Einen Rewe-Markt mit 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche will die Münsterland Ruhr Immobilien GmbH auf der Schwerterheide bauen. Allerdings nicht weit entfernt vom Kaufland Am Dohrbaum. Der Bebauungsplan ist bereits eingeleitet und schon in der Planung. Dennoch gab es im Bauausschuss des Rates auch Gegenargumente. Vor allem wegen der Lage.
Der geplante Standort ist vor allem den Grünen ein Dorn im Auge. „Wir haben der Aufstellung nicht zugestimmt, wir sehen den Bedarf nicht, wir gehen davon aus, dass dort mehr Verkehr entsteht“, sagte Grünen-Sprecher Michael Rotthowe. Als Argument führte er die Stellungnahme der IHK an.
Die Kammer hatte angeführt, dass es sich bei dem Vorhaben, ähnlich wie beim benachbarten Kaufland, um einen autozentrierten Standort handeln würde. „Und nur weil man da einen zweiten Supermarkt baut, kaufen die Leute nicht doppelt so viel Butter“, so Rotthowe. Er befürchtet, dass man sich mit der Entscheidung für den Rewe an der Kreuzung Am Eckey/Alter Dortmunder Weg die Chance verbaue, einen Supermarkt näher am Hauptsiedlungsgebiet der Schwerterheide zu bekommen.
Unterstützung gab es von der FDP. Deren sachkundiger Bürger, Harald Becker, erklärte: „Ich sehe das genauso wie Herr Rotthowe. Der Supermarkt hätte nur dann Sinn gemacht, wenn dort Wohnbebauung entstanden wäre. Die SPD hat aber das dort geplante Baugebiet in ein Gewerbegebiet umgewandelt.“
Kreuzung noch mal ansehen
Mit ihrer Auffassung standen die beiden Fraktionen aber alleine da. „Im Grundsatz würden wir der Offenlage zustimmen“, sagte Marc Seelbach, Fraktionsvorsitzender der SPD. Man möchte sich aber noch einmal den Kreuzungsbereich ansehen. Der erscheine in den Plänen nicht gut geregelt.
Und Sascha Enders von der CDU erinnerte daran, dass die Alternative der IHK ja lauten würde, dort Gewerbe zu entwickeln. Zudem müsse man beachten, dass die IHK ja nicht interessenfrei argumentieren würde.
Ökologisch Endstufe?
Einen Streit gab es dann noch darüber, ob das geplante Gebäude nun besonders umweltfreundlich sei oder nicht. Währen CDU-Ratsherr Enders den Standard als „ökologisch Endstufe“ lobte, befand Grünen-Vertreter Michael Rotthowe: „Das ist bei weitem nicht Endstufe, das ist schlicht Stand der Technik heutzutage.“ Was Enders mit dem polemischen Einwand quittierte: „Für euch Grüne kann man ja gar nicht mehr teuer genug bauen.“
Letztlich ließ eine breite Mehrheit im Rat auch die zweite Stufe des Bebauungsplans passieren. Der wird jetzt öffentlich ausgelegt und Bürger und die sogenannten Träger öffentlicher Belange können sich erneut in einem formalen Verfahren äußern. Die Verwaltung muss die Eingaben bewerten, sie ablehnen oder in die Pläne einarbeiten, bevor das Papier beschlossen werden kann.
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