung der Balken soll auch für den Umbau und die Restaurierung des Alten Rathauses gelten, so Thomas Buhl bei der Begehung des historischen Rathaus-Gebäudes: „Hier soll die feste Dauerausstellung ‚Heimatverrückt‘ einziehen und in weiteren Räumen flexible Ausstellungen ermöglicht werden“ – so der Plan. „Da haben Sie sich was vorgenommen“, bemerkte Heimatministerin Ina Scharrenbach respektvoll.

Über 900 Meter Historie
Auch für einen Gang über den neu gestalteten Hanse-Rundweg nahm sich die Ministerin Zeit – wurde doch das Projekt mit rund 120.000 Euro gefördert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Weg durch die Schwerter Altstadt wird durch in den Boden fest eingebrachte, rote Tonkacheln gekennzeichnet. „Wir haben rund 200 Stück dieser besonderen Kacheln auf dem über 900 Meter langen Rundweg in den Boden eingebracht“, erklärte Manfred Schankat vom Schwerter Hanseverein: „Das Giebelsymbol ist der Richtungspfeil.“
Herbert Dieckmann, Ehrenvorsitzender des Schwerter Hansevereins, stellte die neuen Hanse-Stelen vor, die aus wetterfestem Cortenstahl bestehen und reichlich historische Informationen bieten. Fünf Stelen sind vorgesehen, die zum Teil auch wegen des Marktplatzumbaus noch aufgestellt werden müssen. Und dann gibt es auch noch die neuen Hanse-Gullys, die ebenfalls auf dem Rundweg verbaut werden.

Und bei all den Infos gab es letztlich ein wenig Zeitdruck für Ministerin Ina Scharrenbach – so musste sie das von Tobias Bäcker mitgebrachte Mousse stehen lassen und die rote Tonkachel als Erinnerungsstück konnte nur durch beherztes Nachlaufen zum bereits abfahrenden Dienstfahrzeug mitgegeben werden.
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