Keine Nachzahlung Warum die meisten Immobilien-Besitzer von den Stadtwerken Geld bekommen

Die meisten Kunden der Stadtwerke kriegen zum Jahresende Geld raus
Lesezeit

Vor dem obligatorischen Brief der Stadtwerke zum Jahresbeginn hatten viele Schwerter gezittert. Der weltweite Preisanstieg bei Strom und Gas verhieß nichts Gutes. Und viele vermuteten wohl eine kräftige Nachzahlung. Als die ersten Briefe jetzt ankamen, gab es für den größten Teil der Verbraucher in Schwerte eine Überraschung. Denn fast alle bekommen Geld zurück, manche sogar vierstellige Beträge. Woran das liegt, erklärt Sonja Bruske, Leiterin der Abteilung Markt und Kunde bei den Stadtwerken.

Gleich mehrere Effekte hätten zur Entlastung beim Kunden geführt. Den größten Effekt habe die Verringerung der Mehrwertsteuer auf Gas und Wärme von 19 auf sieben Prozent gebracht. Denn damit verringerte sich der Gaspreis um 12 Prozent.

Glück auch für die Kunden, dass die Schwerter Stadtwerke nicht rollierend, also mit mehreren Abrechnungstagen, sondern mit einem Stichtag zum Jahresende abrechnen. Denn dadurch kam allen Kunden die Mehrwertsteuer-Entlastung für das komplette Jahr zugute.

Späte Heizperiode

Glück hatten die Schwerter auch mit dem Wetter. Denn das Jahr war bis auf wenige Tage im Dezember extrem mild, sodass die meisten Kunden weniger heizen mussten. Die Preiserhöhung der Stadtwerke griff zwar bereits im Sommer und damit auch die Anpassung der Abschläge. Die Heizperiode startete aber in diesem Jahr verhältnismäßig spät. Und weil die zahlreichen Appelle zum Energiesparen bei den Schwertern auch angekommen seien, wurde insgesamt weniger Energie verbraucht.

Soforthilfe und EEG-Umlage

Auch die Soforthilfe der Bundesregierung, die ja den (bereinigten) Dezember-Abschlag übernommen hat, trug zur Einsparung gegenüber dem Vorjahr bei. Und zu guter Letzt fiel auch die EEG-Umlage beim Strom. Alle Faktoren wirkten sich günstig auf die Jahresrechnung aus, sodass sich die meisten Kunden zum Abschluss des Rechnungsjahres über ein Guthaben freuen können, heißt es.

Das habe man auch im Kundenzentrum bemerkt, so Sonja Bruske. Selten habe man nach der Versendung der Jahresrechnungen so viele zufriedene Rückmeldungen erhalten. Nur der Streik bei der Post bereitet den Stadtwerken aktuell Sorgen. Denn noch ist die Jahresabrechnung nicht bei allen Kunden angekommen. Und auch Mieter, die ihre Jahresabrechnung vom Vermieter erhalten, wissen noch nicht, ob sie am Ende nachzahlen müssen. Denn das bemisst sich nach der Höhe der Abschläge, die in diesem Jahr gezahlt wurden.

Wasserwerke kaufen bei DEW21 ein: Dortmunder Windkraft fürs Trinkwasser im Ruhrtal

Energiepreise für 2023: Stadtwerke Schwerte appellieren an Verbraucher

Brigitte Purmann aus Schwerte heizt mit teurem Strom: „Uns hat man vergessen“