Mechthild Kayser vor der Geschäftsstelle des Deutschen Mieterbundes Schwerte und Umgebung e.V.

Mechthild Kayser (70), erste Vorsitzende des Mietervereins Schwerte, berät die Mitglieder des Vereins zu den steigenden Energiekosten. © Laura Quellenberg

Große Sorge vor hohen Energiekosten: Mieterverein in Schwerte wird „überrannt“

rnSteigende Energiepreise

„Was passiert, wenn ich das nicht bezahlen kann?“ Diese Frage bekommt der Mieterverein in Schwerte aktuell häufig zu hören. Doch Vieles liegt noch im Unklaren.

Schwerte

, 25.07.2022, 15:01 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei Mechthild Kayser klingelt das Telefon andauernd. Weil sie sich um die hohen Energiekosten sorgen, die womöglich auf sie zukommen, rufen bei der Vorsitzenden des Mietervereins Schwerte und Umgebung in diesen Tagen immer mehr Bürger an.

„Was passiert, wenn ich das nicht bezahlen kann?“

„Die Leute wissen nicht, wie sie das bezahlen sollen“, sagt die 70-Jährige zu den Aussagen der Mieterinnen und Mieter. Sie selbst habe auch Angst, eine teure Nachzahlung am Ende des Jahres zu erhalten. Mechthild Kayser sagt aber selbst, dass sie eine Nachzahlung stemmen könne.

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Die vielen Menschen, die bei ihr anrufen, könnten das nicht zwangsläufig. Da gibt es diejenigen, die Sozialleistungen in Anspruch nehmen, die Seniorin, die in Armut lebt oder den Rentner, der beim Amt nicht nach Geld „betteln“ möchte, weil er sein ganzes Leben lang gearbeitet hat. „Was passiert, wenn ich das nicht bezahlen kann?“, fragen die Mietrinnen und Mieter die Vorsitzende.

Sowohl Jung als auch Alt sorgen sich

Der Mieterverein in Schwerte habe aktuell (Stand Juli 2022) rund 800 Mitglieder. Die Mitglieder können einen Termin vereinbaren und sich beim Mieterverein beraten lassen. „Es rufen sowohl junge als auch ältere Menschen an, eine Mischung aus beidem“, erklärt die Vorsitzende. Die Preiserhöhungen treffen schließlich jeden.

Grüner Stecker vor Stromkosten-Rechnung

„Je nach Möglichkeit Sparen“, das sei die einzige Möglichkeit, die Mechthild Kayser gerade raten kann. © picture alliance / dpa

Würde zum Beispiel ein Rentner vorübergehend in einem Minijob arbeiten, könne er die 300 Euro Energiepauschale, die es im September geben soll, bekommen. Das sei aber natürlich nicht die Lösung, merkt Mechthild Kayser an.

Durch die generell steigenden Preise sei aber auch der Zuschuss nicht sonderlich hilfreich. Nach Abzügen der Steuer bliebe erstens weniger Geld übrig und zweitens benötigten einige Menschen das Geld aufgrund der generell steigenden Preise schon jetzt.

Die einzige Möglichkeit liegt auf der Hand

Richtig weiterhelfen könne Mechthild Kayser den Leuten noch nicht. „Wir werden davon überrannt“, sagt sie. Man sei noch im Findungsprozess für eine Lösung des Problems. Was das Jobcenter oder Sozialamt für Möglichkeiten bieten, wisse man aktuell noch nicht.

Die einzige Möglichkeit liegt auf der Hand: sparen. „Je nach Möglichkeit“, empfiehlt die Vorsitzende. Bisher rät sie den Leuten: „Einigen Sie sich mit dem Vermieter.“ Entweder legen die Menschen sich einen Teil für eine möglicherweise teure Nachzahlung zur Seite oder sie erhöhen ihren monatlichen Beitrag bereits jetzt.

Informationsveranstaltungen in Schwerte

Die Stadt Schwerte bietet in Zusammenarbeit mit der Diakonie, den Stadtwerken, dem Freiwilligenzentrum und dem Sozialdienst katholischer Frauen mehrere Infoveranstaltungen an. Die nächste findet am 27. Juli (Mittwoch) im evangelischen Gemeindehaus, Buschkampweg 93, von 15 bis 17 Uhr statt.

Zwei weiter Veranstaltungen finden am 3. August im evangelischen Gemeindehaus Westhofen und am 10. August im Bürgersaal des Rathauses Schwerte statt. Ausgeschrieben sind die Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren. Mechthild Kayser bestätigt aber, dass alle Interessierten willkommen seien.

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