Studierende des Studienwerks Villigst setzen KZ-Gedenkstätte in Stand

Gedenkstätte

Neun Studierende waren jetzt an der Gedenkstätte des Außenlagers KZ Buchenwald im Einsatz. Nach den Vorarbeiten soll sich an der Gedenkstätte in Schwerte demnächst etwas ändern.

Villigst

20.09.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gemeinsam mit dem Kulturbüro in Schwerte setzte das Ev. Studienwerk Villigst „Wort und Tat“ an der Gedenkstätte in Schwerte um.

Gemeinsam mit dem Kulturbüro in Schwerte setzte das Ev. Studienwerk Villigst „Wort und Tat“ an der Gedenkstätte in Schwerte um. © Studienwerk Villigst

Das Evangelische Studienwerk Villigst hat das Auftaktwochenende zu der neuen Programmlinie „Wort und Tat“ gestaltet. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind aufgerufen, sich nicht nur theoretisch mit gesellschaftlich wichtigen Themen zu beschäftigen, sondern auch vor Ort praktisch zu arbeiten und ein nachhaltiges Ergebnis für andere zu erzielen.

In Schwerte, traditionell der Sitz des Ev. Studienwerks Villigst, setzten neun Studierende das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald als Gedenkstätte in Stand. Unkraut wurde beseitigt, der Ort wieder leichter zugänglich gemacht – und die Stipendiatinnen und Stipendiaten halfen der Stadt mit Vorarbeiten, einen neuen großen Tisch aufzustellen, an dem Besucherinnen und Besucher künftig Platz nehmen können.

Stadt unterstützte das Projekt mit benötigtem Material

Während Idee und Umsetzung als Einsatz von dem Begabtenförderungswerk selbst kamen, unterstützte die Stadt Schwerte mit dem benötigten Material. Das Kulturbüro hatte mit organisiert und war aktiv mit vor Ort. Und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Schwerte half, indem sie ihr Vereinsheim für die Aktion öffnete.

Das Nebenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, an das die Gedenkstätte heute erinnert, befand sich auf dem Gelände des damaligen Ausbesserungswerkes der Deutschen Reichsbahn.

Das Nebenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, an das die Gedenkstätte heute erinnert, befand sich auf dem Gelände des damaligen Ausbesserungswerkes der Deutschen Reichsbahn. © Manuela Schwerte

„Das ist ein großes Stück Gemeinschaft, auch im Erleben unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten“, sagt Mit-Initiatorin und Studienleiterin Dr. Franziska Schade zur Aktion. Die engagierten Helferinnen und Helfer waren für das Wochenende in Haus Villigst untergebracht.

Am Ende hatten sie sich nicht nur mit den Themen Zwangsarbeit im Nationalsozialismus und der Gedenkstättenarbeit beschäftigt, sondern auch die Gedenkstätte an das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald wieder so gut hergerichtet, dass ihre Arbeit für die Stadt Schwerte und künftige Besucherinnen und Besucher klar sichtbar ist.

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„Wort und Tat“ wird als Programm weiter gehen und ausgebaut werden. „Wir stehen zwei Jahre vor unserem 75-jährigen Jubiläum“, sagt Friederike Faß, Leiterin des Ev. Studienwerks Villigst.

Umsetzung des Projekts an mehreren Orten und Terminen

Ausgehend vom dem ersten Aktionswochenende setzt das Ev. Studienwerk Villigst „Wort und Tat“ nun an mehreren Orten und Terminen um. „Wir haben Konvente, also die jeweiligen Zusammenschlüsse unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten, ermutigt zu schauen, welche sozialen Einrichtungen kurzfristig Unterstützung brauchten“, erzählt Dr. Franziska Schade.

„Das kann die Renovierung eines Jugendzentrums oder die Denkmalpflege wie in Schwerte sein. Während die Partnerinnen und Partner das Material stellen, erarbeiten wir nachhaltig ein Ergebnis.“

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Gearbeitet wird je Aktion nun erst mal jeweils 73 Stunden, also drei Tage von Freitag bis Sonntag lang – passend zum 73. Jahrestag des Ev. Studienwerks Villigst. „Was unser evangelisches Grundverständnis ausmacht, ist, gesellschaftliche Themen kritisch zu reflektieren und uns im Sinne der Demokratie zu Wort zu melden. Aber auch zu handeln und nicht nur zu reden“, betont Friederike Faß.

Interessierte Partnerinnen und Partner für „Wort und Tat“ sind mit Blick auf die nächsten Aktionszeiten ausdrücklich eingeladen, sich in Villigst schon mal zu melden.

Das Evangelische Studienwerk Villigst im Überblick

  • Das Begabtenförderungswerk der evangelischen Kirche in Deutschland fördert aktuell fast 1450 Studierende und rund 250 Promovierende aller Fachrichtungen an Universitäten und Fachhochschulen mit finanzieller Unterstützung und mit einem umfassenden Begleitprogramm.
  • Das Ev. Studienwerk Villigst wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Evangelischen Kirche in Deutschland. Spenderinnen und Spender unterstützen zusätzlich die Arbeit.
  • Ab. 15. Oktober sind Bewerbungen für eine Studienförderung wieder möglich. Villigst fördert auch Promovierende (hier läuft die Bewerbungsfrist) und Geflüchtete.
  • Alle Informationen online unter: www.evstudienwerk.de
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