Flüchtlingsunterkünfte: Stadt mietet Wohnungen an
Westhofen und Geisecke
Wohnungen in Westhofen und ein neues Flüchtlingsheim in Geisecke - der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab, doch die Stadt hat im Moment ausreichend Platz geschaffen. Das Konzept wird Ende des Monats im Generationenausschuss vorgestellt. Wir erklären, wie es aussieht und was es kostet.

Die Stadt Schwerte mietet Wohnungen an der Straße Im Ortstück an, um dort Flüchtlinge unterzubringen.
"Wir können kurz durchschnaufen, aber noch nicht aufatmen", erklärte Sozialdezernent Hans-Georg Winkler am Freitag. Denn nach wie vor reißen die Flüchtlingsströme nicht ab. Insgesamt vier Wohnungen hat die Stadt am Holzweg in Westhofen für die Unterbringung der Flüchtliche angemietet. Hier wohnen bereits 24 Personen. Weitere 24 Menschen sind derzeit ebenfalls in Westhofen in sechs Wohnungen Im Ortsstück einquartiert. Im Mai könnten dann weitere 20 Flüchtlinge in die ehemaligen Büros in Geisecke einziehen. Insgesamt, so Winkler, habe die Stadt dann 194 Unterbringungsplätze. Das ist etwa doppelt soviel, wie man 2013 zur Verfügung hatte.
Planungen bleiben schwierig
Auch Flüchtlinge selbst habe man als Mieter in Privatwohnungen vermitteln können, berichtete Hartmut Marks vom Arbeitskreis Asyl. Rund sieben Familien hätten so Platz in städtischen Unterkünften frei machen können.
Doch die Lage abzuschätzen und zu planen, sei trotz der leichten Entspannung weiterhin schwierig, betont Sozialdezernent Winkler. Denn die vielen oft kurzfristigen Zuweisungen durch das Land werden auch durch viele Abgänge begleitet. Flüchtlinge werden oft auch über Nacht abgeschoben, suchen sich eigene Wohnungen oder kommen durch Ausreise einer Abschiebung zuvor.
Mehrkosten von 630.000 Euro
Die Pflichtaufgabe, Flüchtlinge unterzubringen, bleibt zum großen Teil an den Kommunen hängen. Deshalb liegt dem Wirtschaftsausschuss auch eine entsprechende Vorlage zur Erhöhung der Haushaltsansätze vor. Insgesamt rechnete man mit Mehrkosten von rund 630.000 Euro für das laufende Jahr, die in den Haushalt eingearbeitet werden müssen.
Hinzu kommen Personalkosten, denn die Stadt hat eine weitere Sozialarbeiterin eingestellt, die sich um die Belange der Neuankömmlinge kümmert.
Wohnungen vor Sammelunterkünften
Der Generationenausschuss des Rates hatte im vergangenen Jahr einstimmig ein Unterbringungskonzept für Flüchtlinge verabschiedet, das der Unterbringung in Wohnungen vor der in Sammelunterkünften Vorrang einräumt. Lange hatte die Stadt aber Probleme geeignete Wohnungen zu finden. Im Januar war Schwerte in die Schlagzeilen geraten, weil 21 Flüchtlinge in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Buchenwald untergebracht werden sollten.