Seit vier Jahren ist Schwertes ältere Gesamtschule fünfzügig. Ein Erweiterungsbau ist dringend notwendig. Was aber gebaut werden sollte, darüber hatten die Stadtplaner und die Gesamtschule Gänsewinkel zunächst unterschiedliche Auffassungen.
Im September vergangenen Jahres einigte man sich schließlich und der Rat brachte die Planung der Schule auf den Weg. Inzwischen liegen Konzept und Kostenschätzung vor. Klar ist nun: Es wird teuer für die Stadt, aber nicht ganz so teuer wie zunächst angenommen.
Neue Aula oder Mensa?
Eine der wichtigsten Fragen im vergangenen Jahr lautete: Benötigt die Schule eine neue Mensa oder eine neue Aula? Bislang gibt es ein Gebäude, das beide Zwecke erfüllt. Notdürftig bis nicht hinlänglich, sagen die Vertreterinnen und Vertreter der Schule. Sie forderten eine neue Aula, die Mensa könne man dann so übernehmen. Die Stadt kam diesen Forderungen nach.
Und so soll der Neubau, der im Übrigen auf dem bisherigen Parkplatz neben der Schule entsteht, aussehen: Die Entwurfsplanung zeigt ein zweigeschossiges Schulhaus, welches im Erdgeschoss ein Selbstlernzentrum, die Roboter AG und Verwaltungsräume sowie die Technik und WC-Anlagen beherbergt.
Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich die Klassenräume und Lehrerstationen, sowie weitere sanitäre Einrichtungen. Das erste Obergeschoss verfügt zudem über eine offene, gemeinsame Mitte als Lerninsel.
Der Neubau der Aula gliedert sich in einen Foyer-Bereich mit angrenzenden Garderoben und Sanitärbereichen sowie einen Kiosk mit einer kleinen Küche. Die Technik wird in der darüber liegenden Etage aufgestellt. Die Aula selbst ist eingeschossig und bietet circa 400 bis 420 Besuchersitzplätze. Der Bühnentrakt enthält zusätzlich zum Stuhllager noch ein Requisitenlager und Umkleiden im hinteren Teil. Im Obergeschoss der Bühne befinden sich die Bühnentechnik und ein weiteres Lager.

Entscheidung im Rat der Stadt Schwerte
Mit 25 Millionen Euro plus Preissteigerungen hatten die Experten die Baukosten in der ersten Schätzung vor zwei Jahren beziffert. Damals allerdings auch mit einer Mensa. Nach aktuellem Planungsstand komme man mit 23,5 Millionen Euro davon, so eine Vorlage für den Schulausschuss.
Der schlechte Teil der Nachricht: Derzeit gibt es kein Förderprogramm, das man anzapfen kann. Somit bleiben die Kosten komplett an der Kommune hängen. Da die aber laut Schulgesetz verpflichtet ist, angemessenen Schulraum zur Verfügung zu stellen und zu unterhalten, hat man in der Sache keine Wahlmöglichkeit.
Sollte der Rat den Plänen am 20. September abschließend zustimmen, könnte man noch im September die Werkplanung beginnen. Im Oktober würde die Baugenehmigung eingereicht und im Februar 2024 die Ausschreibungsphase beginnen.
„Der Baubeginn ist für Ende Mai / Anfang Juni 2024, in Abhängigkeit der durchzuführenden Ausschreibungen, geplant“, schreibt Baudezernent Christian Vöcks in seiner Vorlage für den Rat. Er räumt allerdings auch ein, dass ein endgültiger Zeitplan erst nach dem Ergebnis der Ausschreibungen für den Rohbau möglich sei.
Bis dahin wird der Unterricht in der Gesamtschule am Gänsewinkel weiterhin in angemieteten Pavillons stattfinden.
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